Büsum an der Nordsee – Gemeinden in Schleswig-Holstein

Wer die Nordsee mit all ihren Facetten kennenlernen möchte, mit Krabbenkuttern und Möwengeschrei, mit Ebbe und Flut und seinem typischen Wattenmeer, der kommt in die kleine Fischerstadt Büsum.

Büsum erfreut sich zunehmend als Ausflugs- und Ferienort großer Beliebtheit. Die Krabbenkutterflotte im Büsumer Hafen gehört zu den größten Flotten ihrer Art im Wattenmeer. Hier gibt es die leckeren Spezialitäten gleich vom Kutter oder frisch gepult an einem der Stände als typisches Fischbrötchen. Das Museum am Meer lädt ein, mehr über die Geschichte und den Alltag der Krabbenfischer im Wattenmeer zu erfahren. Im Jahr 1890 gründete sich die Flotte der Krabenkutter. An den bunten Kuttern kann man sich kaum sattsehen, doch legen hier auch der Seenotrettungskreuzer und die Ausflugsschiffe zu den Halligen oder zu Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland ab und natürlich auch wieder an. Bei der Ankunft empfängt dann der weithin sichtbare rot-weiße Leuchtturm an der Hafeneinfahrt mit seinem langen grünen Deich und den unzähligen Strandkörben. Die Schafe sind Zeuge, wenn es um die so besondere Schönheit dieses Fleckens geht.

Perlenbucht und Seebrücke

Wer ans Meer will, will auch ins Meer. Und Urlaub am Meer ist sowohl für Alleinreisende wie Familien ein toller Ort der Erholung. Die Strände fallen hier flach ins Wasser ab. Büsum hat aber auch eine neue Familienlagune geschaffen. 

In der „Perlenbucht“ gibt es nun endlich echten Sand. Zwei Badeinseln animieren zum Klettern und zum Sprung ins kühle Nass. Umgeben ist diese Bucht von einer weitläufigen Promenade mit vielfältiger Gastronomie und zahlreichen Spielgeräten. Eine Seebrücke ist der romantische Weg in die Weite des Meeres. Für die sportlichen Menschen bieten die Wassersportschule und ein Beachvolleyballfeld ausgiebige Bewegungsmöglichkeiten.

Museumshafen

Büsum ist maritim. Das spürt man mit der Seeluft und dem Möwengeschrei, mit dem Duft von frischem Fisch und den alten Schiffen, die an der Mole des Museumshafens festgemacht haben. Hier werden alte Segler restauriert, der ausgediente Seenotrettungskreuzer „Rickmar Bock“ vermittelt ein Gefühl dafür, was es heißt, auch bei 10 Windstärken in die aufgewühlte See zu preschen, um Menschenleben zu retten. 

Viele historische Details des Hafens wie die Hafenmole, der erste hölzerne Leuchtturm von 1887, Karren oder Dalben sind erhalten geblieben oder nachgebaut worden und unterstreichen das einmalige Flair in dieser Umgebung. Mit viel Liebe und Engagement kümmern sich Ehrenamtliche um den Museumshafen und schenken den Gästen damit ein großartiges Stück Geschichte.

Wattenmeer

Wie oft wurde ich schon von weithergereisten Urlaubern gefragt, wie weit es zum Meer sei. Ungläubig schauen sie mich jedes Mal an, wenn ich ihnen antworte, dass es direkt vor ihren Füßen liegt. Sie müssen nur ein wenig warten. Ja, Ebbe und Flut, das ist schon etwas ganz Besonderes. Man ist versucht, bei Ebbe dem Meer entgegenzulaufen. 

Kommen Sie nur rechtzeitig zurück, denn die Flut kommt überraschend und dann steht einem das Wasser schnell bis zum Hals. Damit es nicht passiert, nutzen Sie einen der erfahrenen Wattführer, der Ihnen viel Spannendes über die Geschichte, über Vielfalt und Mythen des Wattenmeeres erzählt und Ihnen die einzigartige, fast verborgene Lebenswelt sichtbar macht. Sollte einmal Nebel auftreten, dann bleiben Sie an Land. Informieren Sie sich ein wenig über den Umgang mit dem einzigartigen Phänomen des Wattenmeeres, dann bleibt der Aufenthalt in langer und glücklicher Erinnerung.

Seehundbänke

Wer möchte nicht einmal diese niedlichen, diese kuscheligen Räuber der Nordsee antreffen? Die Robben und Seehunde lassen es sich gern auf den Sandbänken vor der Küste gut gehen und verdauen gerade ihren frischen Fisch. Oder sie füttern und betüddeln ihre Jungen. Und wenn Sie die Tiere wirklich lieb haben, bleiben Sie von ihnen fern. Nutzen Sie eines der Ausflugsschiffe zu den Seehundbänken im Nationalpark und kommen den Tieren dann so nah, wie es gut für sie ist. Das geht ans Herz und bleibt unvergesslich.

Altes Schleusenhaus

Das Wattenmeer ist Bestandteil eines sehr sensiblen und weitgreifenden Ökosystems. Es ist weit mehr als ein Meeresboden, der bei Ebbe sichtbar wird. Gerade das Wattenmeer trägt im Besonderen zum ökologischen Gleichgewicht weit über die Region hinaus bei. Um dies verständlich und erlebbar zu machen, haben die Büsumer im alten Schleusenhaus an der Nordmole ein Informationszentrum eingerichtet. Von hier aus gibt es Wattführungen, Vogelexkursionen und spannende Vorträge. Ein Aquarium mit Krebsen und Seesternen zeigt einen kleinen Ausschnitt des Lebensraumes. Auch das alte Kurhaus am Hauptstrand und die Schutzstation Wattenmeer informieren über den Nationalpark.

