Preetz im Kreis Plön – Städte in Schleswig-Holstein

Von Kiel aus kommend, ist in 15 Kilometer Entfernung die alte Schusterstadt Preetz das Tor in die Holsteinische Schweiz. Hier beginnen die sanften Hügel- und Seenlandschaften und mit Preetz startet die Tour der malerischen Städtchen dieser Region.

Umgeben von Post-, Kirchsee und Lanker See ist Preetz die größte Stadt des Kreises Plön. Die bezaubernde Innenstadt lädt ein zum entspannten Bummeln und ist ein toller Ausgangspunkt in die nahe liegende Natur. Von hier aus lohnt der Stadtökopfad in den Erlenbruch oder zur Schilfzone an den Kirchsee. Wanderungen in die Holsteinische Schweiz oder eine Kanutour auf der Schwentine können von hier aus perfekt gestartet werden.

Preetzer Kloster

Bekannt ist Preetz durch sein Kloster. Das Bennedektinerinnenkloster wurde bereits um das Jahr 1340 gegründet und entwickelte sich nach der Reformation  zu einem adeligen Damenstift. In der heute denkmalgeschützten Anlage finden in den Sommermonaten Führungen und auch Konzerte statt. Eine Besonderheit ist die gotische Klosterkirche in Form einer Basilika als ältestes Gebäude mit ihrer Freskenmalerei. Zudem ist sie mit aufwendigen Altären und Gemälden verziert. Die alte Weihnachtskrippe ist ein außergewöhnliches Kleinod.  Eine alte, knorrige Eiche vor dem Kloster soll der Sage nach aus der Gründerzeit des Klosters stammen.

Stadtkirche Preetz

Die Stadtkirche ist wohl das älteste Gebäude der Stadt Preetz. Bereits in den Jahren 1200 – 1210 entstand die Stadtkirche, deren spätromanischer Feldsteinchor aus dieser Zeit erhalten ist. Auf einem Hügel am Kirchsee liegend, war sie ursprünglich als Wehrkirche gedacht und war Bestandteil des „Limes Saxoniae“. Das Gebiet im heutigen Kreis Plön wurde als letztes christianisiert. So stand die Stadtkirche auf der Grenze zur heidnischen Bevölkerung.  Im Inneren bereichern der romanische Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, der Renaissance-Leuchter aus dem 16. Jahrhundert, die Bronzekronen aus dem 17. Jahrhundert und der schwebende Taufengel aus dem 18. Jahrhundert die heiligen Räume.

Preetzer Altstadt

Ein Stadtspaziergang durch die historischen Gassen und Wege lohnt sich, es gibt viel zu entdecken. Allein an 110 Häusern erzählen kleine Tafeln deren Geschichte. So erfährt man entspannt während eines Spazierganges etwas  über die Preetzer Caféstuben in einem Patrizierhaus aus dem Jahr 1630 in der Lange Brücke Straße 22 oder über die Quartiersschule aus dem Jahr 1797 in der Löptiner Straße 9. Zwischendurch laden nette Lokalitäten zu einer kleinen und entspannten Pause ein.

Stadt der Schuhmacher

Es gibt so Städte, die haben sich schon in früher Zeit spezialisiert. Preetz ist eine solche Stadt. Die Wurzeln des Schuhmacherhandwerkes gehen hier bis in das Mittelalter zurück und war bis weit ins 19. Jahrhundert das größte Handwerk in Preetz. Etwa 160 Schuhmachermeister produzierten mit ihren Lehrlingen und Gesellen Schuhe für jeden damals erdenklichen Anlass.

Heute gibt es noch einen Betrieb, der sich auf Holzschuhe spezialisiert hat. Das wäre doch toll, sich wieder auf die Vergangenheit zu besinnen und kreative Schuhmacher in die Stadt zu holen. Spuren gibt es aus der Blüte des Schuhhandwerkes genug.

So erzählt eine Schusterskupltur auf dem Marktplatz aus jener Zeit und auch das jährliche Schusterfest erinnert an das Handwerk, das heute billiger Massenproduktion gewichen ist. Ein Besuch im Heimatmuseum der Stadt Preetz zeigt eine interessante Sammlung an Werkzeugen und Maschinen, die für die Schuhanfertigung benötigt wurden.

Und auf einmal erinnere ich mich, wie ich als Junge in einer kleinen Schusterwerkstatt gesessen habe und der alte Meister mir meine Schuhe reparierte. Für meinen Vater fertigte er sogar noch selbst die Schuhe auf Maß an. Es roch nach Kleber und Leder, die Schleif- und Poliermaschine gab ihren eigenen Klang und es war Zeit, für ein Bonbon, für einen Plausch und für Träumen von Langsamzeit. Ja, für Langsamzeit wird es doch eigentlich mal wieder Zeit, oder?

Der Holzschuhmacher Lorenz Hamann

In der Wakendorfer Straße 17 finden Sie ihn, einen der letzten Holzschuhmacher in Norddeutschland. Er hält die Familientradition nun in fünfter Generation aufrecht und sorgt dafür, dass die „Preetzer Holzschuhe“ weit über die Region hinaus bekannt sind. Sein Familienbetrieb existiert nun seit mehr als 150 Jahren. Oft ist er auf Landwirtschaftsausstellungen, historischen Märkten und Kunsthandwerksmessen vertreten.

Sogar Theater und Festspielproduktionen greifen auf seine Produkte zurück. Ganz ehrlich, so ein paar echte und nachhaltig produzierte Holzschuhe sind doch schöner als die massenhaft produzierten umweltbelastenden Plasiklatschen. Also auf zu Meister Hamann und sich ein paar eigene Holzschuhe machen lassen. Halten werden sie ewig. Holzschuhmacherei Lorenz Hamann, Wakendorfer Straße 17, 24211 Preetz, FON: 04342 – 8 12 17.

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