Das Internationale Rote Kreuz – Geschichte der Gründung und des ersten Einsatzes

Wir sind im dänischen DybbøI und entdecken neben dem Museum 1864 einen Hinweis auf das Internationale Rote Kreuz und seine erste Bewährungsprobe. Obwohl im schweizerischen Genf gegründet fand hier sein erster Einsatz statt. Wir erzählen die Geschichte der Gründung vom Internationalen Kreuz und seine Verbindung zum Krieg zwischen Preußen und Dänemark und dem ersten Lazarett des Internationalen Roten Kreuzes.

Nun ist das Internationale Rote Kreuz nicht hier gegründet worden sondern bekanntermaßen in Genf. Die Kriege von 1864 waren auch nicht der Grund, dennoch aber sorgen sie für die ersten Einsätze von Menschen, die auf einer Armbinde das Rote Kreuz tragen und den Verletzten auf dem Schlachtfeld beistanden.

Der 26. Oktober 1863 wird als Gründungsdatum des Internationalen Komitee des Roten Kreuzes  in Genf genannt. An diesem Tag werden von einer internationalen Delegation aus 16 Ländern und 13 Privatpersonen die zehn Resolutionen verfasst über die Organisation des Roten Kreuzes selbst, aber auch der Rechte und Pflichten der freiwilligen Helfer auf den Schlachtfeldern.

Dabei geht es zunächst darum, das Leid der verletzten Soldaten in den Kriegsfeldern zu lindern und diese bestmöglich und neutral zu versorgen.

Von Anfang an wird festgelegt, dass die Helfer des Roten Kreuzes als Erkennungszeichen eine weiße Armbinde mit einem Roten Kreuz zu tragen haben.

Doch wissen wir, dass es nicht bei der Gründung dieses Komitees bleibt, sondern dass der erste Einsatz nicht lange auf sich warten lässt. Und dieser kommt weniger als vier Monate später mit Beginn des Zweiten Schleswigschen oder auch Deutsch-Dänischen Krieges.

Es ist der 06. Februar 1864, die gewaltsamen Auseinandersetzungen halten nun schon seit dem 01. Februar an. Zwischen Oeversee und Sankelmark treffen Preußen, Österreicher, Schleswig-Holsteiner auf der einen und die Dänen auf der anderen Seite aufeinander. Es ist ein grausames Gemetzel, innerhalb weniger Stunden werden 1393 Soldaten getötet und ungleich mehr Soldaten durch Kanonenfeuer und Bajonette verwundet.

Zum ersten Male gibt es weltweit ein Lazarett. Dieses wird im historischen Krog in Oeversee eingerichtet, welches auch heute als Restaurant fungiert. Über diesem weht die Flagge des Roten Kreuzes, dessen Symbol übrigens kein christliches ist, vielmehr die umgekehrte Schweizer Flagge zeigt.

Am folgenden Tag strömen Menschen aus Flensburg zum Schlachtfeld, um zu helfen. Diese Aktion ist als der Oeverseemarsch in die Geschichte eingegangen und wird jedes Jahr am 06. Februar zur Erinnerung veranstaltet.

Leider wurde der historische Krog in Oeversee Anfang Juli 2018 kurz nach diesem Artikel durch einen verheerenden Brand zerstört. Viele historische Gegenstände aus damaliger Zeit sind damit verloren. Doch wurde der historische Krog in Oeversee historischem Vorbild wieder aufgebaut.

Doch der Krieg ist nicht vorbei, das Morden geht weiter. Nur zieht sich das Grauen weiter in den Norden. Dort kommt es zur entscheidenden Schlacht am 18. April 1864.  37.000 Soldaten der preußischen Alliierten stehen 11.000 dänischen Soldaten gegenüber. Mit aller Härte wird erbittert gekämpft. In wenigen Stunden werden fast 1000 Menschen ihr Leben verlieren, fast 1.500 Menschen werden verletzt. Mehr als 3.400 Menschen geraten in Gefangenschaft und 29 bleiben vermisst. Erstmalig sind sind währen dieser Kriegshandlung zwei Beobachter des Internationalen Roten Kreuzes anwesend, der Schweizer Chirurg Louis Paul Amédée Appla auf deutscher und der Niederländische Marinekapitän Charles van der Felde auf dänischer Seite.

Die Verwundeten werden in einem langen Konvoi von Pferdefuhrwerken und dem Beistand zahlreicher Helfer und Diakonissen als Krankenschwestern in die zum Lazarett umgewandelte Schule nach Broager gebracht.

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