Sulitjelma – Verlassen. Vergessen. Wieder entdeckt.

Sultijelma liegt etwa 60 Kilometer östlich von Fauske entfernt. Und es liegt genau in der entgegengesetzten Richtung der Lofoten. Man muss also ins Landesinnere fahren bis fast zur schwedischen Grenze und die Komfortzone der touristischen Highligts verlassen. Mit dabei haben wir unsere Leica M7, das Elmarit 2.8 28 asph. und den legendären Kodak Tri X als analogen Schwarz-Weiß-Film.

Dass wir genau diesen Weg nach Sulitjelma einschlagen, haben wir Elke Weiler vom Meerblog.de zu verdanken. Wenige Wochen vor unserer Abfahrt nach Norwegen hat sie genau diese Umgebung bereist und uns mit ihrem Artikel über eine vergessene Bergbauregion um Sultijelma neugierig gemacht. Neugierig auf ein Dorf, dessen Name in einer alten Sage der Norweger über das Helgeland erscheint und über ein Dorf,  welches den Menschen keine Perspektive mehr zu geben schien.

Die Kupfermine von Sulitjelma – Rückbesinnung

Dass es im reichen Norwegen auch Armut gibt und Perspektivlosigkeit, dass wird vor allem in den entlegenen Regionen sichtbar. Wenn man genau diese Regionen außerhalb der touristischen Empfehlungen aufsuchen möchte. Wir stoßen in solchen Gebieten wie hier in Sulitjelma auf eine Mischung von Resignation, aber auch auf Bescheidenheit und Hoffnung.

Alles hat seine Zeit

In den besten Zeiten lebten in Sulitjelma etwa 3000 Menschen. Sie kamen, um im Kupferbergbau ihr Brot zu verdienen und sie lebten davon nicht schlecht. Die Kupfermine war die größte und wichtigste in ganz Norwegen. Bis zum Jahr 1991. Da stoppte alles. Die Mine wurde geschlossen. 

Damit platzten von heute auf morgen Träume und Hoffnugen. Die Menschen zogen aus Sulitjelma weg, um Arbeit zu finden. Der nächste Zentralort liegt immerhin 60 Kilometer weit entfernt und so ist es für norwegische Verhältnisse ein zu langer Weg über die schmalen und winterlichen Straßen zur Arbeit. Sulitjelma starb aus. Die Kupfermine Sulitjelma verfiel als Industrieruine.

Unvergessene Heimat: Sulitjelma: In guten und in schweren Zeiten

Aber im Laufe der vielen Jahre haben die Menschen ihr ehemaliges Zuhause in Sulitjelma nicht vergessen. Zu lange waren sie hier verwurzelt. Und so kamen viele von ihnen mit der Zeit wieder zurück nach Sulitjelma. Heute leben etwa 400 bis 500 Menschen in Sulitjelma. Vor kurzer Zeit hat wieder ein moderner Supermarkt eröffnet. Solche Märkte sind zugleich sozialer Treffpunkt in den norwegischen Dörfern.

Sulitjelma: Was vom Tage übrig blieb

In Norwegen überlässt man unbrauchbare Dinge gerne ihrem Verfall. Platz und Natur gibt es genug.  Zum einen ist das letzterer nicht gerade zuträglich, zum anderen entstehen dadurch aber mitunter verzauberte und urige Orte, in denen wir entspannt in die Vergangenheit der Umgebung eintauchen kann. Und so ein Stück des echten norwegischen Lebens nachempfinden, fühlen und verstehen kann.

In diesem Fall stehen wir in Sulitjelma inmitten einer Industrieruine, in der sich nach all den Jahren ein kleiner Mikrokosmos entwickelt.

In Sultijelma entdecken wir Leben, wie es in Norwegen wirklich ist. Jenseits von touristischer Dekoration

Aber im Laufe der vielen Jahre haben die Menschen ihr ehemaliges Zuhause in Sulitjelma nicht vergessen. Zu lange waren sie hier verwurzelt. Und so kamen viele von ihnen mit der Zeit wieder zurück nach Sulitjelma. Heute leben etwa 400 bis 500 Menschen in Sulitjelma. Vor kurzer Zeit hat wieder ein moderner Supermarkt eröffnet. Solche Märkte sind zugleich sozialer Treffpunkt in den norwegischen Dörfern.

Mit Leica M und Kodak Tri X auf Entdeckung – Fasziniert. Melancholisch. Neugierig

Sulitjelma ist museale Geschichte zum Anfassen.  Genauso gehen wir entspannt auf Entdeckungstour. Wir dürfen uns zuhause fühlen. Niemand scheint uns fremd und wir scheinen niemandem fremd. Vor einiger Zeit waren hier echte Streetart-Künstler im Rahmen des internationalen NuArt-Festivals und haben ihre Eindrücke auf die Fassaden gebracht.

Wir fangen unsere Eindrücke heute analog mit dem legendären Kodak Tri X ein und entdecken unsere Perspektive für diesen Ort.

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