Child Protection Services Norwegen – Barnevernet Norwegen

Wir hören zum ersten Mal vom Child Protection Services Norwegen (Barnevernet) und schlagartig sind unsere Träume von diesem liberalen und modernen Land völlig durcheinander gewirbelt. Denn wir entdecken an Norwegen eine totalitäre Seite, die wir so nur Ländern wie China zuordnen würden.

Child Protection Services Norwegen – die Angst, sein Kind staatlich verordnet durch den Barnevernet zu verlieren

Durch die Begegnung mit einer kleinen norwegischen Familie erfahren wir heute zum ersten Mal etwas über den Child Protection Services Norway, dem Barnevernet. Dass wir über unsere Begegnung mit größter Vorsicht berichten, um die Identität der Familie vor dem norwegischen Staat zu schützen, zeigt die Brisanz eines Themas, welches wir in kühnsten Träumen nicht mit Norwegen in Verbindung gebracht hätten.

Deswegen verraten wir keine Details zu der Familie, die einen Rückschluss zulassen würden. Glaubten diese Menschen an ihr Land, überlegen sie nun, ihre Heimat zu verlassen um ihre Familie vor staatlicher Willkür  durch Barnevernet zu schützen.

Und nein, das hier ist kein böser Traum und kein Roman, es ist erschreckende Realität der norwegischen Kinder-und Jugendeinrichtung Barnevernet.

Haben wir lange überlegt, ob die Familie uns eine wilde Story erzählt oder völlig zu Recht betroffen ist, sind wir bei Recherchen darauf gestoßen, dass das Schicksal dieser Familie durch Barnevernet kein Einzelfall ist. Vorweg schicken möchte ich, dass ich selbst zwei Jahre mit misshandelten und missbrauchten Kindern und Jugendlichen gearbeitet habe und dass meine Frau als Ärztin selbst sozialmedizinische Gutachterin ist und mit dieser Familie im Gespräch war.

Begegnung mit Betroffenen des Child Protection Service Norwegen (Barnevernet)

Wir sind irgendwo in Skandinavien an einem See. Der Vater spielt mit seinem Kind im Vorschulalter, nach unserer Wahrnehmung sehr liebevoll und harmonisch. Das Kind ist seinem Vater offen und zugewandt. Die Mutter nutzt zur Erfrischung die Badestelle an diesem See.

Nach einiger Zeit kommen wir ins Gespräch und irgendwie platzt kurz später aus ihr heraus, was sie erlebt hat. Angst, große Angst schwingt mit, dass sich das Gleiche bei ihnen wiederholen könnte.

Beide sind norwegische Staatsbürger. Eigentum haben sich die beiden zugelegt, die Immobilien sind allesamt bezahlt. Zudem haben sie auch gespart, vielleicht noch für eine weitere Ausbildung, oder für ihre Kinder. Doch das Gesparte sei bald aufgebraucht, denn obwohl die Vorwürfe gegen sie haltlos waren, haben sie Einschränkungen bei Telefon- und Kreditkarten und könnten nur mit Prepaid-Systemen bezahlen.

Ebenso sei es mühsam für ihren Mann als Freiberufler, Aufträge zu bekommen, überall werden sie möglichst gemieden.

Alles fing damit an, dass die beiden ein Kind bekamen. Schon kurz später stand die Polizei mit Vertretern des Barnevernet bei Ihnen vor der Tür und nahm das Kind mit. Dem Vater wurde vorgeworfen, gewalttätig zu sein und so das Kind zu gefährden. Die Mutter wurde gezwungen, in eine Mutter-Kind-Einrichtung einzuziehen, wenn sie das Kind wieder haben wolle. Etwa vier Jahre haben sie um ihre Familie gekämpft. Nun sind sie wieder vereint. Aber noch nicht rehabilitiert.

Ihr Kind würden sie gerne bis zum Schulalter zuhause haben, aber so etwas wird in Norwegen, in dem die Kinder möglichst früh in die Betreuung gegeben werden, sehr argwöhnisch gesehen und sorgt schon für eine Beobachtung durch Barnevernet.

Gerne würden sie ein weiteres Kind bekommen und es zuhause zur Welt bringen. Darüber hatten sie sich bereits mit einer Hebamme verständigt. Aber plötzlich habe die Hebamme ohne Angabe von Gründen erklärt, für diese Familie nicht mehr bereit zu stehen. Hausgeburten gibt es in Norwegen faktisch nicht.

Die beiden erzählen auch, dass es riskant sei, offen das System Norwegen zu kritisieren. Auch das könne ihrer Meinung nach zum Kindesentzug durch den Child Protection Services Norwegen (Barnevernet) führen. Verleumdung sei Tür und Tor geöffnet. Ein Verdacht reiche, um Kinder aus der Familie zu holen und an unbekannte Orte zu bringen.


In Norwegen ist es riskant, das System Norwegen zu kritisieren, das andere Länder ja gerne so übernehmen. Kritik kann bereits dazu führen, dass Eltern das Kind weggenommen wird.


Mittlerweile überlegt die Familie, ins benachbarte Schweden oder Finnland auszuwandern, weil sie bei jedem dunklen Fahrzeug und bei jedem Klingeln an der Tür Angst haben, ihr Kind könne wieder geholt werden oder, wenn Nachwuchs käme, könnte dieser ihnen genommen werden durch den Child Protection Servicse Norwegen, dem Barnevernet. Möglicherweise schon wenige Stunden nach der Geburt.

Wir müssten ihnen nicht glauben und sie hätten Verständnis, wenn wir sie für schizophren hielten. Doch sollten wir über Barnevernet recherchieren, dann merkten wir, wie präsent das Thema in Norwegen sei.

Es klingt wie die Struktur einer Diktatur, oder eine gefährlichen Sekte, doch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung geht mit dem norwegischen System recht unkritisch um, solange der wirtschaftliche Erfolg stimmt und so vertraut man Barnevernet.

So wie sich diese Familie als Betroffene durch Barnevernet uns gegenüber öffnet, gehen aber immer mehr betroffene Menschen an die Öffentlichkeit. Und es fällt den norwegischen Bürgern schwer, anzunehmen, dass in ihrem Land etwas schrecklich daneben läuft und daß in ihrem Land staatliche Strukturen mit strafbaren Machenschaften in Form des Barnevernet Familien zerstören.

Intransparent in einem offenen Staat, transparent ist nur der Bürger

Wird der Child Protection Services Norwegen (Barnevernet) von verschiedenen Medien mit Kritik zu bestimmten Fällen konfrontiert, wird die Vorgehensweise hinterfragt und um Stellungnahme gebeten, so kommt die Standardantwort, dass man zu einzelnen Fällen nichts sagen könne und sich dazu auch generell nicht äußere.

Es bleibt also die Aussage der Betroffenen. Also der Eltern wie der Kinder. Und so bleibt es, ihnen zu glauben oder nicht. Einen Einblick in das Verfahren, in die Argumentation, in die Hinweise erhält man nicht. Das geht dem Sender Arte, der BBC  so wie auch den bekannten norwegischen Medienhäusern.

Mitarbeiter des Child Protection Services (Barnevernet) benötigen keine spezielle Ausbildung

Es gibt für Mitarbeiter, die im Bereich des Kindwohls tätig sind, keine Zugangsvorraussetzungen in Bezug auf eine pädagogische Ausbildung. Mehrheitlich sind Erzieher und Sozialökonomen mit jeweils dreijähriger Ausbildung beschäftigt, doch grundsätzlich wird eine Ausbildung nicht benötigt, um im Bereich des Kindeswohls zu arbeiten.

Jeder Sachbearbeiter hat eine enorme Macht, alleine in den Jahren 2014 bis 2016 wurden 5.268 Kinder ohne eigene und ohne elterliche Zustimmung zwangsweise in Obhut genommen.

