Eiderbrücke der alten B5 über die Eider bei Friedrichstadt

Wir sind auf dem Weg von Rendsburg nach St.Peter-Ording auf Eiderstedt. Kurz vor Friedrichstadt fällt uns immer wieder die imposante alte Eiderbrücke auf. Einst verlief die Bundestraße B5 hier über die Eider. Aber trotz der neuen Umgebungsstraße ist es alles andere als ruhig um dieser mehr als 100 Jahre alten Stahlbogenbrücke.

Wie wichtig die Eiderbrücke bei Friedrichstadt auch nach über 100 Jahren ist, wird erst bewusst, wenn sie gesperrt ist. Gründe dafür können Sanierungsarbeiten an Konstruktion oder Fahrbahn oder gar Filmaufnahmen sein. Dann bedeutet es für uns Verkehrsteilnehmer einen Umweg von 25 Kilometern.

Seit dem 03. September 1916 tut die Eiderbrücke nach nur zweijähriger Bauzeit ihren Dienst. Und wie das mit alter Technik so ist, sie funktioniert. Mit 245 Meter Länge überspannt die Eiderbrücke bei Friedrichstadt an dieser Stelle den größten Fluss Schleswig-Holsteins, die Eider. Sie verbindet hier Friedrichstadt in Nordfriesland mit St. Annen in Dithmarschen. Zuvor sorgte an dieser Stelle über einige hundert Jahre eine Fähre über die Eider für die Verbindung, eine Überfahrt kostete gerade einmal fünf Pfennig pro Person.

Einst hat die Eiderbrücke über die Eider bei Friedrichstadt 560.000 Reichsmark gekostet, das wären heute umgerechnet gerade einmal Zwei Millionen Euro. Ob man dies heute in der gleichen Zeit zu einem annähernd gleichen Preis mit einer über Hundert Jahre zu erbringenden Zuverlässigkeit hinbekommen würde, darf in unserer modernen Zeit bezweifelt werden. Der Architekt Friedrich Voß hinterließ mit dem Bau der Eiderbrücke bei Friedrichstadt so viel Eindruck, dass er beauftragt wurde, die Kanalhochbrücken am Nord-Ostsee-Kanal in Hochdonn, Rendsburg und Kiel zu entwerfen.

Die Eiderbrücke der alten B5 selbst besteht aus zwei Bogenelementen und einem klappbaren Mittelteil. Letzteres ist allein 25 Meter lang und funktioniert wie am ersten Tag.

Im Jahr 2009 entstand hier eine wichtige Szene für das im Zweiten Weltkrieg spielende ZDF-Melodram „Abschied in der Nacht“ mit Katharina Wackernagel, Benjamin Sadler und Stefan Kampwirth.

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