Seehundstation Friedrichskoog

Friedrichskoog ist eigentlich nur ein kleines Nest – wären da nicht die Heuler, die Babys der Sehunde und Robben, die dringend Hilfe benötigen. Hier bekommen sie Unterstützung, um wieder gestärkt in die Natur entlassen zu werden. Verwaiste und verletzte Jungtiere werden hier eingeliefert, wenn sie alleine in der freien Natur keine Chance hätten. Es gibt aber auch Dauergäste. Die zwei Kegelrobben und fünf Seehunde dürfen hierbleiben. Draußen kämen sie einfach nicht zurecht und würden verenden.

Besucher sind hier herzlich willkommen und erfahren Interessantes über das Leben mit all den schönen und bedrohlichen Seiten des Wattenmeeres.

Geschichte von Büsum

Büsum war einmal eine Insel. Das ist noch gar nicht so lange her. Schwere Sturmfluten verlagerten die Insel Büsum aber immer weiter ans Festland, sodass man im Jahr 1585 endlich einen Damm dorthin bauen konnte. In der Folge entstanden Deiche und so konnte die Insel ans Festland angebunden werden. Heute ist Büsum ein beliebtes Seebad.

Schon im Jahr 1827 bekam Büsum diese Auszeichnung. Ausschlaggebend waren die besondere Luft- und Wasserqualität. Büsum konnte einen Kurarzt vorweisen und verfügte schon über eine touristische Infrastruktur. Dann kam das Jahr 1949, der Krieg war gerade vier Jahre her. Büsum investierte in die Zukunft und erfüllte die noch höheren Anforderungen, um als Nordseeheilbad anerkannt zu werden.

Lebten die Büsumer früher von Fischfang und Landwirtschaft, lernten sie ihre eigene Umgebung zu schätzen und wurden zu Gastgebern. Sie wussten um die Popularität ihres Ortes. Die ersten Badekarren wurden ab dem Jahr 1818 aufgestellt, doch sie hielten oft der Witterung nicht stand und wurden mit der Zeit durch feste Badehäuschen ersetzt. Mit Erscheinen eines Berichtes in der Dithmarscher Zeitung am 01. Juli 1837 gilt dies auch als Gründungsdatum des Seebades.

Bahnhof Büsum

In den ersten Jahren als Seebad hatte man etwas vor sich, wollte man nach Büsum reisen. Die Wege waren unbefestigt und das Transprtmittel waren Pferd und Kutsche. Wer aus der Stadt Hamburg anreisen wollte, musste eine dreitägige Tour auf sich nehmen. Ab dem Jahr 1883 bekam Büsum als erstes Seebad Deutschlands das Privileg eines eigenen Bahnhofes. So konnten die Menschen bequem mit dem Dampfzug anreisen, was die Reisezeit beträchtlich verkürzte. Steil ging es ab sofort hinauf, von einst stolzen 8.500 Übernachtungen im Jahr hat diese Zahl mittlerweile die Millionenmarke überschritten. Doch eines hat sich Büsum bewahrt: Den Charme eines kleinen Fischerdorfes.

Kurpark Büsum

Ein anderer Ort des Rückzuges und der Ruhe ist der wunderschöne Kurpark. Gleich hinter dem Deich gibt es inmitten farbenprächtiger Blumen und Sträucher sich schlängelnde Wege und Bänke. Kleine Oasen geben Raum zum Entspannen, Nachdenken, Träumen, Lesen.  Die aufgestellten Strandkörbe sind ein beliebtes Refugium, um ganz maritim für sich zu sein, ein Buch in die Hand zu nehmen oder ein Brötchen zu essen, vielleicht auch nur die Augen zu schließen und den Möwen zu lauschen. Blumenbeete und Kräutergarten machen Lust, zu wandeln.

Im Sommer setzen wir uns gern an den Musikpavillon und warten auf das Konzert des Büsumer Orchesters. Im Hintergrund plätschert sanft der Brunnen. Konzerttermine finden sich in der Kurzeitung  „Büsumer Momente“. Beliebte Treffpunkte im Park sind auch die Spielfelder, ein Vital-Parcours und die Boule-Bahn

St. Clemens-Kirche

Büsum gehört zu einem der ältesten Kirchspiele in Schleswig-Holstein. Und damit gehört es zu den Urkirchspielen, die der Mutterkirche in Meldorf zugeordnet waren. Doch das Kirchspiel hat eine sehr wechselvolle und dramatische Geschichte.  Die erste Kirche entstand auf der Insel Biusne, wie Büsum vormals hieß. Man weihte sie dem Schutzpatron der Schiffer und Küstenbewohner, dem heiligen St. Clemens. Doch das Gebäude fiel der „Groten Mandränke“, einer schweren Sturmflut, im Jahr 1362 zum Opfer.

Man baute die Kirche umgehend wieder auf, aber ein verheerendes Feuer zerstörte sie. Im Jahr 1442 errichteten die Inselbewohner diese dritte kleine Fischerkirche, dieses Mal auf einer Warft, um sie vor den Fluten zu schützen. Zudem bot sie bei schweren Sturmfluten eine sichere Zuflucht und diente als Versammlungsort – nicht nur für den Kirchgang. Wie seither ist auch heute diese Kirche ein Ort der Andacht und der Stille. Neben den sonntäglichen Gottesdiensten um 09.30 macht sie aber auch regelmäßig die Türen auf im Rahmen der populären Sommermusiken.

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