Die Geschichte vom Katthult-Hof – der Heimat von Michel aus Lönneberga

Wer kennt ihn nicht, den kleinen vorwitzigen und tollpatschigen Jungen mit den blonden Haaren, der seine Umgebung zur Verzweiflung bringt und gleich wieder in Staunen versetzt… Wir haben den Drehort aus der Astrid Lindgren Verfilmung  „Michel aus Lönneberga“ besucht und stellen den Katthult-Hof vor.

Michel aus Lönnegerga, so zumindest der deutsche Titel, wurde Anfang der 1970er Jahre gedreht. Anteil daran hatte sogar das deutsche Fernsehen, das ZDF. Da soll mal jemand gegen den öffentlichen Rundfunk wettern. Weitsichtig die Geschichte um Emil, wie Michel in seiner skandinavischen Heimat heißt. Denn heute wie früher gehört die Verfilmung der Astrid-Lindgren-Erzählung zu den beliebtesten Kinderfilmen. Aber zurück zum Drehort. Der liegt im kleinen Ort Gibberyd, etwa 25 Kilometer von Vimmerby und 12 Kilometer von Mariannelund entfernt.

Insgesamt gibt es früher wie heute vier Höfe um Gibberyd. Einer davon ist so abgelegen und schön umgeben, dass er perfekt in die Erzählung von Astrid Lindgren passte. Hier also würde im Film Michel aus Lönneberga sein Zuhause haben. Die Entscheidung, diesen Hof für die Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen ließ niemanden ahnen, wie sehr sich dessen Zukunft damit verändern würde. 

Alle Gebäude aus dem Film „Michel aus Lönneberga“ gab es bereits. Nur der kleine und in der Erzählung so wichtige Tischlerschuppen fehlte. Den baute das Team der Svensk filmindustri, welche „Michel aus Lönneberga“ produzierte.

Neben der Abgeschiedenheit von „Katthult“ war der Hof in traditionellem Zustand und verfügte aus dem Alltag über alle erforderlichen Requisiten. Ob es die Gerätschaften oder der simple Blecheimer war. Zudem war der Hof ja mit Tieren bewirtschaftet und so lebten die in „Michel aus Lönneberga“ gezeigten Tiere tatsächlich auf dem Hof. Die Katze, Hühner, Schweine, Kühe…

Um „Michel aus Lönneberga“ die richtige Würze zu verleihen, wurden Statisten aus Småland engagiert, die für ihre Rollen in traditionelle Kleider schlüpften. Einzig die Inneneinrichtung des Wohnhauses passte nicht in die filmische Epoche. So entstanden die meisten Innenaufnahmen dann auch im Studio oder in der Volksschule in Mariannelund. Ein paar wenige Einstellungen aus dem Tischlerschuppen wurden tatsächlich aber hier gemacht. Sofern das der begrenzte Platz zuließ. 

Natürlich wollten alle Michel-Fans nun auch den Drehort besuchen. Der nämlich hatte sich schnell herum gesprochen. Der Besucherandrang wurde immer größer. Und ebbte einfach nicht mehr ab. Das abgeschiedene Hofleben wie vor den Dreharbeiten war Geschichte. Also wollte man den Gästen begegnen und entdeckte daraus auch ein e weitere Einnahmequelle. Denn reich werden mit einem Hof aus Småland konnte man wahrlich nicht.

Also sorgte man erst einmal für Ordnung und baute einen Parkplatz und Toiletten. Und wo die Leute hinkommen, wollen sie auch etwas verzehren. Also organisierte man ein paar Kaffeetische, einen kleinen Laden mit Eis und Souveniers. Zu denen gehörten natürlich auch die berühmte Michel-Mütze und das Holzgewehr.

Auch heute, ein halbes Jahrhundert später, ist alles auf Katthult beim alten geblieben. In dem Tischlerschuppen stehen die geschnitzten Holzmännchen von Michel und hinter dem Haus wartet die Wolfsgrube auf ihre Beute. Aber nach dem vermeintlichen Wehrwolf aus dem Film war augenscheinlich kein Ungeheuer mehr hier. Denn die aufgespießte Bratwurst, die steckt noch immer dort, wo Michel sie angebracht hat.

Einen schönen Spielplatz gibt es und auch die Bücher und Filme kann man hier erwerben. Außerhalb der Saison steht eine Bezahldose am Eingang, die regelmäßig mit gesenkten Häuptern ignoriert wird. Und so tritt man ein in die Welt von Michel, in derer man in seinen eigenen Träumen Teil sein wollte.

Mitwirkende in der Verfilmung „Michel aus Lönneberga“

Regisseur Olle Hellbom
Michel – Jan Ohlsson
Ida – Lena Wisborg
Anton – Allan Edwall
Alma – Emy Storm
Alfred – Björn Gustavsson
Lina – Maud Hansson
Krösamaja – Carsta Löck

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Flensburger Förde, Flensburg, Leica SL APO f2 75mm asph

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