Die Turmhügelburg in Lütjenburg

Wir besuchen den einzigartigen Nachbau der Turmhügelburg in Lütjenburg. Deren Vorbilder gab es zahlreich in Schleswig-Holstein und Skandinavien.

„Im Namen des Burgherrn Eberhard von Bodendiek wird vermeldet: Wie es Brauch ist seit einigen Jahren findet itzo an diesen Pfingst-Tagen ein furioses Spektakulum mit Wettkampf der Wikinger statt, welches Euch hochgeschätzten Gästen neben ungezählten Marktständen und leiblichem Wohl auch ein gar spannendes und lehrreich Treiben bescheret!
Auf dem Gelände der Burg findet ihr tapfere Kämpfer aus den rauen Nordmannländern, aber auch weitgereiste Kaufleute und geschickte Handwerksmeister, begabte Musici, welche alle Euer Herz erfreuen!
Ihr tugendreichen Frouwen, edlen Recken und liebreizend Kindlein eilet herbey, streifet ab all Eure Hast und unstet Raserei und Gehetze und lasset Euch entführen in eine vergangene, beschauliche, fast vergessene Zeit!“

Schleswig-Holstein hat eine spannende Geschichte. Und die reicht weit über 1000 Jahre zurück. Im Gebiet Ostholsteins lebten seit dem 10. Jahrhundert die slawischen Wagriener in unterschiedlichen Stämmen. Ostholstein war dicht bewaldet, heutige Städte wie Oldenburg hatten einen wichtigen Hafen, es gab riesige Verteidigungsanlagen, Schiffe und Pferde waren die wichtigsten Möglichkeiten der Fortbewegung und des Handels.

Die Zeit war aber auch geprägt von Machtansprüchen, Lehenschaft, Überfällen, Kriegen und Unterordnung.

Im 13. Jahrhundert bildeten sich immer aufwendigere und geordnete Städte und Siedlungen dem Wasser entlang , die Adeligen schützten ihr Eigentum oft mit Burgen und Wassergräben.

Heute befinden sich im Kreis Plön noch Zeugnisse von 45 dieser typischen Turmhügelburgen, davon standen allein 11 im Umland von Lütjenburg.

So lag es nahe, eine dieser Anlagen wieder zum Leben zu erwecken und zu rekonstruieren. Unter ständiger Aufsicht der Archäologen und Historiker entstand hier, in Lütjenburg, eine perfekte Rekonstruktion einer Turmhügelburg, die nun ein kleines Freilichtmuseum  bildet. Aber dieses Museum soll lebendig sein und so können interessierte Gruppen diese Anlage beleben.

Regelmäßig finden Mittelalterfeste und Märkte statt, aber auch außerhalb von Veranstaltungen kann man ungestört ein Gefühl dafür bekommen, wie man in den ersten Jahren der Christianisierung seinen Glauben gelebt hat, wie Ritter und Knecht untergekommen sind und wie eine solche Anlage auch im Verteidigungsfall funktionierte.

Über die Geschichte der Anlage, über die historische Entwicklung und über entsprechende Veranstaltungen oder Buchungsmöglichkeiten gibt es
Informationen unter turmhügelburg lütjenburg.

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