Quarnbek im Amt Achterwehr  – Gemeinden in Schleswig-Holstein

Quarnbek im Amt Achterwehr ist eine der Gemeinden in Schleswig-Holstein und liegt im Kreis Rendsburg-Eckernförde nur wenige Kilometer entfernt von Kiel. Die beliebte Gemeinde Quarnbek grenzt auf süd-östlicher Seite an den Nord-Ostsee-Kanal und bietet mit der Fähre bei Landwehr die östlichste Möglichkeit, kostenlos schwimmend mit dem Auto über den Kanal nach Norden zu kommen.  

Wo liegt denn eigentlich Quarnbek?

Die Gemeinde Quarnbek liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal und ist über die Fähre in Landwehr vom Norden her erreichbar. Über die Autobahn 210 nach Kiel nimmt man die Abfahrt Achterwehr und mit der Bahn zwischen Kiel und Rendsburg steigt man an der Haltestelle Achterwehr aus und läuft parallel zum Ringkanal in wenigen Minuten nach Flemhude, Gemeinde Quarnbek. Die Gemeinde Quarnbek ist etwa 20 Minuten Autofahrt von Kiel entfernt.

Gemeindedaten Quarnbek

PLZ: 24107
Vorwahl: 04340
KFZ-Kennzeichen: RD, ECK
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Achterwehr
Gemeinde: Bürgermeister
Einwohner: ca 1750
Bevölkerungsdichte: 108 Einw./ km2
Fläche: 16,18 km2
Höhe: 16 über NHN
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 130
Orte, Ortsteile: Dorotheenthal, Flemhude, Heitholm, Holm, Landwehr, Rajensdorf, Reimershof, Stampe, Strohbrück und Ziegelhof

AWR: Abfuhrkalender

Besonderheiten in der Gemeinde Quarnbek

  • Nord-Ostsee-Kanal mit alter Schleuse Strohbrück des kleinen Achterwehr-Kanal
  • Kanufahren auf der Eider und auf dem Westensee
  • Zahlreiche Badestellen an unseren umliegenden Naturseen
  • kostenfreie Kanalfähre bei Landwehr für Fahrzeuge und Fußgänger über den Nord-Ostsee-Kanal
  • Beliebte und romantische Kirche in Flemhude
  • Ortskern von Flemhude mit seinen Reet- gedeckten Häusern und der alten Alleen 
  • eigene Grundschule
  • Sehr gute Anbindung nach Kiel
  • 10. Längengrad nördlich Greenwich läuft durch die Gemeinde, eine Markierung dazu in der Straße
  • Gutes Radwegenetz

Historie und Gegenwart der Gemeinde Quarnbek

Die Gemeinde Quarnbek gibt es in ihrer heutigen Form eigentlich erst seit dem Jahr 1928. Doch das Leben in den zur Gemeinde Quarnbek gehörenden Ortschaften pulsiert schon etliche hundert Jahre

Das älteste Gebäude der Gemeinde Quarnbek dürfte sicherlich die Georg- und-Mauritius-Kirche in Flemhude sein.  Immer wieder kommen Menschen hier her und bestaunen ihre Schönheit oder genießen ein beeindruckendes Konzert. Auch als Hochzeits-Kirche steht sie für viele Paare ganz oben auf der Liste.

Die Georg- und Mauritius-Kirche Flemhude

Dass man genau in Flemhude eine Kirche baute, hängt mit dem Flemhuder See zusammen, Denn unweit des Flemhuder See wurde die Georg-und-Mauritiuskirche in Flemhude bereits 1240 errichtet. Der Flemhuder See war ein durchaus wichtiger Hafenplatz an der Eider. Denn in der Zeit sorgte die Eider für den Warentransport, Landwege gab es kaum und die Wälder waren undurchdringlich und nicht ungefährlich. Den Nord-Ostsee-Kanal muss man sich gar wegdenken, der ist erst knapp über 100 Jahre alt.

Jedenfalls hier in Flemhude wurde die Fracht von den Booten auf die Pferdewagen umgeladen. Vor allem die Flamen waren hier aktiv und die gaben dem Ort letztlich auch ihren Namen.

Die Flemhuder Georg-und-Mauritius-Kirche wurde aus großen Feldsteinen errichtet. Aber dass sie nun genau am Flemhuder See lag, hatte neben einem geistlichen auch eine strategischen Grund. Denn der Dachboden der Georg-und-Mauritius-Kirche Flemhude soll den Händlern als Lagerraum gedient haben.

