Achterwehrer Schifffahrtskanal – Flüsse und Kanäle in Schleswig-Holstein
Der Achterwehrer Schifffahrtskanal, auch Eider-Ring-Kanal genannt, gehört zu den Flüssen und Kanälen und verbindet den Westensee mit dem Nord-Ostsee-Kanal. Oft wird er verwechselt mit der Eider. Heute endet der Achterwehrer Schifffahrtskanal an der Schleuse Strohbrück. Eine Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist seit 2001 mit der Außerdienststellugn der Schleuse Strohbrück nicht mehr möglich.
Gewässerdaten Achterwehrer Schifffahrtkanal
- Baujahr: 1913
- Höhe über NN: 6,57 m
- Tiefe: 3,00 m
- Länge: 2,94 km
- Breite: 12,00 m (Breite der Sohle)
- Zufluss: Westensee
- Abfluss: in den Nord-Ostsee-Kanal
- Anliegende Orte: Achterwehr, Flemhude, Strohbrück
- Klasse: nicht klassifiziert
- Beginn: Obere Eider
- Ende: Schleuse Strohbrück, Nord-Ostsee-Kanal
- Kilometrierung: km 0,18 (NOK) – km 3.12 (Eider)
Geschichte des Achterwehrer Schifffahrtskanal ( Eider-Ring-Kanal)
Der Eiderkanal war zu klein geworden, eine neue Verbindung zwischen Nord-und Ostsee sollte ihn ablösen. So entstand in den Jahren 1887 bis 1895 der Kaiser-Wilhem-Kanal, der später in Nord-Ostsee-Kanal umbenannt wurde.
Das hatte natürlich auch Auswirkungen für die Umgebung. Denn der Nord-Ostsee-Kanal sollte nun auch große Dampfschiffe mit deutlich mehr Tiefgang aufnehmen. Er wurde also deutlich tiefer als der Eider-Kanal. So sank in der Folge der Wasserspiegel des Flemhuder See um zirka sieben Meter.
Im Flemhuder See gab es bis dato einen kleinen Hafen. Durch den nun drastisch geänderten Höhenunterschied zwischen Westensee / Eider und Flemhuder See / Nord-Ostsee-Kanal brauchte es nun einen Zwischen-Kanal zwischen dem Westensee und Nord-Ostsee-Kanal. Und dieser sollte direkt zum Flemhuder See verlaufen. Festgelegt wurde ein Wasserspiegel von 6.50 Meter über Normal Null, So baute man einen Ring-Kanal zwischen Kaiser-Wilhelm-Kanal und Eider. So wurde verhindert, dass beispielsweise der Westensee um 6.50 Meter absackte.
Schnell merkte durch den rasanten Fortschritt im Schiffsbau, dass der Kaiser-Wilhelm-Kanal den neuen Generationen von Kriegsschiffen nicht mehr gerecht wurde. Denn ursprünglich war der Kanal zwischen Nord- und Ostsee aus kriegs-strategischen Gründen gebaut. So erweiterte und vertiefte man den Kaiser-Wilhelm-Kanal in den Jahren 1907 bis 1914. Die Ausbaggerungen verbrachte man in den Flemhuder See, der damit aber als Hafen dann nicht mehr genutzt werden konnte. Achterwehr und Flemhude hatten aber schlagartig keine schiffbare Verbindung mehr zum Kaiser-Wilhelm-Kanal. So baute man den östlichen Teil des Ring-Kanal zum Achterwehrer Schifffahrts-Kanal aus, der nun auf seinem Grund (Sohle) eine Breits von 12,00 Meter hatte und eine durchgehende Tiefe von 3,00 Meter.
Die Schleuse Strohbrück am Achterwehrer Schifffahrts-Kanal
Nun musste man aber den Höhenunterschied zwischen dem Achterwehrer Schifffahrts-Kanal und dem Kaiser-Wilhelm-Kanal von etwa 6,50 Meter überbrücken. So endete der Achterwehrer Schifffahrts-Kanal an einer Schleuse zum Kaiser-Wilhlem-Kanal- der Schleuse Strohbrück.
Die Schleuse Strohbrück wurde mit einer Fahrbreite von acht Meter auf einer Länge zwischen den Schleusentoren von 40 Meter. Nun musst eman noch verhindern, dass das Wasser der Obereider zum Flemhuder See hin umleiten. Also folgte sie durch die Flemhuder Au und Meldorfer Au.
Auf der östlichen Seite wurde sie dann über ein Wehr in den Kaiser-Wilhelm-Kanal, (spätere Bezeichnung: Nord-Ostsee-Kanal) gelassen. Neben diesem hat man gleich ein kleines Wasserkraftwerk errichtet.
Betrieb auf dem Achterwehrer Schifffahrts-Kanal
In den ersten Betriebsjahren des Achterwehrer Schifffahrtskanal wurde dieser rege von der Frachtschifffahrt genutzt. Vor allem das Getreide aus dem Umland des Amtes Achterwehr wurde auf diese Weise zu den Umschlaghäfen gebracht. Doch die Zeiten ändern sich und so verlagerte sich die Fracht immer mehr auf die Straße. Dafür entwickelte sich immer stärker die Freizeitaktivität auf dem Achterwehrer Schifffahrts-Kanal mit Segel- und Motorbooten.
Betriebsende auf dem Achterwehrer Schifffahrts-Kanal
Doch die Freizeitkapitäne konnten nicht die hohen Kosten der Unterhaltung des Achterwehrer Schifffahrts-Kanal und notwendigen Sanierung der Schleuse Strohbrück decken. So entschloss sich das Bundes-Verkehrsministerium, die Schleuse Strohbrück im Jahr 2001 still zu legen. Dazu öffnete man das untere Schleusentor und verschloss endgültig das obere Schleusentor der Schleuse Strohbrück.
Um die Anlage rund um den Achterwehrer Schifffahrts-Kanal auch weiterhin für die Menschen zugänglich zu halten, zäunte man die Schleusenanlage ein, überließ aber den Zugang über die Rollbrücke den Fußgängern. So kann man noch heute über die Schleusenbecken gehen und sich in die Dimensionen hinein versetzen.
Der Achterwehrer Schifffahrts-Kanal heute
Heute ist der Achterwehrer Schifffahrts-Kanal ein sehr beliebtes Paddel- und Angel-Revier. In der Kanuvermietung Achterwehr gibt es Boote und kleine Flöße für den kleinen und großen Ausflug, für die Familie genauso wie für einen tollen Betriebsausflug.
Von hier aus führt der Weg zum einen in Richtung Westensee durch das bezaubernde Eidertal. Zum anderen erreicht man auch über eine 50 Meter lange Übergangsstelle mit seinem Kanu oder Kajak den Flemhuder See. Dieser wird allerdings in dieser Zeit schwerpunktmäßig als Arbeitshafen zur aktuellen Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanal -Erweiterung.
Die historischen Bilder hat freundlicherweise das WSA Kiel-Holtenau zur Verfügung gestellt.
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