An der Norduniversität in Bodø soll es nun einen speziellen Studiengang geben mit dem Ziel einer längeren und praxisorientierten Ausbildung. In Kooperation mit der Uni Agder soll ein fünfjähriges Ausbildungsmodell konzipiert werden.

Einwandererfamilien sind vier mal häufiger betroffen von Kindesentzug durch den Child Protection Services Norwegen (Barnevernet)

Ein norwegischer Journalist hat ausgerechnet, dass der Child Protection Services Norwegen (Barnevernet) viermal so häufig Kinder von Einwandererfamilien als Nothilfe aus der Familie nimmt als von norwegischen Familien. Dies wiederum wird vom Child Protection Services bestritten.

Aber eine polnische Einwanderin beschreibt, wie ihre Kinder abgeholt wurden und sie lange um ihre Reputation kämpfte. Inez ist Mutter von acht Kindern. Vier sind bereits erwachsen, als der Barnevernet im September 2013 die vier jüngeren Kinder abholt, die Mutter Inez verhaftet und ins Gefängnis gebracht wird.

Inez war nicht klar, was sie getan haben sollte. Sie hatte auf einmal Angst, unbemerkt Wahnphasen zu haben und in diesen die Kinder geschlagen zu haben ohne es zu wollen. Einzig, sie konnte sich nicht daran erinnern. Körperliche Misshandlung steht in Norwegen unter Strafe. Und zieht sofortiges Eingreifen durch den Barnevernet mit sich.

Aber es kam unter den Kindern in einem Fall zu einer Auseinandersetzung, in der eines der Kinder die anderen biss und nicht abließ. Die Mutter wusste sich in dieser Situation keinen Rat mehr und schlug das Kind, damit es von den anderen ab ließ. Sie bedauere, dass sie geschlagen hätte.

Die Ermittler befragten die Kinder rechtswidrig suggestiv und immer wieder. Wenn ein Kind verneinte, jemals von der Mutter geschlagen worden zu sein, wurde es wieder und wieder gefragt, wie oft die Mutter es geschlagen hätte.

Inez wurde im Jahr 2016 vom Vorwurf der Misshandlung freigesprochen. Die Richter rügten die Ermittler, dass sie den Kindern Worte in den Mund gelegt haben und entlastende  Äußerungen komplett ignoriert wurden.

Nach dem Freispruch erster Klasse kamen zwei Kinder umgehend zurück zu ihrer Familie, zwei weitere Kinder mussten aber noch zwei weitere Jahre in Pflegefamilien verbringen. Und das, obwohl ein unabhängiges psychologisches Gutachten die Erziehungskompetenz der Mutter ausdrücklich lobte und mit einer dringenden Empfehlung zur Familienzusammenführung schloss. Darin heißt es: „Den Experten ist es unmöglich zu glauben, dass so sorglose, positive und gut entwickelte Kinder aus dem Haus kommen können, das in den Berichten beschrieben ist, die die Grundlage für das Kinderschutz- und Polizeimaßnahmen bilden“.

Dieses Gutachten wurde von zwei hoch angesehenen Experten verfasst, einer davon Reidar Hjermann, ehemaliger Ombudsmann für Kinder und unabhängiger Beamter für die Rechte der Kinder.

Doch dieses Gutachten fand keine Berücksichtigung, weil ein von Barnevernet beauftragter Psychiater, der später wegen Besitz von Kinderpornografie verurteilt wurde, das Gutachten als eindeutig voreingenommen zugunsten der Familie wertete und ignorierte.

In fünf Jahren durften die Eltern ihre Kinder nur viermal im Jahr besuchen und nur 15 Minuten monatlich mit ihnen telefonieren.

Kulturelle Unterschiede sind oft Auslöser:

Gerade Familien aus Osteuropa sind Zielscheibe von Barnevernet. Das liegt vor allem in den unterschiedlichen Interpretationen von Kinderschutz. Während Gewalt gleich welcher Form oder nächtliches Feiern mit Kindern in Norwegen ein sehr sensibles Thema ist, gehört in Osteuropa ein ruppigeres Auftreten gegenüber Schutzbefohlenen durchaus hinzu.

Gleiches gilt für Einwanderer aus dem asiatischen und arabischen Raum.

Grundsätzlich ist der Autor des Artikels der Meinung, dass sich Gäste oder Neubürger eines Landes mit dessen Kultur auseinander setzen und diese für sich annehmen müssen. Genauso darf es keinen Grund geben, seine Macht gegenüber einem Kind auszuspielen. Vielleicht bedarf es hier auch einer gezielten Aufklärung bei der Einwanderung über die Ansichten des norwegischen Staates zum Erziehungswesen mit den Hinweisen auf mögliche Sanktionen.

2013 durch den Barnevernet entführt, weil sie ihr Kind zu lange stillte

Im Juli 2013 nahm der Barnevernet der Amerikanerin Amy Jakobsen-Bjørnevåg und ihrem Mann Kevin ihren Sohn Tyler, gerade 19 Monate alt. Tyler wurde zu diesem Zeitpunkt noch gestillt und wog statt 10 Kilogramm nur 9,6 Kilogramm. Somit war er nach Ansicht der Barnevernet unterernährt. Ebenso sei das Stillen von Kindern in diesem Alter abnormal.

Dass dies pauschal nicht zutrifft und auch 9,6 Kilogramm noch ins Normgewicht eines anderthalbjährigen Kindes ist, lassen alle gelten, nur nicht Norwegens Child Protection Services, der Kinderhilfsdienst Barnevernet.

In der Anfangsphase des Kindesentzuges durch Barnevernet hatten die Mutter und der norwegische Vater noch eingeschränktes  Besuchsrecht, doch in den Augen der norwegischen Behörden bestand aufgrund der amerikanischen Staatsbürgerschaft der Mutter ein hohes Entführungsrisiko des in Obhut genommenen Babys. Und so wurden Besuche komplett verboten.

Die Eltern durchlebten alle Gerichtsinstanzen, doch erfolglos. Laut Gerichtsakten ging es dem Barnevernet in seinen Begründungen aber nirgends um das Kindeswohl sondern um die Kontrolle des kleinen Tyler.

Und so ging es in den Verhandlungen immer um das Entführungsrisiko durch die eigenen Eltern aufgrund der amerikanischen Staatsbürgerschaft.

Im September 2014 sahen die Eltern ihr Kind zum letzten Mal. Fünf Jahre später kam es zu einer weiteren Gerichtsverhandlung gegen Barnevernet, dieses Mal ging es um die Zwangsadoption des Tyler. Und wieder mit der zynischen Begründung, dass der Junge nun so sehr an seine Pflegeeltern gewöhnt ist, dass eine Rückführung dem Jungen schaden könne.Das Gericht folgte dieser Formulierung und die Eltern verloren wieder.

Ebenso wurde den Eltern von Vertretern des Barnevernet vorgeworfen, dass sie sich immer noch um das Sorgerecht bemühten und ebenso wurde wieder das Entführungsrisiko dargestellt.

Es war Amy, die verantwortungsbewusst mit ihrem Kind jede Vorsorgeuntersuchung machen ließ und es war auch Amy, die sich fragend an die Ärzte wandte, als die Gewichtskurve von Kevin etwas flacher wurde. Nie gab es Bedenken oder Einwände. Auch bat sie immer wieder um Unterstützung, da Tyler keine feste Nahrung zu sich nehmen würde.

Doch am 23. Juli 2013 begann der Horror, den sich eine verantwortungsvolle Mutter nicht vorstellen mag. Mitarbeiter von Barnevernet kamen mit Polizisten in das Haus von Tylers Familie. Sie forderten die Eltern auf, das Kind heraus zu geben und brachten es zur Untersuchung in ein Krankenhaus. Bei der Untersuchung durften die Eltern nicht anwesend sein. Im Untersuchungsergebnis wurde ein Mangel an Vitamin B12 genannt und ein um 400 Gramm zu niedriges Gewicht. In jeder offiziellen Gewichtsscala wird aber auch 9,6 Kilogramm als normal bezeichnet.

