Wie fotografiert man Schnee?
Wir haben den Kodak Portra 160 mit ins winterliche Südnorwegen genommen und in unsere Leica M7 mit dem Elmarit M 2.8 28 asph. und Summilux 1.4 50 asph. eingelegt. Wie wird sich der Kodak Portra 160 bei Schnee behaupten?
Schneeweiß ist eine beliebte Bezeichnung für Reinheit. Und ja, der Schnee, der vom Himmel fällt, ist rein und verwandelt die Landschaft in rein-weiße Landschaften. Doch, welche Farbe hat der Schnee wirklich? Und wie fangen wir ihn am besten auf Bildern ein? Wir waren im Süden Norwegens und haben einige Winterbilder mitgebracht, die wir mit dem Kodak Portra 160 new belichtet haben.
Schnee ist übrigens gar nicht weiß, sondern in Wirklichkeit farblos. Denn Schnee besteht aus unzähligen einzelnen Kristallen, in denen das Umgebungslicht gestreut und reflektiert wird. Da kein Kristall wie das andere ist, gibt es auch keine gezielte Richtung der Reflexion. So nehmen wir ihn schlicht als weiß wahr und das ist auch schön.
Anschaulich wird dies übrigens in Schattenbereichen. Diese sind längst nicht grau, wie man vermuten könnte. Schaut man genauer hin, so erkennt man mitunter darin einen Blauton. Sofern der Himmel auch blau ist. Ein Beispiel also mehr für die Reflexion der Schneekristalle.
Wie aber Schnee am besten fotografieren?
Zum einen erkennt die Belichtungsautomatik in schneeweißen Flächen zunächst einmal eine sehr helle Umgebung, die eine sehr kurze Belichtungszeit erfordert. Genau genommen entspricht sie damit sogar unserer Logik. Doch das führt zu frustrierenden Unterbelichtungen und der schneeweiße Schnee wird auf einmal grau. Abhilfe kann man durch gezielte Überbelichtung schaffen von mindestens einer Blende. Oder, falls vorhanden, wählt man ein Motivprogramm, was nichts anderes tut als überzubelichten. Ich selbst suche mir zur Ermittlung der Belichtung aber in der Regel neutrale Kontrastpunkte wie den Himmel ohne Sonneneinwirkung, ein Stück Holz oder ein abgestelltes Fahrzeug.
Welche Belichtungszeiten sind ideal? Aber Schnee bewegt sich ja auch. Im Sturm wird er schnell umhergewirbelt, in besonders nassem und dadurch schwerem Zustand fällt er recht schnell, wiegt er fast nichts und es geht kaum Wind, dann schwebt er faßt zur Erde. Also, in seiner schönsten Art des Niederkommens, da bringt er es auf eine Fallgeschwindigkeit von vier Kilometer pro Stunde. Umgerechnet sind das etwa ein Meter pro Sekunde. Anbei einige Rechenbeispiele bei folgenden Belichtungszeiten im Verhältnis zum Weg, den die Schneefolcken zurück legen, wenn es darum geht, manuell Zeit und Blende zu bestimmen: 1/30 Sekunde – 4cm | 1/60 Sekunde – 2cm | 1/125 Sekunde – 8mm | 1/250 Sekunde – 4mm…
Mit welchem Film in Schnee fotografieren? Wenn es um Farbfilm geht, dann gehört der Kodak Portra 160 schon lange zu meinen Favoriten. Als Portraitfilm vermeidet er Farbstiche und ist recht zurückhaltend mit seiner Farbcharakteristik. Während der Kodak Ektar eher zu warmtönigen Aufnahmen tendiert, sehe ich im Kodak Portra 160 die richtige Wahl. Er spiegelt die Kühle des Winters, ohne sie zu forcieren.
Auch winterliches Holz, ausgeblichen von Sonne und Eis, wird farblich wunderbar passend zur Stimmung wider gegeben. Der Himmel erstrahlt bei Sonnenschein in seinem tiefen Blau, während bei diffusen Lichtverhältnissen die Farben deutlich reduziert, fast schon monochrom, abgebildet werden.
Unterwegs mit der Brennweite 75mm – Das Leica M APO 2.0/75mm Asph.
