Salon-Motorschiff „Stadt Kiel“ –Museumschiffe in Schleswig-Holstein
Etwa 100 Arbeiter auf der Germania–Werft hatten über ein halbes Jahr nichts anderes zu tun, als das Linienschiff „Stadt Kiel“ fertig zu stellen. Am 26. Mai 1934 lief sie dann vom Stapel und stand nun im Dienst der Hafenrundfahrt AG. Schon damals folgte das Schiff der Route, die auch heute noch von den Fördedampfern befahren wird. So versorgte die „Stadt Kiel“ die heute so beliebte Route zwischen Bahnhofsbrücke und Laboe.
Doch wenige Jahre später folgte der Zweite Weltkrieg und Kiel galt als Hauptangriffsziel. So traf am 14. Mai 1943 eine Bombe das Schiff, zerfetzte dessen Aufbau und tötete sieben Menschen. Zwei von ihnen wurden nie gefunden. Das Schiff sank umgehend, wurde aber bereits vier Tage später gehoben.
Gerade einmal das Unterwasserschiff und das Heck waren als solches erkennbar, doch Materialnot rettete die „Stadt Kiel“ vor der Verschrottung. Sie wurde ins besetzte Dänemark, nach Svendborg, geschleppt und dort wieder aufgebaut. In diesem Zuge verlängerte man das Schiff um drei Meter und versah es mit einem geschlossenen Salondeck.
Nach dem verlorenen Krieg setzte sich England als Kiels Besatzungsmacht gegenüber Dänemark und Russland durch und sorgte für die Wiederkehr des Salondampfers „Stadt Kiel“ am 20. September 1945. Ab 1954 ging es dann, mit einem neuen und stärkeren Motor, auf die beliebte Butterfahrt in den Öresund.
Auch in den folgenden Jahren wechselten die Routen und die Erlebnisse. So lief das Schiff in einer Untiefe auf, ein anderes Mal drückte schwere See ein Fenster ein und überflutete den Salon. Auch Kollisionen mit Segelbooten, der Anlegebrücke oder dem ein oder anderen Fördedampfer blieben der „Stadt Kiel“ nicht erspart. Ihren letzten wirklich großen Auftritt hatte sie zur Olympiade 1972 als schwimmende Tribüne. Doch am 19. August 1976 wurde die nun betagte Damen außer Dienst gestellt.
Gekämpft hat das alte Schiff, immer alles gegeben und auch viel einstecken müssen, doch nun sollte es fort. Kapitän Werner von Unruh, der selbst als 20-jähriger Seefahrtschüler auf der MS Stadt Kiel gefahren ist, hat sich leidenschaftlich eingesetzt, um den Salondampfer in Kiel zu erhalten. Doch niemand unterstützte ihn. Mit Tränen in den Augen musste er mit ansehen, wie das Schiff am 29.12.1976 die Förde verließ. Zum letzten Mal wollte sie zum Abschied hupen, doch das altersschwache Typhonsignal ließ sich aufgrund der herrschenden Kälte erst bei der Seegartenbrücke wieder abstellen.
Nach vielem Hin und Her kam das Schiff, vom Rost zerfressen, in die Hände des Schiffshändlers Rentsch, der es eigentlich verschrotten wollte. Doch er wusste auch von Werne von Unruh und dessen tiefer Liebe zu diesem Schiff. Mit viel persönlichem Einsatz wurde der Dampfer wieder vollständig hergerichtet und unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1983 wurde es dann offiziell als Museumsschiff MS Stadt Kiel während der Kieler Woche präsentiert.
Heute liegt es an der Museumsbrücke nahe dem Schifffahrtsmuseum und ist im Herzen der Menschen angekommen.