Dass sie ihren Sohn immer noch stillen würde und er noch keine feste Nahrung akzeptieren würde, sei ihre Schuld.

Mittlerweile besucht ihr Sohn irgendwo in Norwegen an einem geheimen Ort die Grundschule. Sein Name wurde mehrfach geändert.

Dabei hatte ebenfalls im September 2018 der europäische Gerichtshof klar gestellt, dass Kindesentzug nur in einem ganz engen Rahmen und immer nur vorübergehend stattfinden darf.

Doch laut dem norwegischen Rechtsexperten und Menschenrechtsaktivisten Marius Reikeras ignoriert Norwegen grundsätzlich Weisungen des Europäischen Gerichtes.

Nur vier Stunden währte das Glück wegen angeblicher geistiger Behinderung

Im australischen Fernsehen widmete man einer nach Polen geflohenen Familie eine Reportage, deren Kind bereits vier Stunden nach der Geburt vom Barnevernet in Obhut genommen wurde. Die Begründung: Die Mutter sei aufgrund geistiger Einschränkungen nicht in der Lage, das Kind adäquat groß zu ziehen.

Die Mutter Natasha wurde selbst als Kind adoptiert. Mit 13 Jahren teilten die Eltern der Kinderhilfe mit, dass ihre Tochter geistig zurück geblieben sei. Unter diesem Vorwand wurden zusätzliche Sozialleistungen gewährt.

Genau die ungeprüfte Aussage nutzte nun der Barnevernet als Berechtigung, die gerade geborenen Zwillinge zu entziehen.

Die Eltern Natasha und Erik schalteten die Anwältin Astrid Gjoystdal ein, die recherchierte, dass die geistige Reife zu keinem Zeitpunkt überprüft, geschweige denn diagnostiziert wurde. Nach sieben Monaten bekamen die jungen Eltern ihre Zwillinge zurück, nicht ohne vorher erfolgreich IQ-Tests gemacht zu haben. Diese belegen, dass Natasha intelligent ist.

Doch Barnevernet beobachtet diese Familie weiter. Man traut ihnen die Erziehung nicht zu. Natasha und Erik bemerken einen bevorstehenden Kindesentzug und fliehen nach Polen. Dort erhielten sie Asyl. Über ein Spendenkonto wurden sie zunächst versorgt, während sie in Norwegen auf die Fahndungsliste kamen und ihre Konten eingefroren wurden.


Der gläserne Bürger ist in Norwegen allgegenwärtig


Dieser Fall wirft in besonderem Maße Fragen auf:

  • Wie kann es sein, dass Barnevernet innerhalb von vier Stunden nach einer Geburt zugreifen kann?
  • Was geht in den Menschen vor, die für Barnevernet arbeiten? Können sie nicht verlieren oder verkaufen sie Kinder an potentielle Adoptiveltern?
  • Wie kann es sein, dass man geistig behinderten oder beeinträchtigten Menschen nicht zutraut, ihr Kind liebevoll groß zu ziehen? Strebt Norwegen in einem Hitler ähnlichen Rassenwahn den perfekten Menschen an und gibt Menschen mit Einschränkungen weniger Chancen für gleichberechtigte Teilhabe?
  • Wie kann es sein, dass eine solch einfache Überprüfung der Fakten sieben Monate benötigt- ist das bewusstes Hinauszögern, um später nach all den möglichen Instanzen zu sagen, dass das Kind sich zu sehr an seine Pflegeeltern gewöhnt hat und deswegen eine Rückführung nicht mehr zu verantworten ist?

Der genormte Mensch: Ab welcher Abweichung von der Norm in Bezug auf geistigen und physischen Zustand verliert man in Norwegen das Recht, Eltern zu sein?

Tags über Gutachten zur Rechtfertigung von Kindesentzug , nach Feierabend Konsum von Kinderpornografie

Mehr als 20 Jahre war er tätig für die Barnevernet, als Psychiater und Gutachter. Nun wurde er verurteilt zu 22 Monaten Gefängnis. Er hat 12.000 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt und entsprechende Filme mit einer Spielzeit von 4.000 Stunden auf seinem Rechner konsumiert. Er war im Auftrag von Barnevernet maßgeblich an Entscheidungen beteiligt, Kinder aus ihren Familien herauszunehmen. Zudem war er Mitglied der obersten Kinderschutzkommission Norwegens.

Er selbst ist alleinerziehender Vater von Zwillingen, die er von einer indischen Leihmutter erworben hat. Das Urteil von nur 22 Monaten fiel mit der Begründung aus, dass man Rücksicht auf seine beiden Kinder nehmen wolle und ihr Wohl Vorrang vor Strafe habe.

Dem Täter wurde das Sorgerecht für seine Kinder nicht entzogen mit der Begründung, dass Konsumenten von Kinderpornografie nicht selbst zu aktiven Tätern würden.

Der Täter selbst sah in Konsum von Kinderpornografie keine aktive Schädigung von Kindeswohl.

Die Behörden wie Barnevernet weigern sich seitdem, die Fälle, die dieser verurteilte Täter maßgeblich bearbeitet hat, zu überprüfen.

Der Verdacht der Pflegeelternindustrie

Die frühere Menschenrechtsanwältin Hillestad Thune spricht offen den Verdacht aus, dass sich durch die tausenden Kindesentzüge und Unterbringung in Pflegefamilien eine regelrechte Pflegeelternindustrie gebildet habe, die mit Barnevernet verfilzt sei. Für Pflegeeltern könnten die staatlichen Zuwendungen ein stabiles Zweiteinkommen bedeuten.

So hat in einem konkreten Fall Barnevernet einer Pflegefamilie eine langfristige Pflege zugesichert, noch bevor über den Sorgerechtsfall entschieden war.

Auffallend ist auch, dass das offizielle Durchschnittsalter der durch Barnevernet in Obhut genommenen Kinder bei unvorstellbaren 3,5 Monaten liegt. Dies lässt den vereinzelten Verdacht aufkommen, dass es sich auch um Menschenhandel zugunsten von Paaren handeln könnte, die sich ein Kind wünschen, selbst aber keines bekommen können

Offener Brief gegen Child Protection Services Norwegen (Barnevernet) von über  170 Experten

Im Jahr 2015 unterschreiben mehr als 170 Experten, Psychologen, Anwälte und Sozialarbeiter, einen offenen Brief an die Regierung. Darin bringen sie zum Ausdruck, dass eine lange Liste von Kindern in einer unbekannten Anzahl ernsthaften Unverständnissen und Verletzungen ihrer Rechte durch Barnevernet ausgesetzt sei.

In dem offenen Brief stellen sie fest, dass die Beobachtungslage der Sachverständigen von Seiten des Barnevernet, die vor Gericht aussagen, oft sehr schwach sei.

Die Engstirnigkeit und offensichtliche Unwissenheit der früheren Familienministerin über den Child Protection Services Norwegen, Barnevernet

Die zuständige ehemalige Ministerin meinte nach einer BBC-Reportage, welche das norwegische Kinderschutzsystem Barnevernet kritisch hinterfragte, dass sie keinen Millimeter vom bisherigen Kurs des Barnevernet abrücken würde und dies für das beste System der Welt halte, welches andere Länder bald kopieren würden. Sie sei stolz auf den Barnevernet.

