Ukleisee bei Bad Malente – Seen in Schleswig-Holstein
Mitten im Naturpark Holsteinische Schweiz liegt vom Wald umschlossen der wildromantische Ukleisee. Wissenschaftler halten ihn für einen sogenannten Toteissee, aber das ist uns egal. Immerhin gilt er als der schönste unter den kleinen Seen in Schleswig-Holsteins. Wir genießen oft den gemütlichen Rundweg und betreten damit historisches Siedlungsgebiet der Slawen.
So versteckt dieser See ist und eine doch eher unbedeutende Größe unter den etwa 200 Seen der Holsteinischen Schweiz hat, so inspirierte er schon früh zu Sagen und Gedichten. Vielleicht war es der Bezeichnung „Weimar des Nordens“ geschuldet, wie Goethe Eutin nach seinem Besuch benannte. Der Ukleisee liegt ja auf dem Gemeindegebiet der Stadt, in Sielbeck.
Der deutsche Lyriker Emanuel Geibel aus Lübeck, bekannt geworden durch das Zitat „…am deutschen Wesen soll die Welt genesen…“, verfasste folgendes Gedicht:
Der Uglei-See
Von Hügeln dicht umschlossen, geheimnisvoll
Verhüllt in Waldnacht dämmert der Uglei-See,
Ein dunkles Auge, das zur Sonne
Nur um die Stunde des Mittags aufblickt.
Weltfremdes Schweigen waltet hier umher, es regt
Kein Hauch des Abgrundes lauteren Spiegel auf,
Nur in des Forstes Wipfeln droben
Wandelt wie ferner Gesang ein Brausen.
Die Sage vom Ukleisee
Eine Sage berichtet über die Entstehung des Sees, dessen tatsächlicher Ursprung auf die Weichsel-Kaltzeit zurückgeht. Diese tragische Geschichte beginnt mit einer großen, romantischen Liebe:
Auf der Anhöhe, wo jetzt das Jagdschlösschen steht, befand sich vor langer Zeit ein Schloss, in dem ein junger, schöner Ritter lebte.
Jeden Morgen ging er in den Wald zum Jagen und begegnete dort oft der Tochter eines armen Bauern aus Sielbeck, die ihres Vaters Pferde vom Wald auf die Wiesen führte. Der Ritter, von ihrer Schönheit entzückt, verliebte sich in sie, doch sie widerstand seinen Annäherungen und den ihr angebotenen Geschenken. Auf seine Liebesschwüre entgegnete sie, dass sie niemals seine Frau werden könne, da sie nur die Tochter eines armen Mannes sei. Und doch hatte sie sich bereits unsterblich in den wilden Ritter verliebt.
Eines Morgens, als er sie wieder mit Bitten und Versprechungen bedrängte, kamen sie zu einer kleinen Kapelle im Wald. Der Ritter führte das Mädchen zum Altar mit den Worten: „Hier vor Gottes Augen nehme ich Dich als meine Gemahlin und der Himmel soll mich vernichten, wenn ich meine Treue nicht halte.“ Das Mädchen glaubte seinem Schwur und traf den Ritter von nun an jeden Morgen im Wald. Als das Mädchen ihn an sein Versprechen erinnerte, kam er seltener und schließlich gar nicht mehr. Sie fühlte sich verlassen und betrogen, trug nur noch ein schwarzes Kleid, wurde vor Gram krank und starb.
Inzwischen hatte sich der Ritter mit einer reichen Gräfin verlobt. Die Hochzeit sollte in eben jener Kapelle im Wald stattfinden, in der er dem Bauernmädchen Versprechungen gemacht hatte. Als der Pfarrer nach seiner Predigt das Brautpaar zusammenführen wollte, erschien plötzlich der Geist des unglücklichen Mädchens. Ihr Finger zeigte drohend auf den Bräutigam, als er in Schrecken niederfiel. Ein furchtbares Gewitter brach aus und die Kapelle mit allen, die darin waren, versank im Boden und es entstand der See, wie wir ihn heute kennen. Nur der Pfarrer, die Braut und ein kleines Mädchen auf der hölzernen Treppe zum Altar wurden gerettet.
