Architektur in Norwegen – Norsk Bremuseum Fjærland

In Norwegen kann man in allen Landesteilen aufregende und innovative Architektur entdecken. Außergewöhnlich oft gelangt es den Architekten, Architektur und Landschaft in Einklang zu bringen. Eines der beeindruckenden Beispiele entdecken wir an einem kaum beachteten Seitenarm des Sognefjord. Wir besuchen das Norsk Bremuseum Fjærland.

Regelmäßig reisen Wissensachaftler aus der ganzen Welt nach Fjærland, um die eindrucksvollen, aber sich verändernden Gletscher der Region um Fjærland zu erforschen. Dies nahm man in Norwegen zum Anlass, ein thematisches Museum zu konzipieren. Und so erteilte man im Jahr 1989 an den angesehenen norwegischen Architekten Sverre Fehn den Auftrag, das Norwegische Gletschermuseum zu entwerfen.

Bereits zwei Jahre später, im Jahr 1991 konnte das Bremuseum Fjærland eröffnet werden. Das Norwegische Gletschermuseum, das Bremuseum Fjærland, entstand in einer Zeit, in der man begann, sich mit dem Klimawandel zaghaft auseinander zu setzen. So erweiterte man das Bremuseum Fjærland nach einem Beschluss aus dem Jahr 2002 um eine dauerhafte Ausstellung zur Klimaveränderung.

Sverre Fehn musste seinen ersten und bereits realisierten Entwurf also komplett neu konzipieren. Die Erweiterung folgte um den vorhandenen Kinosaal herum. Start der Erweiterung war im Jahr 2006, bereits im Folgejahr, im Juli 2007, wurde das nach seinem Sponsor benannten Ulltveit-Moe-Klimazentrum eröffnet.

Sverre Fehn hat seine Entwürfe immer im Kontext zur Umgebung gestaltet. Doch welche Linien nimmt er auf, welche Formen der Landschaft überträgt Sverre Fehn auf das Bremuseum Fjærland?.  Wir haben uns lange Zeit um das Gebäude des Norwegischen Gletschermuseum bewegt, es immer wieder zusammen mit der Umgebung beobachtet, verinnerlicht und haben überlegt, welche Gedanken er vielleicht gehabt haben kann. Diese Gedanken, die wir in seinen Entwürfen versuchen zu entdecken, haben wir in die Fotos dieses Artikels übertragen.

Der Architekt des Norsk Bremuseum Fjærland, Sverre Fehn

Sverre Fehn kam am 14. August 1924 im südnorwegischen Kongsberg zur Welt. Bereits mit 24 Jahren schloss er erfolgreich sein Studium für Architektur an der Architekturhochschule in Oslo ab. Kurz darauf eröffnete er sein eigenes Büro, in dem er Zeit seines Lebens seine Ideen skizzierte. 

In den Jahren 1952 und 1953 reiste Sverre Fehn nach Marokko und gleich im Anschluss in den Jahren 1953/1954 nach Paris, um dort dem bekannten Designer und Architekten Jean Prouvé zu assistieren.

Sein Entwurf des norwegischen Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel brachte Sverre Fehn internationale Aufmerksamkeit.

In den Jahren 1971 bis 1993 engagierte ihn die Architekturhochschule als Professor der Architektur. Zudem hielt er Vorlesungen beispielsweise an Universitäten in Großbritannien und den USA.

Mehrfach wurde Sverre Fehn mit dem norwegischen Architekturpreis Betongtalven geehrt. Dieser Preis wird seit 1961 für den umweltverträglichen, ästhetischen und technisch herausragenden Einsatz von Beton für Gebäude in Norwegen verliehen. Im Jahr 1997 wurde Sverre Fehn mit dem begehrten Pritzker-Preis für seine Verdienste in der Architektur ausgezeichnet.

In erster Linie hat Sverre Fehn Gallerien und Museen entworfen, in Ausnahmefällen auch mal Privathäuser.

Seine Entwürfe gelten schon lange als eigene Kunst und so verwundert es wenig, dass sie in zahlreichen Ländern wie Brasilien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Island, Norwegen und Schweden ausgestellt wurden.

Auch in Deutschland war Sverre Fehn hoch angesehen, war Ehrenmitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA) und erhielt u.a. die goldene Heinrich-Tessenow- Medaille .

Sverre Fehn verstarb am 23. Februar 2009 in Oslo.

Aus der Referenzliste des Sverre Fehn

  • Norwegisches Gletschermuseum, Fjærland
  • Ivar Aasen-tunet, Ørsta/Volda
  • Aukrustsenteret, Alvdal
  • Preus-Museum (Norsk Museum for fotografi), Horten
  • Hedmarksmuseet og Domkirkeodden, Hamar
  • Norsk Arkitekturmuseum, Oslo
  • Der Norwegische Pavillion auf der Weltausstellung in Brüssel 1958
  • Der Norwegische Pavillion auf der Biennale in Venedig 1962
  • Villa Schreiner
  • Villa Busk

Wer mehr über das einzigartige Zukunftsmuseum, das Norsk Bremuseum, erfahren  möchte, findet die zuständige Seite des Norwegischen Gletschermuseum hier.

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