Daraufhin veröffentlicht die norwegische Anwältin Nathalie H. Brinkmann in den Aftonposten: „Es ist legitim, die Welt zu hinterfragen, in der die Ministerin lebt. Ist ihr eigentlich bekannt, wie viele Familien getrennt wurden, ohne das Sucht, Gewalt oder schwere psychische Erkrankungen vorlagen?“

Noch deutlicher wird die hoch angesehene schwedische Anwältin Ruby Harrold-Claesson, die zugleich Präsidentin des nordischen Komitees für Menschenrechte ist. So liest sich ihr Facebook-Kommentar zur Aussage der Ministerin:


Wenn die norwegische Kinderministerin Linda Hofstad Helleland wirklich behauptet, dass Norwegens ‚Barnevernet‘ der beste Kinderschutz der Welt ist, und dass andere Länder das norwegische System kopieren werden, dann muss sie durch ihre hohe Position völlig verblendet und geistesgestört sein, und sie muss mehr als verrückt sein. Es scheint offensichtlich zu sein, dass sie die Resolution des Europarates vom 29. Juni 2018 nicht gelesen oder noch nicht einmal davon gehört hat. In der Resolution zur norwegischen Kinderfürsorge fordert die Parlamentarische Versammlung des Europarates, dass Norwegen die Grundrechte der Kinder achtet.

Internationaler Druck bringt Norwegen in Erklärungsnot

In Norwegen Lebende mit ausländischer Staatsbürgerschaft sind besonders von der Behördenwillkür des norwegischen Child Protection Service, dem Barnevernet, betroffen. Aufgrund des Risikos, dass Eltern ihr entnommenes Kind außer Landes bringen, wird der Kontakt zwischen Eltern und Kindern zunehmend komplett unterbunden. Zwangsadoption, wie man sie aus den dritten Reich oder der DDR und aktuell auch in Russland kennt, sind in Norwegen durchaus üblich.

Die internationale Kritik gegen Barnevernet wird zunehmend unüberhörbar und dieser Umstand veranlasste Norwegen, im Januar 2016 auf den Seiten ihrer Botschaften zu langen Erklärungen. Ziel dieser Erklärung war offenbar, das rechtswidrige und kinderschädliche System des Barnevernet in ein rosiges Licht zu setzen und zu verherrlichen.

Doch mittlerweile empfinden bereits tausende Norweger selbst, aber auch erst recht rund um den Globus lebende Menschen, das System Barnevernet als gefährlich und schädlich und selbst im demonstrationsmüden Norwegen gingen Menschen gegen das Kinderhilfsgesetz auf die Straße.

Norwegen schrieb in seiner Erklärung:


Im Jahr 2014 erhielten 53.000 Kinder Maßnahmen durch den Kinderschutzdienst. In acht von 10 Fällen waren diese Maßnahmen für Kinder und Familien freiwillig.


Dabei ist es irrelevant, wie viele Kinder und Familien Maßnahmen erhielten. Nicht genannt wurde, dass in 2014 etwa 11.200 Kinder in Pflegeheimen lebten und das allein innerhalb eines Jahres 1665 Kinder zwangsweise ihren Eltern durch Barnevernet entrissen wurden. Täglich werden in Norwegen drei bis fünf Kinder ihren Eltern entrissen, teils mit unangemessener Polizeigewalt.

Laut Botschaft wird die Anordnung zur Übergabe der Fürsorge von einem norwegischen Sondergericht oder einem ordentlichen Gericht erlassen und zwar nur dann, wenn es schwerer Fahrlässigkeit, Misshandlung oder Missbrauch ausgesetzt ist. Ein Kind außerhalb der Familie ohne die Zustimmung der Eltern unterzubringen sei immer ein Maß für den letzten Ausweg.

Norwegen war also bemüht, die Vorwürfe international zu relativieren. Doch in Wahrheit reichen bloße Verdachtsmomente des Barnevernet.  Zudem ist das Sondergericht eine Institution des Barnevernet, also gar nicht unabhängig. Die Menschen haben kaum eine Chance vor Gericht, zudem muss nicht der Barnevernet die Schuld der Eltern beweisen, sondern die Eltern müssen ihre Unschuld beweisen.

Es kann sogar negativ bis hin zur Klage reichen, wenn Eltern sich an die Öffentlichkeit wenden und mit allen Mitteln für ihre Kinder kämpfen. In einem Fall wurde dem betroffenen Vater nach eigener Aussage gar mit zwei Jahren Gefängnis gedroht, wenn er sich an die Öffentlichkeit wenden würde.

Dass die Aussage der Botschaft in Bezug auf die Begründung von Kindesentzug als Lüge gewertet werden kann, bestätigt der Biologe und Naturwissenschaftler Åge Simonsen, die mehrere hundert Fälle untersucht hat. Nur in einem geringen Maße wäre Kindesentzug aufgrund gravierender Probleme erfolgt. Die meisten Fälle seien von Bürokraten des Barnevernet mit der pauschalen Begründung erfolgt, den Eltern fehle es an der Fähigkeit, sich adäquat um die Kinder zu kümmern.

Diese Aussage deckt sich mit der Statistik des Ressortleiters für Kinder, Jugend und Familie, in der ganz offiziell als häufigster Grund den Eltern mangende Erziehungskompetenz vorgeworfen wird. Diesen Umstand bestätigen auch immer wieder Rechtsanwälte der Betroffenen. Grundlage dafür sind lt der Rechtsanwältin Thea Totland oft Meinungen und Auflagen des Barnevernet an Eltern, die so aufgebaut würden, dass sie gar nicht zu erfüllen seien. Diese Einschätzung wird von vielen ihrer Kollegen geteilt.

Doch was sind solche Forderungen?


Wer kein Omelett zubereiten kann ist ungeeignet, ein Kind zu versorgen


Professorin Marianne Skånland hat die Verfahren, die durch den Barnevernet zum Kindesentzug führten, akribisch untersucht und in einem Artikel fünf von 69 Fällen in einem Artikel aufgeführt.

  • Der Psychologe stellte fest, dass die Mutter kein Omelett zu seiner Zufriedenheit zubereiten konnte und schneidet das Brot in zu dicke Scheiben.
  • Das Kind schaut eifrig Fremde an und lächelt sie an. Dies bedeutet, dass es nicht an seine Mutter gebunden ist.
  • Das Baby dreht sein Gesicht in die falsche Richtung, wenn sein Vater es wäscht.
  • Die Mutter möchte, dass die Großmutter der Kinder sie zu und von Physiotherapie und anderen medizinischen Behandlungen bringt, die sie benötigen, anstatt sie selbst zu nehmen. Dabei stellt die Mutter ihre eigenen Interessen vor die der Kinder.
  • Beim Besuch der Kinder wollte die Großmutter sie umarmen. Doch der Child Protection Service  unterband dies in Sorge um vom Barnevernet unerwünschter Bindung zu sichtbar zu machen.

Die norwegischen Botschaften verweisen in ihren Veröffentlichungen, dass den Eltern Prozesskostenhilfe zustehe und sie alle gerichtlichen Instanzen zur Verfügung haben. Doch in Wirklichkeit zeigt sich der Zynismus dieser Aussage, denn die Eltern haben vor Gericht quer durch die Bank keine Chance gegen Barnevernet. Das bestätigen durchweg alle Anwälte.

Selbst wenn die Eltern den Prozess irgendwann gewinnen, dann sind laut Barnevernet die Kinder schon so an ihre neuen Pflegeeltern gewöhnt, dass sie traumatisiert würden, nähme man sie aus der neuen Umgebung heraus und brächte sie zurück zu ihren Eltern. Das, was also der Barnevernet in tausenden Fällen selbst praktiziert, will er den Kindern auf einmal nicht mehr zumuten.

Diese Argumentation wird immer stärker durch den Barnevernet eingesetzt und in nahezu jedem Fall folgt das Gericht dieser Ansicht.

