Das Bücherdorf Mundal / Fjærland am Sognefjord

Es ist einer der zahlreichen Arme des Sognefjord, der hier als Fjærlandsfjord 27 Kilometer Norden ragt. Man bezeichnet ihn auch als grünen Fjord, denn die grüne und fruchtbare Umgebung spiegelt sich in seinem Wasser. An seinem nördlichsten Punkt, in der Gemeinde Fjærland,  befindet sich Norwegens Gletschermuseum. Doch heute wollen wir eine weitere Besonderheit am Fjærlandsfjord entdecken: das kleine Bücherdorf Mundal als Zentrum der Gemeinde Fjærland. Und so ist das Bücherdorf Mundal auch eher bekannt unter dem Namen Bücherdorf Fjærland.

Im hochmodernen Norwegen hat der steuervermeidende Versandriese Amazon kaum eine Chance. Dabei boomt der Büchermarkt, vor allem in der gedruckten Form. Die Liebe zum Buch zeigt sich in Norwegen in einzigartigen Bibliotheken und in einem kleinen Dorf am Sognefjord.

An der Spitze des Fjærlandsfjord genießen wir auf dem Parkplatz unser Frühstück. Camping ist hier aus verständlichen Gründen verboten und so atmen wir die morgendliche Ruhe. Am Abend hat es noch geregnet, doch Nebel und Wolken sind verschwunden und das sonnige Licht taucht den Fjærlandsfjord in satte Farben.

Hier im Tal gibt es für norwegische Verhältnisse größere Felder. Ein Landwirt baut mühsam mit einem Bagger ein weiteres Anbaugebiet. Ja, manchmal werden Felder sogar gesprengt, um Anbauflächen zu gewinnen. Eine schmale Straße führt durch die Gemeinde Fjærland über einen Damm, dessen Seiten mit Steinquadern die Autofahrer vor dem Absturz in den Fjærlandsfjord schützen.

Wir sind neugierig und voller Erwartungen, wie weit diese Straße wohl gehend würde. Ideal diese Tour entlang des Fjærlandsfjord eigentlich für Fahrräder. Denn auf unserem Weg in das kleine Bücherdorf Mundal als Teil der Gemeinde Fjærland, eben bekannt als das Bücherdorf Fjærland.

Kleine Höfe sind am Fuße der Bergkette gebaut, auf der gegenüberliegenden Seite zieren romantische Bootshäuser die Ufer des Fjærlandsfjord. Ruhig ist es hier im Mai, wenn die Landschaft in das satte und frische Grün des Frühlings eintaucht.

Wenige Kilometer weiter öffnet sich das kleine Bücherdorf Mundal. Eigentlich besteht Mundal lediglich aus einer Straße, die in einer Sackgasse endet. Auf einem Hügel mitten im Ort Mundal erstrahlt die in frischem Rot getauchte Holzkirche, deren Geschichte bis ins Jahr 1860 zurück geht.

Dass man im Bücherdorf Mundal (Bücherdorf Fjærland) Bücher liebt, kombiniert man mit der typischen Liebe der Norweger, bei jeder Gelegenheit draußen zu sein. Denn überall im Dorf sind Bücherregale angebracht. Ob am alten Bootsschuppen, am Fähranleger oder an der ein oder anderen Hauswand- überall befinden sich gefüllte Bücherregale.

Irgendwie scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Alte und schlichte Häuser aus Holz prägen Mundal und geben ihren dreihundert Einwohnern ein Zuhause. Es gibt keine protzigen Autos, kein Schaulaufen um die beste Beachtung, keinen Laufsteg der Eitelkeiten, hier steht alleine das Buch im Mittelpunkt, gebraucht, gelesen und geliebt.

Eigentlich dreht sich in Mundal und in der Gemeinde Fjærland alles um den Jostedalsbreen, einem der beeindruckendsten Gletscher von Norwegen. Doch zwischen Mai und September wird sich dem Buch gewidmet mit einem vielfältigen kulturellen Programm. 

Kleine Kunstgalerien und Kunsthandwerker-Läden ergänzen das Angebot. Als Ausklang des Besuchs im Bücherdorf Fjærland bietet sich die Einkehr ins Büchercafé Kaffistova am Ende der Straße an.

Während des Sommers empfehlen wir unbedingt die Fahrt mit der Fähre von Balestrand über der Fjærlandsfjord hier nach Mundal. Von Mundal aus werden Gletschertouren angeboten.

Weitere Informationen zu Gränna und Umgebung gibtes auf https://de.fjordnorway.com/aktivitaten/die-norwegische-bucherstadt-p828783

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