Unterwegs mit der Brennweite 75mm – Das Leica M APO Summicron 2.0/75mm Asph. Die Brennweite 75mm ist ein Exot. In der Regel greift man zur
Die Norwegen-Flagge – Geschichte, Gestaltung, Bedeutung
Die Norwegen-Flagge – Geschichte, Gestaltung, Bedeutung Die Norwegen-Flagge zeigt ein asymmetrisches blaues Kreuz mit einer weißen Kontur auf rotem Grund. Schön sieht die Norwegen-Flagge aus,
Westnorwegen / Vestlandet
Regionen in Norwegen: Westnorwegen / Vestlandet Der Landesteil bzw. die Region Vestlandet liegt im unteren bis mittleren Westen von Norwegen direkt am Atlantik. Zahlreiche traumhafte
Die Künsterkolonie in Ergernsund (Ekensund)
Die Künstlerkolonie in Egernsund – Eine deutsch-dänische Geschichte Das damals deutsche Ekensund (dän. Egernsund) entwickelte sich vor mehr als 100 Jahren zu einer vielbeachteten Künstlerkolonie,
Johannisbek Randkanal – Kanäle in Schleswig-Holstein
Johannisbek Randkanal – Kanäle in Schleswig-Holstein Der Johannisbek Randkanal ist einer der Kanäle in Schleswig-Holstein. Der Johannisbek Randkanal ist uns aufgefallen, als wir den Oldenburger
Magerøya – Was war außer Nordkap noch?
Die Nordkap-Insel in Norwegen: Visit Magerøya Der Norden zieht uns immer wieder magisch an. Und so nähern wir uns ihm, so weit wir nur können:
Broager an Flensburger Förde und Gendarmstien
Broager im Broagerland an Gendarmstien und Flensburger Förde Auf unserer Reise rund um die Flensburger Förde entdecken wir die Halbinsel Broagerland mit der Gemeinde Broager.
Die Struve-Säule (Meridian-Monument) in Hammerfest / Meridian-Bogen
Die Struve-Säule (Meridian-Monument) in Hammerfest – Geschichte des Meridian-Bogen Selbst in den abgeschiedensten Orten in Nordnorwegen entdecken wir Orte, die international von Bedeutung sind. Und
Glücksorte in Kopenhagen von Sibille Fuhrken / Droste Verlag
Fahr hin und werd glücklich: Glücksorte in Kopenhagen von Sibille Fuhrken / Droste Verlag Dieses Jahr geht es für drei Tage nach Kopenhagen. So zumindest
Kollund – Die Perle an Flensburger Förde + Gendarmstien
Kollund in der Gemeinde Krusau (Kruså) – entlang von Gendarmstien und Flensburger Förde Kollund ist ein Ortsteil der Gemeinde Krusau ( Kruså) an der Grenze
Høruphav am Gendarmstien – Fischkutter, Segelyachten und Möwengeschrei
Høruphav an Gendarmstien und Flensburger Förde – bescheiden charmant Wir besuchen den kleinen dänischen Fischerort Høruphav nahe Sonderburg an der Flensburger Förde. Bis vor kurzem
Eine Reise rund um die Flensburger Förde von Falshöft nach Kegnæs
Rund um die Flensburger Förde Die Flensburger Förde liegt im Grenzland von Deutschland und Dänemark. Sie ist das Revier von Schweinswalen. Ort von historischer Ziegelproduktion.
Lieber Kai,
eine wunderbare Sammlung von Schneebildern! Ebenso die Bilder vom „trüben Wetter“ im Blog vorher! Sind das eigentlich die Open Eyes-Scans? Wenn ja, sind sie auf jeden Fall sehr gut (und eher besser als die von Pixelgrain, wie mir scheint).
Das Elmarit 28mm auf deiner M7 ist wirklich ein Juwel und du weisst damit umzugehen. Davon ab: Auch die Freistellung mit dem 210mm in Kombination mit dem Ilford Delta hat ihren eigenen Charme. Na, und dann das Motiv…
Liebe Grüße aus Ostwestfalen,
Claus
Lieber Claus,
das von Dir zu hörn, ist eine besondere Ehre. Ja, es sind Open Eyes Scans, ich bin sehr zufrieden. Ich schick Dir mal einen unverkleinerten.
Ja, das 28er habe ich irgendwie entdeckt, habe lange überlegt. Aber es macht wirklich Freude.
Lieber Gruß
Kai