Insgesamt ist die Argumentationskette und die glaubhafte Begründung des Barnevernet schwach und dünn und beruht in der Regel auf subjektives Empfinden und nicht auf Fakten. Grundlage für die Macht des Barnevernet, des Child Protection Service Norwegen ist die Ansicht, dass die Hauptverantwortung für die Erziehung beim Staat liegt und nicht bei den Eltern. Und so sind alle Eltern quer durch alle Schichten, vor allem aber Eltern mit einem nicht angepassten, individuellen Lebensstil stark gefährdet, täglich Opfer der Behördenwillkür in Norwegen zu werden.

Und so kommt es auch vor, dass Kinder von Asylbewerbern durch den Barnevernet in dauerhaft in Pflegefamilien kommen und ihre Eltern ausgewiesen werden.

Hohe Todesrate für Pflegekinder und ihrer leiblichen Eltern in Norwegen

Eine Untersuchung der norwegischen Stadt- und Regionalforschung hat ergeben, dass durch Barnevernet aufgegriffene oder herausgenommene Pflegekinder in Norwegen achtmal häufiger sterben als andere norwegische Kinder. In einigen Fällen haben sich durch die staatlich zerrissenen Familien die Eltern das Leben genommen oder sind in Alkohol- und Drogenabhängigkeit geflüchtet.

Wie das eigene Gesundheitsamt die Arbeit des Barnevernet kritisch sieht

Das norwegische Gesundheitsamt hat sich 106 Fälle aus 60 Gemeinden Norwegens aus den Jahren 2016 und 2017 angeschaut und äußert neben Zustimmung zur Arbeitsweise im Allgemeinen auch deutliche Kritikpunkte. Die gravierendsten Kritikpunkte sind folgende:

  • Fehler bei der Teilnahme von Kindern: Viele Fälle sind durch oberflächliche und unzureichende Analysen entstanden.Besonders gravierend ist die Berücksichtigung der Rechte von Kindern, sich an der Auswahl, Planung, Durchführung und Bewertung von Hilfsmaßnahmen.Oft ist unklar, ob die Kinder eingebunden sind und ihre Ansichten udn Wünsche überhaupt Einfluss auf die Maßnahmen hatten. Es ist auch keine Einbeziehung der Eltern bei der Auswahl der Hilfsmaßnahmen erkennbar. Der Kinderhilfsdienst Barnevernet ist kaum vor Ort und spricht kaum mit den betroffenen Kindern.
  • Kompetenzmangel: Mehrere der untersuchten Fälle geben Hinweise auf mangelnde Kompetenz der Kinderhilfsdienste.Das wird besonders sichtbar bei der Auswahl der Unterstützungsmaßnahmen. Die Hilfsmaßnahmen sind oft zu weitreichend, zu intensiv und nicht an die individuellen Gegegebenheiten angepasst.Darüber hinaus scheint der Barnevernet kaum auf die traumatischen Erlebnisse von zugewanderten Familien einzugehen. Die Schwelle, bei Familien, die nicht kooperieren wollen, die Kinder zu entziehen, ist zu niedrig.Die Bewertung von Entlastungsmaßnahmen erfolgt oft ohne System. Folglich wird der Zusammenhang zwischen nutzlosen Hilfen vor Ort und den dan eingeleiteten Kindesentzug nicht hergestellt.
  • Fehler bei der Behandlung von Notfällen: Norwegen wurde für die hohe Zahl von Notfällen kritisiert. Umso schwerwiegender ist es, dass der Bericht zu dem Schluss kommt, dass viele Notfallentscheidungen das Ergebnis einer Notsituation ist, die als Folge eines Versagens des Barnevernet in den Familien gesehen werden kann. Das Versagen besteht darin, ob gar nicht beurteilt werden kann, ob die Notsituation mit weniger Eingriffen für das Kind hätte bewältigt werden können. Zudem fordert der Bericht eine bessere Zusammenarbeit mit den Kindern und ihren Eltern, um sicherzustellen, dass ein otwendiger Umzug für das Kind so schonend wie möglich erfolgen kann.
  • Keine Zusammenarbeit mit anderen Hilfeträgern: Es gibt faktisch keine oder nur mangelnde Zusammenarbeit zwischen den an einer Familie arbeitenden Hilfseinrichtungen. Jeder macht seinen Part, ohne sich abzustimmen.Die Unterstützung ist zu wenig an die individuellen Bedürfnisse der Kinder und der Familien angepasst.
  • Versagen der Kinderschutzdienste: Mangelnde Kompetenz, Führungsschwäche, häufiger Personalwechsel und umfassender Zwang gegenüber Kindern sind die größten Defizite. Das norwegische Gesundheitsamt bezeichnet den Zustand des Kinderschutzes als systemische Krise, die weder von den Fachleuten noch von den politischen Behörden ernst genommen wird. Zudem wurden in 36 von 60 Kinderschutzeinrichtungen Straftaten aufgedeckt.

In 36 von 60 Einrichtungen des Kinderschutzes wurden strafbare Handlungen aufgedeckt.

Nicht nur unbegründeter Kindesentzug in vielen Fällen

Norwegen ist führend, wenn es um den Kinderschutz steht. Und in Norwegen ist selbst psychische Gewalt gegenüber Kindern verboten, genauso wie ein Klaps auf den Po.

Oftmals wird aber, gerade bei Einwanderern aus Osteuropa, aus Asien oder Arabien, körperlich gezüchtigt. Streng religiöse Gruppierungen beziehen sich dabei auf die Bibel und versuchen es mit herausgerissenen Zitaten ohne Berücksichtigung des entsprechenden Kontextes zu rechtfertigen.

Und so sind es auch mitunter sektenähnliche Institutionen, die sich gegen Kindesentzug engagieren, ohne den Sachverhalt korrekt darzustellen. So wird in einigen Medien, besonders in christlich angehauchten, nur die Sichtweise der betroffenen Elternteile geschildert, ohne offensichtliche Fakten, die bekannt sind, zu berücksichtigen. Also, nicht pauschal in jedem Fall handelt Barnevernet unangemessen.

Nicht ohne Grund hat denn auch der europäische Gerichtshof in einigen Fällen den Kindesentzug durch Barnevernet bestätigt.

Bei aller Kritik an dem Barnevernet, der staatlichen Agentur Child Protection Services, ist es auch richtig, dass Norwegen im Durchschnitt nicht auffällig mehr Fälle hat als andere westliche Länder.

Änderungen des Kinderhilfegesetzes

Im Frühjahr 2018 reagierte das norwegische Parlament auf die wachsende internationale und zunehmend auch innere Kritik an dem Zustand des Kindwohles und den Praktiken der staatlichen unabhängigen Agentur Barnevernet. Am Gesetzt zum Kindeswohl wurden einige Änderungen beschlossen, die allerdings eher vage Absichtserklärungen als klare gesetzliche Vorgaben sind.

Aber es soll sicher stellen, dass Kinder in allen Phasen einer Betreuung das Recht an aktiver Einbindung haben und Barnevernet soweit wie möglich mit Eltern und Kindern zusammen arbeiten soll.

Zudem sollen alle Agenturen einschließlich Barnevernet, die mit einem Kinderschutzfall betraut sind, ihre Arbeiten zukünftig koordinieren und ihre Zusammenarbeit verbessern.

Das Kinderhilfsgesetz wird zum Kinderrechtegesetz. Allerdings darf bezweifelt werden, dass sich prinzipiell etwas in der Struktur des Barnevernet ändert. Denn, so die landläufige Vermutung: Wenn es in einem Resort in Norwegen hakt, gibt es dort einfach mehr Geld und die Politik ist der Ansicht, das Problem sei behoben. Und so wird der Etat des Barnevernet angehoben.

Kritik der UNO an die Vorgehensweisen des Barnevernet

In einem umfassenden Bericht zur Menschenrechtslage vom Ausschuss für die Rechte von Kindern würdigt der Bericht der UNO viele Bemühungen, die Norwegen unternimmt. Aber bezugnehmend auf den tausendfachen Kindesentzug durch Barnevernet übt die UNO deutliche und unüberhörbare Kritik.

