Iskunsten in Thyborøn – Von der Eisproduktion zur Kunstausstellung
Das maritime Leben von Thyborøn in seinen historischen Bezügen zu interpretieren und fühl- und erlebbar zu machen, das ist das Ansinnen der Macher der Iskunsten in Thyborøn an der Westküste in Dänemark. Aber was hat nun eine Ausstellung von Eisskulpturen mit der örtlichen Fischerei zu tun? Auf den ersten Blick betreten wir erst einmal ein älteres Hafengebäude, welches schon bessere Zeiten gesehen haben muss. Die freundliche Dame an der Kasse trägt einen dicken Fleece mit darüber gezogener Steppjacke.
Eh wir uns durch die dicken isolierenden Vertikos in den Ausstellungsbereich schieben, wird uns noch auf den kostenlosen heißen Kakao im Anschluss aufmerksam gemacht. Und schon sind wir in dem großen Raum, in dem das ganze Jahr über Themen bezogene Figuren aus Eis ausgestellt werden. Ja, zugegeben, es ist frisch hier drin. Selbst uns, die wir auch mal in der südlichen Arktis unterwegs sind. Um so faszinierender, in solch klimatischer Umgebung Skulturen zu entdecken, die nur aus Wasser bestehen und manchmal auch aus ein wenig Farbe.
Dezent und punktuell mit Licht versorgt kommt das feine Relief der in Eis geschliffenen Figuren auf mystische Art zur Geltung. Zum Herbst sind es Fisch, Eule oder Ente. Aber auch gerne Halloween- taugliche Gestalten vor und über uns. Die hängende Kerzenschale ebenfalls in Eis geformt ist noch die romantischste und bringt die Gegensätze von Licht Kälte und Wärme beispiellos auf den Punkt.
Der längste Teil unseres Aufenthaltes steht uns aber noch bevor. Denn der Weg aus der zwar sehr kleinen aber erlebenswerten Eisausstellung führt direkt zum Getränkeautomaten mit seinem Angebot an heißem Kaffee und heißen Kakao. Während die meisten Besucher ihre kalten Hände förmlich an die warmen Pappbecher klammern, bestaunen andere die ebenso kleine und durchaus spannende Ausstellung im ebenso Charme-befreiten Aufenthaltsraum.
Die Atmosphäre dieses Raumes könnte aber kaum passender sein. Denn hier gehen wir auf Zeitreise der Fischerei in Thyborøn und beginnen auf einmal zu verstehen, was es mit den Iskunsten tatsächlich auf sich hat. Denn gegenüber der Iskunsten stand das erste Eiswerk. Der gefangene Fisch muss heute wie früher stark gekühlt werden um nicht zu vergammeln. Eine Menge Eis ist dazu erforderlich und das musste und muss im Hafen produziert werden. In mit Eis gefüllten Schalen nimmt es ebenso den letzten Weg bis an die Verkaufstheke.
Das Gebäude der Iskunsten wurde zu jener Zeit als Kühlhaus genutzt. Hier lagerten die Eisblöcke bis zu ihrer Mitnahme auf den Fischkuttern. So schließt sich der Kreislauf und transportiert die Geschichte des Eises innerhalb der Fischerei. Saisonal wechseln übrigens die Kunstwerke der Iskunsten. Damit ist Iskunsten in Thyborøn zugleich wohl die einzige ganzjährige Ausstellung von Eisskulpturen in Europa.
Wie schön, dass ich jetzt meinen heißen Kakao habe. Und mich zugleich auf den nächsten Besuch der Iskunsten freue. Eh es dann in den Hafen geht und ich die Seele von Thyborøn in mir aufnehme. Und mir dabei im Inneren ganz warm wird, weil ich mich für einen Moment in dieser bisweilen harten und eisigen Umgebung einen Moment zuhause fühle.
Weitere Informationen auf der offiziellen Website von Jyllands Akvariet hier…

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