Im Grunde ist die Georg-und-Mauritius-Kirche Flemhude bis heute unverändert, Umbauten sind seit 1316, ihrer ersten Erwähnung, nicht belegt.

Aber der dreißigjährige Krieg (1618-1648) hinterließ auch hier seine blinde Zerstörungswut, die im Inneren der Georg-und-Mauritius-Kirche einmal mehr sichtbar wurde. Aber der kurz später in der Gemeinde aktive Kirchenpatron Jean Henri Desmercières, ein dänischer Bankier und Landreformer, sorgte für die Stuckdecke und den angedeuteten Kirchturm, den Dachreiter. Sein Sarkopagh befindet sich in einer kleinen Gruft direkt an der Kirche. Auch eine weitere, für Schleswig-Holstein wichtige Persönlichkeit, stiftete einen weiteren Teil der Inneneinrichtung: der Altar wurde 1685 von Hans Heinrich Kielmann von Kielmannsegg gestiftet. Der Altar stammt aus den frühen Werken des Theodor Allers, dessen Arbeiten in einigen anderen Kirchen in Schleswig-Holstein zu finden sind.

Das Gut Quarnbek

Der Namensgeber der Gemeinde Quarnbek ist das Gut Quarnbek. Dessen Geschichte geht mindestens bis ins Jahr 1282 zurück. Denn hier wurde es zum ersten Mal beurkundet. Ritter Schak Rantzau war einer der ersten nachgewiesenen Besitzer. Seinen Namen trifft man ebenso oft in Schleswig-Holstein. Aber zunächst gab es nur das beeindruckende Gutshaus, welches man aus Gründen der Sicherheit im 16. Jahrhundert in eine Wasserburg verwandelte.

Das Gut Quarnbek kam in den Besitz der Adelsfamilie Kielmann von Kielmannsegg und so war es Hans Heinricht Kielmann von Kielmannsegg, der im Jahr 1671 das Torhaus errichten ließ. Dabei achtete er auf die Blickachse zu seinem Wasserschloss als Haupthaus des Gutes Quarnbek.

In dieser Zeit flüchtetet unzählige Remonstranten aus den Niederlanden, die dort aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden, nach Schleswig-Holstein. Hier nahm man die Flüchtlinge gerne auf, denn sie brachten etwas wertvolles mit: ihr Wissen im Deichbau, in der Mühlentechnik und in der Milchverarbeitung. Auch auf Gut Quarnbek fanden sie Arbeit und so entstanden die als Holländereien bezeichneten Meierhöfe Dorotheenhof und Mettenhof.

Im Jahr 1733 ging das Gut an Jean Henri Desmercières, der  es nach seinem Ableben seiner Halbschwester überließ. Dann kam es in den Besitz der Adelsfamilie Reuss-Köstritz.

Irgendwann gegen Ende des 18. Jahrhunderts hat man die Wasserburg abgerissen. Aber erst 1903 wurde das heutige Gutshaus gebaut. Es ist öffentlich nicht zugänglich, aber die Anlage ist schon von außen gesehen sehr imposant.

Der Eider-Ringkanal / Achterwehrer Schifffahrtskanal

Eine kleine Revolution bedeutete der Bau des Eider-Kanal. Die Boote waren mittlerweile größer geworden und wurden in der Regel von Pferden getreidelt. Dafür war die Eider zu kurvenreich und stellenweise einfach zu eng. So baute man in den Jahren 1777 bis 1784 den Eider-Kanal. Der allerdings führte mitten durch das Gut Quarnbek. Allerdings profitierte Gut Quarnbek durch diese Anbindung, denn so konnten über den Hafen im Flemhuder See größere Mengen an landwirtschaftlichen Erzeugnissen auf den Weg gebracht werden.

Später ist das Teilstück des Eider-Kanal in den Nord-Ostsee-Kanal aufgegangen und der Achterwehrer Schifffahrts-Kanal entstand als Zubringer zum Flemhuder See. Denn durch die erste Erweiterung sank der Pegel des Flemhuder See um sieben Meter, sodass die alten Hafenanlagen nicht mehr genutzt werden konnten. Eine Schleuse, die Schleuse Strohbrück, sorgte von nun an für die Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal. Heute bietet der Achterwehrer Schifffahrts-Kanal einen tollen Einstieg in ein romantisches Paddelrevier.

Mit dem Betrieb des Nord-Ostsee-Kanal kam die kostenfreie Fährverbindung in Landwehr. Der Fähranleger ist heute beliebter Ausgangspunkt entlang einer der schönsten Abschnitte entlang des Nord-Ostsee-Kanal.

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