Unter dem Punkt Kinder ohne familiäre Umgebung führt der UNO Bericht zur Menschenrechtslage in Norwegen deutliche Kritikpunkte auf.

Zunächst nimmt der Ausschuss die Anstrengungen Norwegens zur Kenntnis, Kindern in Kinderheimen eine sichere, förderliche und gesunde Umgebung zu ermöglichen. Ausdrücklich besorgt zeigt man sich im Bericht über 

  • Gemeldete Trennung von Kindern und ihrer Familien, die möglicherweise nicht immer im besten Interesse des Kindes gewesen sein können
  • Anwendung von Zwang in einigen Fällen bei der Trennung von Kindern und ihren Familien
  • Die erheblichen Unterschiede zwischen den Landkreisen in Bezug auf die Einwohnerzahl.
  • Die Trennung von Geschwistern bei der Zuführung in alternative Betreuung
  • Die unzureichende Überwachung von Kindern, die einer alternativen Betreuung zugeführt werden
  • Die Gefahr des Verlustes der Muttersprache und en Bezug zur eigenen Kultur, wenn Kinder von Minderheiten alternativer Betreuung zugeführt werden
  • Unzureichende Kommunikation und unzureichender Informationsaustausch zwischen dem Barnevernet (Child Protection Services) und den betroffenen Familien, insbesondere bei Migrantenfamilien
  • Unzureichende Unterstützung von Kindern inhaftierter Eltern

aus dem Bericht der Vereinten Nationen vom 04. Juli 2018

26 Fälle sind am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anhängig

Seit 2015 interessiert sich auch die EU für das unkontrollierte Vorgehen der norwegischen Kinderschutzbehörde Barnevernet. Aufgeweckt durch bis 2015 bereits acht Klagen von betroffenen Eltern innerhalb von 15 Monaten entsandte sie eine Delegation nach Oslo, um die Fälle zu untersuchen.

Trotz norwegischen Gerichtsbeschlüssen gab der Kinderhilfsdienst Barnevernet das Kind in einem bekannten Fall nicht heraus und verweigerte den Eltern zudem Kontakt zu ihren Kindern. In einem anderen Fall entzog Barnevernet fünf Kinder einer rumänischen Familie ohne richterlichen Beschluss, erst nach sieben Monaten und internationalen Protesten kamen die Kinder wieder zu ihren Eltern.

In einem weiteren Fall hat der europäische Gerichtshof der geschädigten Mutter 25.000 Euro Schmerzensgeld zu und verurteilte den Kindesentzug durch Barnevernet als rechtswidrig.

Im Herbst 2019 sind mittlerweile 26 Klagen vor dem europäischen Gerichtshof gegen das Land Norwegen anhängig.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Europäische Gerichtshof die Richtigkeit des Kindesentzuges durch den Barnevernet in einigen Fällen bestätigt hat.

Zur Richtigkeit gehört aber auch, dass Norwegen aktuell dem Europäischen Gerichtshof eine Spende von umgerechnet 600.000 EUR überreicht hat. Und hier darf man durchaus die Absicht hinterfragen. Handelt es sich hier um einen sehr plumpen Bestechungsversuch zugunsten Barnevernet? Oder aber, durchaus wahrscheinlicher um die Botschaft an alle Betroffenen: „Versucht es gar nicht mit einer Klage beim Europäischen Gerichtshof, den haben wir gekauft.“?.

In Kongsberg konnte der Kindesentzug durch Barnevernet um 90 Prozent reduziert werden

Das Barnevernet in Kongsberg hat sich einer internen Selbstkritik ausgesetzt und an einer neuen Strategie gearbeitet. Mit dieser konnten die Kindesentnahmen, die eigentlich immer der letzte Schritt sein sollten, um 90 Prozent gesenkt werden, ohne die Sicherheit der Kinder zu gefährden. 

Der Barnevernet Kongsberg setzt mittlerweile stärker auf Dialog mit den Eltern und bekommt durchweg positive Resonanz. Die traditionelle Arbeitsweise haben sie in Kongsberg komplett aufgegeben, weil man hier erkannt hat, wie schädlich und grausam die Vorgehensweise sei.

So werden Kinder nun auch innerhalb der Familie untergebracht und man hat erkannt, dass die Großmutter wahrscheinlich besser ist als eine fremde Pflegefamilie. Zudem können die Kinder in der gewohnten Umgebung bleiben.

Dieses Umdenken hat sich mittlerweile bis ins Ministerium herumgesprochen, nun wird aktiv an einer Gesetzesinitiative gearbeitet, um die kommunalen Kinderhilfsdienste des Barnevernet zu einer Vorsorge zu zwingen anstatt sofort Kinder aus Familien zu entnehmen.

Problem bekannt, aber nicht gebannt

Mittlerweile ist das norwegische Familienministerium in Rechtfertigungsnot über den Child Protection Service (Barnevernet). Auf ihrer Homepage versuchen sie mit folgender Rede an die Ressortchefs (Übersetzung des Originaltextes) die Wogen zu glätten, zeigt damit aber, dass der Umstand rund um Barnevernet zu einem zunehmenden Problem für Norwegen wird.

Unterrichtung über norwegische Strategien zum Schutz von Kindern und über die Kinderfürsorgedienste Barnevernet (Child Protection Service and Child Welfare)


Sehr geehrte Damen und Herren, guten Tag!

Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, Sie zu einem so wichtigen Thema wie dem norwegischen Kinderschutzsystem anzusprechen.

Ich glaube, dass Information und Dialog der Schlüssel zum Verständnis zwischen den Kulturen sind und dass wir Missverständnisse durch Kommunikation vermeiden können.

Das Kinderschutzgesetz unterstreicht, dass Kinder mit ihren Eltern aufwachsen sollten. Das Gesetz legt großen Wert auf familiäre Bindungen und Kontinuität in der Kindererziehung. Als Vertreter der Christdemokratischen Partei in Norwegen betrachte ich die Familie als eine der wichtigsten Institutionen in unserer Gesellschaft und werde mich für die Stärkung der Familien einsetzen.Eltern und Familien in Norwegen können ihren Kindern die von ihnen gewählte kulturelle und religiöse Erziehung ermöglichen, sofern dies nicht die Rechte des Kindes verletzt.

Der Schutz von Kindern vor Verletzungen ist eines meiner Hauptziele und die Hauptverantwortung der Regierung.Die norwegische Gesetzgebung bietet Schutz für Kinder in Not.Unser System ist kinderbezogen und betrachtet Kinder als Individuen, die den größten Respekt verdienen. Das System ist sowohl schützend als auch unterstützend im Umgang mit gefährdeten Kindern. Es bietet eine breite Palette von Dienstleistungen und ergreift erforderlichenfalls Maßnahmen.

Die überwiegende Mehrheit der angebotenen Maßnahmen zur Unterstützung der Familien sind freiwillige Hilfsmaßnahmen im häuslichen Bereich.Ein Kind ohne Zustimmung der Eltern in eine alternative Pflege zu schicken, ist immer ein letztes Mittel. Ein Kind kann nur dann in eine Alternativversorgung eingewiesen werden, wenn es Vernachlässigung, Gewalt oder Misshandlung erleidet. Darüber hinaus müssen Hilfsmaßnahmen als nicht gut genug angesehen werden, um das Kind zu schützen. Schließlich muss eine Pflegeanweisung im besten Interesse des Kindes sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass nur die Bezirksverwaltungen berechtigt sind, Pflegeanordnungen zu erlassen. Diese Gremien sind unparteiische und unabhängige staatliche Gremien, die von einem Anwalt geleitet werden, der über die gleiche Kompetenz verfügt wie ein Richter. Eltern haben wichtige gesetzliche Rechte in Pflegeanordnungsfällen. Sie haben Anspruch auf unentgeltliche Prozesskostenhilfe und können gegen die Entscheidung der Kammer Berufung beim Bezirksgericht einlegen. Das Kind hat das Recht, in allen Entscheidungen, die es betreffen, gehört zu werden.