In der Abenddämmerung, bei ganz stillem Wasser, ist das Läuten des kleinen Glöckchens der Kapelle aus dem Wasser zu hören, doch man muss selbst ganz still sein und genau hinhören…
Eine weitere Variante beschreibt Professor Dr. Hagen mit folgender Geschichte:
Wo jetzt das Wasser über einem bodenlosen Abgrund schweigt, hat einst eine schöne Wiese ihren grünen, blumengeschmückten Teppich ausgebreitet. Inmitten hat ein Kranz heiliger Wodanseichen sich erhoben und in ihrem Schatten ist ein heller, lauterer Quell aufgesprungen. Bewacht wurde dieser von einer feinen, zierlichen Nymphe, deren Blondhaar um den hohen Mittag in der Sonne wie Gold geleuchtet und um die tiefe Mitternacht im Mondschein wie Silber geschimmert hat.
Sie hat nichts von den Menschen gewusst und in seliger Schwesternschaft mit Bäumen und Pflanzen gelebt. Da ist eines Tages in blitzender Rüstung ein junger Rittersmann über den Wiesenplan geschritten, ist kühn in den Kranz heiliger Wodanseichen eingedrungen und hat die zitternde Nymphe in seine Arme emporgerissen, dass ihr das Herz plötzlich wie ein Menschenherz in Lust und Leid aufgeflammt ist. Auf seine stürmische Werbung hat sie ihm bekannt, dass sie ihm angehören dürfe, wenn er zwölf Monde ihr die Treue wahren würde. Zwölf Monde sind ihr in Bangen und Sehnen hingeflossen, dass ist er zu ihr zurückgekehrt, und sie hat in seinen schuldigen Augen das fremde Menschenweib geschaut, an das sein Herz sich draußen in der Welt gehängt hat.
Da hat sie geweint den langen Tag, und mit ihr haben Himmel und Erde, Bäume und Blumen geweint. Als am anderen Mittag die Sonne wieder über die hohen Wipfel heraufgestiegen ist, da hat unten in der Tiefe der dunkle Tränensee getrauert, und seine leise bewegte Oberfläche hat die Leiche des Ritters geschaukelt, dessen weit offenen Augen zum Himmel emporgestarrt haben.
So unscheinbar dieser Ort ist, so ist er vielleicht einer der Orte, an denen sich auch heute Verliebte ihre Liebe schwören und vor dem Hintergrund der Geschichte auch ihre Treue.
Fürstbischof Friedrich August war von der Landschaft des Ukleisee so angetan, dass er seinen Hofbaumeister beauftragte, ihm ein kleines Jagdschloss zu bauen und darum ein Gehölz anzulegen, in dem man lustwandeln könnte. Das Jagdschlösschen aus dem Jahre 1776 liegt hoch über dem See, seine Terrasse bietet einen traumhaften Ausblick über die gesamte Weite. Heute kann es für den schönsten Tag im Leben gebucht werden oder lädt ein zu einem klassischen Konzert in dieser sinnlichen Umgebung.
Wer bei seinem Spaziergang genau auf die Umgebung achtet, entdeckt noch die Aufschüttungen der Burganlage der Slawen aus dem Mittelalter. Der Rundweg entlang des Ufers des Ukleisee ist ein entspannter Ausflug und ganz gemütlich in weniger als einer Stunde zu schaffen.
Seedaten Ukleisee
- Fläche: 32 ha
- Höhe über NN: 26,50 m
- Umfang: 3 km
- max.Tiefe: 17 m
- mittlere Tiefe: 7,50 m
- Länge: 1 km
- Breite: 500 m
- Zufluss: Kossau
- Abfluss:über eine Aue in den Kellersee und damit in die Schwentine
- Anliegende Orte:Sielbek

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