Informationen zum Schiff und zu möglichen Ausflügen gibt es unter museumsschiff stadt kiel
Technische Daten des Museumsschiffes „Stadt Kiel“
- Baujahr: 1934
- Bauwerft: Germania Werft der Thyssen Krupp, am heutigen Olsokai
- Länge: 28,13 Meter
- Breite: 7,30 Meter
- Tiefgang: vorne 2,40 Meter | hinten 2,85 Meter
- Vermessung: 253 Bruttoregistertonnen
- Geschwindigkeit: 11,5 Knoten
- Hauptmaschine: MAK MAU 423 | 8 Zylinder | 520 PS bei 375 Umdrehungen/Minute |direkt steuerbarer 4 Takt Dieselmotor
- Ruderanlage: Handbediente Kettensteuerung
- Beförderung: max 120 Gäste
Südensee in Sörup – Seen in Schleswig-Holstein
Der Südensee in Sörup – einer der schönsten Seen in Schleswig-Holstein Am Ortsausgang in Richtung Satrup (Mittelangeln) befindet sich der etwa zwei Kilometer lange Südensee.
Trenter See – Seen in Schleswig-Holstein
Trenter See bei Lehmkuhlen – Seen in Schleswig-Holstein Der Trenter See gehört zu den unbekannten Seen in Schleswig-Holstein und befindet sich nahe des Ortes Lehmkuhlen
Nesseby Kirke am Varanger – entlang der Küstenstraße Varanger
Die Nesseby Kirche (Nesseby Kirke) am Varanger – die letzte Zeugin In der Finnmark eine Kirche anzutreffen, die vor 1945 gebaut ist, ist fast schon
Lebrader Teiche im Kreis Plön – Seen in Schleswig-Holstein
Lebrader Teiche im Kreis Plön – Seen in Schleswig-Holstein Die Plöner Straße führt mitten durch die Lebrader Teiche und ist in unseren Augen auf diesem etwa
Leck im Amt Südtondern – Gemeinden in Schleswig-Holstein
Leck im Amt Südtondern – Gemeinden in Schleswig-Holstein Die Gemeinde Leck ist eine der Gemeinden in Schleswig-Holstein und eine der Gemeinden im Kreis Nordfriesland. Leck
Entlang des Gendarmstien: Das Mühlendorf + Freilichtmuseum Vibæk Mølle
Entlang des Gendarmstien: Die Vibæk Mølle bei Horuphav Nahe von Skovby bei Sønderborg (Sonderburg) liegt direkt am Høruphav das kleine Mühlendorf Vibæk Mølle. Das Høruphav
Eine Reise rund um die Flensburger Förde von Falshöft nach Kegnæs
Rund um die Flensburger Förde Die Flensburger Förde liegt im Grenzland von Deutschland und Dänemark. Sie ist das Revier von Schweinswalen. Ort von historischer Ziegelproduktion.
Owschlager See – Seen in Schleswig-Holstein
Owschlager See in Owschlag – Seen in Schleswig-Holstein Wenn die Bahn meint, sie müsse mitten durch den See fahren, dann hat man auf einmal zwei
Flensburger Hofkultur meets The Joni-Project
Flensburger Hofkultur meets The Joni Project Zugegeben, ich habe mich gefreut, dass es regnen würde. Wenngleich das Programm der Flensburger Hofkultur eigentlich Open-Air-Veranstaltungen aus besteht.
Status Grenzöffnungen Grenzübergänge Deutschland-Dänemark
Status der Grenzöffnungen an den Grenzübergängen Deutschland-Dänemark Die Nachfrage nach dem Status der Grenzöffnungen an den Grenzübergängen Deutschland-Dänemark so groß, dass wir ab sofort an
Die Geschichte des Schwedenrot (Falunrot, Falu Rödfärg)
Falun im Schwedenrot – Die Geschichte des Falunrot (Falu Rödfärg) Überall begegnen uns schwedenrote Holzhäuser und Gartenlauben. Was hat es mit dieser Farbe Schwedenrot, auch
Norwegisch Sowjetische Grenze – Drama auf dem Wachturm
Die norwegischen Grenzsoldaten melden am 6. Juni 1968 einen bevorstehenden Angriff Russlands Am 6. Juni 1968 kommt es an der norwegisch-russischen Grenze zu einem Aufmarsch
Schreibe uns Deine Meinung