Mit zunehmender Globalisierung und Migration stehen immer mehr Kinder und Familien mit ausländischem Hintergrund mit dem norwegischen Kinderhilfsdienst in Kontakt. Dies setzt voraus, dass die Dienste die kulturellen Unterschiede verstehen. Ich weiß, dass es Fälle gegeben hat, in denen die Kommunikation zwischen den Familien und dem Kinderhilfsdienst besser hätte sein können. Mein Ziel ist es, dass der Kinderhilfsdienst so vielfältig ist wie die Gesellschaft, in der er tätig ist, und eine größere Kompetenz und ein größeres Verständnis für kulturelle Unterschiede besitzt.

Das Kinderschutzgesetz gilt für alle Kinder in Norwegen, unabhängig von ihrem Status, ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrer Staatsangehörigkeit.In Norwegen gibt es keine Toleranz für körperliche Bestrafung. Gewalt kann niemals mit kulturellen oder religiösen Unterschieden gerechtfertigt oder erklärt werden.

Für Kinder, die in einer alternativen Pflegeeinrichtung untergebracht sind, ist der Dienst verpflichtet, Pflegeheime innerhalb der Großfamilie und enge Beziehungen zu suchen oder zumindest Pflegeheime zu finden, die die Kultur, Religion und Sprache des Kindes widerspiegeln. Es ist jedoch nicht immer möglich, diese Ziele zu erreichen, da es schwierig ist, Pflegeheime für ethnische Minderheiten zu finden.

Wir werden hart daran arbeiten, mehr Pflegeheime mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zu rekrutieren, und nach möglichen Partnern in der Zivilgesellschaft suchen, um Familien zu rekrutieren, die Kindern in Not helfen können.

Ein unabhängiges Gremium veröffentlichte kürzlich einen Bericht, in dem mehr als 100 Fälle untersucht wurden, in denen ein Kind in eine alternative Pflegeeinrichtung eingewiesen wurde.Es zeigte sich, dass die Situationen, die dazu führten, dass ein Kind in eine alternative Pflegeeinrichtung gebracht wurde, alle gravierend waren und dass die Entfernung des Kindes aus seiner Familie notwendig war, um das Kind zu schützen.Der Bericht zeigt auch, dass es Raum für Verbesserungen und effizientere Hilfsmaßnahmen gibt, um zu verhindern, dass Kinder in eine alternative Betreuung versetzt werden.

Auch wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen gut sind, gibt es immer Raum für Verbesserungen, insbesondere in Bezug auf die Ausübung der Rechtsvorschriften und das Verhältnis der Kinderschutzmitarbeiter zu unterschiedlichen Positionen, Kulturen und Praktiken. Die Steigerung der Kompetenz im Bereich der Kinderfürsorge ist daher für unsere Bemühungen um eine Verbesserung unserer Dienstleistungen von großer Bedeutung.

Kinderhilfefälle müssen nach norwegischem Recht behandelt werden.Die norwegische Position ist daher, dass Kinderhilfefälle nicht durch bilaterale Abkommen zwischen Staaten gelöst werden können. Wir informieren die Öffentlichkeit einschließlich der Botschaften allgemein und haben festgestellt, dass der Kinderhilfsdienst nicht vom Ministerium angewiesen werden kann und dass wir als Politiker oder Regierung in einem bestimmten Fall nicht eingreifen können. Eine Botschaft kann auch nicht an dem fraglichen Fall beteiligt sein. Die Botschaften können jedoch konsularische Hilfe gemäß der Wiener Konvention anbieten.

Seit der Ratifizierung des Haager Übereinkommens zum Schutz von Kindern durch Norwegen im Jahr 2016 verfügen wir über ein leistungsstarkes Instrument zur Verhütung und Lösung von Streitigkeiten zwischen Eltern und komplexen grenzüberschreitenden Fällen.Dieses Thema wird später im Seminar erarbeitet.

Ich kann die gegenwärtigen Fälle, die vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof behandelt werden, nur erwähnen. Wir nehmen dieses Vorgehen sehr ernst.Wann immer der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die norwegische Praxis in Betracht zieht, handelt es sich in vielerlei Hinsicht um eine Bewertung des Kinderhilfesystems durch ein internationales Gericht.Sie zeigt die Stärken und Schwächen des norwegischen Kinderhilfesystems auf und ermöglicht es uns, es weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Kinderschutzfälle enthalten viele schwierige Dilemmata.Der Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Misshandlung, Gewalt und Missbrauch sowie die Sicherung ihres Wohlergehens ist eine der wichtigsten Aufgaben meiner Regierung.

Ich hoffe, dass wir den Dialog und das Verständnis zu diesem Thema auch in Zukunft stärken können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kinder- und Familienminister Kjell Ingolf Ropstadt, am 27. Februar 2019<

 

Schlusswort des Autors

Diese Geschichte über das Vorgehen von Barnevernet hat mich und uns aufgerüttelt und sie hat ein Stück weit unseren Traum Norwegen beschädigt. Immer wieder stellen wir uns die Frage, nach Norwegen auszuwandern. Zu dieser Frage kommt aber nun die Angst, unsere Kinder durch die Willkür des norwegischen Staates, durch Barnevernet, verlieren zu können. Dieser Artikel könnte möglicherweise schon Auslöser für ein Eingreifen von Barnevernet sein.

Ich bin selbst adoptiert und kam bereits mit drei Monaten in eine neue Familie. Und das war auch gut so. Meine Eltern haben der Adoption ausdrücklich zugestimmt. Aber lebenslänglich trage ich Spuren auf meiner Seele, die aus der Anfangszeit nach der Geburt stammen. Frühkindlicher Hospitalismus, psychische Schäden, Vertrauensverlust, Bindungs- und Verlustängste können ein Kind verfolgen, wenn es aus einer Familie, wann auch immer herausgerissen wird. Das Kind wird zudem aus der sozialen Struktur und aus seiner Heimat herausgerissen, eine Heimat, nach der es sich vielleicht als Erwachsener sehnt und diese Sehnsucht nicht einordnen kann. Das Kind wird entwurzelt und wird es schwer haben, an einem Ort wo auch immer zu wurzeln. Und es wird als späteres Elternteil wenig Vertrauen zu Barnevernet aufbauen können.

Eine Hure ist oft eine bessere Mutter als eine Frau aus gehobenem Haus

Zitat meiner konservativ christlichen Mutter, die in ihrem Leben etwa 400 Pflegekinder aufnahm


Egal, ob das Kind als Baby oder als größeres Kind in eine fremde Familie kommt, es wird als Jugendlicher oder Erwachsener immer auf der Suche nach seiner Heimat, nach seiner Mutter sein, bewusst oder unbewusst. Es wird fragen, wer ihm den Namen gegeben hat und nicht verstehen, wenn dieser geändert wurde.

So lange Politiker, Sozialarbeiter, Richter, Pflegeeltern oder Adoptiveltern davon keine Ahnung haben, so lange sollten sie nicht im Kinderschutz involviert sein.


Ein Kindesentzug ist immer eine der drastischsten Erlebnisse für eine Kinderseele, schlimmer, als einen oder beide Elternteile durch den Tod zu verlieren.


Ein Kindesentzug ist immer eine der drastischsten Erlebnisse für eine Kinderseele, schlimmer, als einen oder beide Elternteile durch den Tod zu verlieren. Der Verbleib in der Famililie muss also deutlich schlimmer sein, damit dieser Schritt zu verantworten ist.

