Sandvorspülungen in Dänemark auf Holmsland Klit 

Wir verbringen einige Herbsttage gerne an der dänischen Nordsee und haben uns für ein paar Tage am Ringkøbing Fjord nieder gelassen. Genauer gesagt auf der Nehrung Holmsland Klit, einem etwa 400 Meter breiten Dünenstreifen zwischen Fjord und Nordsee. Die zeigt sich mal wieder von ihrer unberechenbaren Seite. Von den hohen Dünen aus beobachten wir in den Wellen ein Schiff mit erheblichem Tiefgang, was kaum von der Stelle kommen will. Am Strand entdecken wir dann den Grund. Wir beschreiben eine Sandvorspülung an der Nordsee in Dänemark.

An der deutschen Nordseeküste ist vor allem Sylt von starkem Sandabtrag betroffen. Herbst- und Winterstürme verstärken den Trend des Landschwundes auf unberechenbare Art und Weise. Zumindest provitiert dank der Strömung die dänische Insel Rømø davon, deren Strand in gleichem Maße wächst.  Anders aber sieht es dann der dänischen Nordseeküste im Nordwestn von Jütland aus. Hier ist die Küste von Natur aus schon einer durchgehend temperamentvollen Nordsee ausgesetzt. 

Die Strände werden schmaler, das Wasser nagt an den Dünen nördlich von Nymindegab bis hoch nach Skagen mit seinem berüchtigt wilden Fahrwasser, dem Skagerrak. Nicht selten sind bereits Ferienhäuser ins Meer gestürzt. Und sogar der Leuchtturm Ruberg Knude Fyr bei Lønstrup musste 2019 aufwendig versetzt werden, um nicht den tosenden Wellen zum Opfer zu fallen.

Was also bleibt, um die Küsten  und die Feriengebiete zu schützen sind aufwendige Küstenschutzmaßnahmen. Und die bestehen seit einigen Jahren aus wiederkehrenden und Millionen Euro teuren Sandvorspülungen.

Dazu fährt ein schwimmender Saugbagger wie ein Staubsauger über den Meeresboden und saugt natürlich alles ein, was da so liegt. Um den Rückfluss des Strandsanes nicht zu beschleunigen muss entsprechend flach der Meeresboden abgetragen werden. In unserem Falle wird über ein Rohrsystem der Sand mit all seinen m Boden lebenden Wesen einige hundert Meter weiter bis ans Land und dort auf den Strand gespült. Das mit transportierte Wasser fließt wieder zurück ins Meer, während sich die Sedimente ablagern. Die angespülten Meerestiere locken Scharen von Möwen an, die sich ihren Platz im Strom unterhalb der Sandvorspülung suchen.

Im Jahr sollen es umgerechnet 85.000 Lastwagen-Ladungen Sand sein, die man dann am Strand mit Baggern und Raupen wieder angleicht.

Nicht alle Sandvorspülungen sind übrigens sichtbar. Denn ein großer Teil der Erosion findet unter Wasser statt und zieht den Strand dann nach sich.

Einen kleinen Teil aber kann jeder über Wasser tun. Darauf weist auch Dänemark zunehmend seine Gäste hin. Die überlebenswichigen Dünen wandern bei jeden Sturm etwas nach Osten. Der Bewuchs mit Strandhafer und anderen Gräsern kann es aufhalten. Um so wichtiger ist es, sich alleine auf den offiziellen Pfaden durch die Dünen aufzuhalten und nicht querfeldein zu laufen.

Mehr Informationen bei der Touristinfo Årgab / DanWest

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