Eine gotländische Spezialität: Der Gotlandpfannkuchen / Safrankuchen
Eine typisch gotländische und sehr leckere Spezialität ist der Safrankuchen, der Saffranspannkakor. Habe ich mich beim ersten Mal stirnrunzelnd gewundert, wie man solche Kreation bestellen kann, probierte es dann aber doch. Und bestellte es mir sogleich einen weiteren Safrankuchen. An mehreren Tagen unseres Gotland-Aufenthalts kamen wir dann in das immer gleiche Café und brauchten nur noch zu nicken. Der Kellner wusste dann Bescheid.
Um ein Land zu entdecken, gehört eben auch das Kennenlernen der jeweiligen Besonderheiten dazu. Erst dann fühlt man das Land, anstatt es lediglich zu besichtigen. Ein Part des Kennenlernens ist sicherlich die entdeckenswerte Küche Gotlands.
Safran ist bekanntermaßen in Schweden sehr populär. Die Schweden lieben ihr Safrangebäck. Auf Gotland ist dies nicht anders. Aber die Gotländer haben zu den Varianten noch eine ganz besondere hinzugefügt. Deswegen wird er dort auch mitunter als Gotlandspannkaka (Gotlandpfannkuchen) bezeichnet.
Aber ein Pfannkuchen ist es gar nicht, vielmehr ein luftiger Kuchen aus Klebreis, Eier, Sahne, Zucker und Milch, Mandeln und….natürlich Safran. Dabei führt Safran die Liste der teuersten Gewürze der Welt an. Pro Gramm zahlt man bis zu 15 EUR. Etwa 200.000 Krokusblüten ergeben ein Kilogramm des Gewürzes. Dieses wird in mühevoller Handarbeit aus der Blütennarbe einer Krokusart gewonnen. Meist angebaut ist es in Griechenland, im Iran, in Kaschmir oder Spanien.
Den Kuchen genießt man am besten lauwarm, garniert mit Schlagsahne und blauen Himbeeren, die bei uns bekannt sind als Kratzbeere oder Kroatzbeere. In Schweden werden sie als Blåhallon oder Salmbär bezeichnet.
Das Rezept für den Gotlandpfannkuchen / Safrankuchen
Benötigt werden
- Rundkornreis oder Milchreis 150 ml
- Milch 700 ml
- Schlagsahne 300 ml
- Butter 2-3 Esslöffel
- Zucker 4 Esslöffel
- Salz 2 Brisen
- Safran 1/2 Teelöffel Fäden (auf keinen Fall gemahlenen Safran und auch nicht höher dosieren*)
- Eier 4 Stück
- gehackte Mandeln
- Aroma einer geriebenen Zitronen-oder Orangenschale
*Nimmt man zuviel Safran, so schmeckt dieser sehr bitter und riecht.
Man lässt Milch und Sahne kurz aufkochen und gibt dann den Reis, Butter und Salz hinzu. Auf niedriger Stufe lässt man es etwa 35–40 Minuten köcheln. Anschließend die Masse abkühlen lassen. Bei Bedarf kann sie mit etwas Milch weicher werden, falls sie zu kompakt wirkt.
Die Safranfäden mörsern und zusammen mit den Eiern, den gehackten Mandeln in eine eingefettete Rundform oder Auflaufform geben.
Etwa 30 Minuten bei 200 Grad backen, bis der Kuchen eine kräftig gelbe Farbe bekommt.
Abkühlen lassen, aber noch warm garniert mit Schlagsahne und Salmbär servieren.
Kleine Sprachkorrektur: Pannkakor ist die Mehrzahl, das sind die Pfannkuchen. Der einzelne Pfannkuchen heißt pannkaka. Das Gericht heißt also Saffranspannkaka oder Gotlandspannkaka. Und blåhallon heißen salmbär wirklich nur in Schweden außerhalb Gotlands, bei uns gibt es keine blauen Himbeeren. Denn Salmbeeren sind mit den Brombeeren verwandt.
Köstlich ist dieses Gericht aber auf jeden Fall!
Freundliche Grüße
M. Schmelzer
Vielen Dank für den Hinweis. Mein Schwedisch hat doch die ein oder andere Lücke: -). Davon abgesehen hat Gotland in der Tat durchaus seine eigene Sprache und Begriffe, sie sich vom Festland unterscheiden.
Blaue Himbeeren sind durchaus, wenn auch selten, bei uns erhältlich, allerdings kommen sie nicht wild vor. Sie sehen wirklich tintenblau aus, haben einen ähnlichen Geschmack wie die klassische Wildhimbeere, wie wir sie kennen, jedoch wesentlich intensiver.
Da für die meisten Schwedenurlauber die Unterschiede zwischen Schweden und deren Insel Gotland nicht so einfach zu vermitteln sind, habe ich alle Varianten aufgezählt.
Und ja, anfangs war Safran in einem Reispfannkuchen für mich doch sehr befremdlich. Aber nach dem ersten Probieren sind wir immer wieder ins Lokal gekommen, um uns einen Safranspannkaka zusammen mit einem Cappuccino zu bestellen.
Danke für den Hinweis mit den blauen Himbeeren. Dann werde ich hier mal die Augen offen halten, ob ich sie irgendwo entdecke. Und dann bin ich neugierig, wie sie schmecken…