Norwegen hat sich schon früh um das Recht von Kindern verdient gemacht und ist laut UNO eines der besten Länder, in denen Kinder aufwachsen können. Norwegen ist eines der führenden Länder, wenn es um das Recht von Kindern geht. Das ist aber kein Freibrief für Norwegen mit seiner Institution Barnevernet, nach Gutdünken über das Wohl eines Kindes zu entscheiden, ohne es daran teilhaben zu lassen. 

Es ist auch kein Freibrief, Vielfalt und Andersartigkeit in der Erziehung durch die staatliche Barnevernet zu unterdrücken und ein Klima von Angst und Verunsicherung zu schaffen- sowohl bei allen (nicht nur bei den betroffenen) Eltern und Kindern.

Kinder und Eltern sind gleichberechtigt und die Verantwortung für die Erziehung, für das Wohl der Kinder, muss bei den Eltern liegen. Nur wenn die Gleichberechtigung gestört ist, also wirklich elementar gestört ist, kann eingeschritten werden.

Erschreckend finde ich, wie schnell der Child Protection Services Barnevernet eingeschaltet wird, sei es von Ärzten oder Lehrern. Vielmehr müsste gerade diesen Menschen Raum gegeben werden, selbst das Gespräch mit den Eltern zu suchen, ohne daraus gleich einen Aktenfall zu machen. Mir wird der Eindruck vermittelt, dass Menschen, die mit Kindern arbeiten, unter massivem Druck stehen, keine Fehler zu machen. Daraus resultiert Angst. Aus Angst entstehen Fehler. Und die mangelnde Bereitschaft, mit dem Barnevernet zu kooperieren.

Überall, wo Menschen sind, passieren Fehler. Auch in der Erziehung. Das ist menschlich. Keine Fehler machen zu dürfen ist unmenschlich. Das System Barnevernet in seiner aktuellen Form verhindert eine Vertrauensbasis, und viele Fälle zeigen die Angst vor diesem norwegischen System.

Eltern zu bestrafen, die ihrem Kind einen Klaps geben oder es anbrüllen, ist meiner Meinung nach nicht zielführend, eher kontraproduktiv. In vielen Fällen ist es kurzfristige Überforderung oder Ergebnis einer Reizüberflutung. Das Smartphone mit der damit verbundenen Abhängigkeit dürfte eine gewichtige Rolle zu diesem Thema mitspielen.

Ein cholerischer Vater ist nicht pauschal ein gewalttätiger Vater und ein Elternteil, dem einmal die Hand ausrutscht oder die ihr Kind festhalten ist noch lange nicht gewalttätig. Vielmehr wären hier ohne Öffnung einer Akte konstruktive Erziehungstipps hilfreich und konstruktive Hilfen zur Entlastung der Situation. Dazu müsste auch eine gewisse Distanz geschaffen werden, eh Barnevernet überhaupt von einem Kind erfährt. Barnevernet ist heute in den Institutionen von Anfang an mit drin und fragt aktiv Kinder nach ihrem Zuhause aus. Das gleicht einem Verhör von Straftaten, die es gar nicht gibt, rein aus der Annahme des Barnevernet heraus, dass es diese geben könnte.

Doch mit der starren und unkontrollierbaren Haltung vieler Niederlassungen des Barnevernet hat der Child Protection Services viel Vertrauen zerstört und, wie bereits angeführt, Angst gesät, damit eine für viele unüberwindbare Kluft geschaffen, mit Barnevernet zu kooperieren, zumal Barnevernet nicht nicht einmal ausreichend über wirklich kompetentes Personal verfügt.

Norwegen ist zum Teil weit entfernt von der ehrlichen Aufarbeitung der eigenen Fehler, sei es im Umgang mit den Deutschenkindern, sei es im Umgang mit zu Unrecht heraus genommenen Kindern durch den Barnevernet .

Solange Politiker, Richter, Sachverständige die Seele eines Kindes nicht verstehen, diese erst gar nicht ansehen und nicht bereit sind, mit anstatt über das Kind zu entscheiden, stellt sich Norwegen mit seiner Kinderfürsorge Barnevernet mit totalitären Systemen auf eine Stufe. Adoption kann und darf es nur mit Einverständnis der Eltern und, je nach Alter, nur mit Einverständnis des Kindes geben.

Jedes Kind hat ein Recht auf Unversehrtheit, sowohl durch die Familie als auch durch die Gesellschaft und den Staat, hier in Form des Barnevernet. Und ja, Einwanderer haben sich nach den Geflogenheiten des Gastlandes zu richten und nicht umgekehrt. Wer die norwegische Kultur als Grund für eine Eiwanderung sieht, muss sie auch für sich akzeptieren. Aber Kindesentzug muss das letzte Mittel sein und darf nicht bei Verdachtsmomenten, sondern nur bei beweisfähigen Anschuldigungen angeordnet werden. Dazu müssten aber auch Familienrichter eine gänzlich neue Arbeitsweise und Kompetenz an den Tag legen, denn sie folgen dem Barnevernet bisher fast blind. Zudem muss die Beweislast umgekehrt werden, Barnevernet muß gerichtsfest belegen können, dass der Kindesentzug zwingend notwendig ist. Zudem müssen die Fristen einer erneuten Überprüfung durch gerichtliche Sachverständige gegenüber dem Barnevernet deutlich verkürzt werden.

In vielen der Fälle ist Kindesentzug durch Barnevernet wichtig und richtig. Aber jeder fehlerhafte Fall, jede vorangestellte Eitelkeit ist ein elementarer Schaden sowohl für das Kind wie daraus folgend auch für die gesamte Gesellschaft.

Die Intransparenz, die das norwegische System durch den Child Protection Service, dem Barnevernet,  hier an den Tag legt, ist erschreckend gefährlich für eine moderne Demokratie mit seinem Rechtssystem.  Das schafft Verunsicherung auch bei Eltern, die sich gewissenhaft um das Wohl des Kindes bemühen, vor allem, wenn sie damit nicht im Mainstream liegen. Erst wenn das Land Norwegen wieder ehrlich mit sich selbst umgeht und sein Handeln emphatisch zum Wohl des Kindes ausrichtet, ganz frei von Ideologien und Eitelkeiten, erst dann hat es wieder das Vertrauen verdient, was die Menschen diesem Land täglich entgegen bringen. Das wird wohl nur mit der Schließung des Barnevernet und der Aufklärung durch den internationalen Strafgerichtshof in Den Hag möglich sein, wie von norwegischen Experten in der Frage des Umgangs mit Barnevernet gefordert,

Norwegen verspielt in einem weiteren Punkt erheblich Vertrauen, nämlich in die eigene Polizei. wenn selbst Kinder und Jugendliche mit physischer Gewalt durch Herunterdrücken, durch Jagen, durch Festnehmen, durch nächtliche Verhöre durch die Polizei und Barnevernet konfrontiert werden, wie sollen diese Kinder und Jugendlichen dieser Institution später noch respektvoll begegnen können.

Doch die kritische Auseinandersetzung in der Gemeinde Kongsberg mit dem System Barnevernet lässt hoffen. Hier wird nicht das System, sondern das Kindeswohl und die Familie in den Vordergrund gestellt und nach konstruktiven Elementen gesucht, die letztendlich das einzig wirkliche Kindeswohl bedeuten.


Irgendwann, vermutlich erst in der folgenden Generation, steht Norwegen vor der schwierigen und langen Phase der Aufarbeitung staatlich organisierter Kindesentführung


Was Norwegen irgendwann bleibt, ist die bittere Aufarbeitung dieses Kapitels Barnevernet, in dem systemtreue und vielleicht auch korrupte Menschen in einigen Fällen das Glück von Kindern und Eltern rücksichtslos zerstört haben. Und es bleibt die Aufarbeitung der norwegischen Bürger, die weggeschaut und blind  geglaubt haben. Ebenso müssen Adoptiveltern, denen das Schicksal der leiblichen Eltern gleichgültig ist, irgendwann ihren adoptierten Kindern gegenüber Rechenschaft ablegen.

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