Unterwegs im Sylarna: Blåhammarens Fjällstation

Wie lange habe ich geträumt, wieder an diesen Ort zu kommen. Einst war ich hier mit Ski und Rucksack, auf einer der höchstgelegenen Bergstationen im Sylarna (Sylan). Nach einer anstrengenden Tour von Storeriksvollen in Norwegen sind wir fast euphorisch, Blahammarens Fjällstation zu erreichen. Von Wind und Wetter zerzaust bietet sie hier eine wohlige Atmosphäre für alle, die mit dem Rucksack unterwegs sind. Es ist Juli und doch liegt noch ein bisschen Schnee hinter dem Haus.

Die Blåhammar Fjällstation (Blåhammarens Fjällstation (im skandinavischen wird der Artikel hinten angehängt)) gibt es seit 1912. Die erste brannte jedoch 1923 nieder und wurde sogleich wieder aufgebaut. Wie man es damals schaffte, das ganze Baumaterial in diese unwirtliche Höhe auf 1086 Meter zu bringen- ich habe da jedes Mal tiefen Respekt vor. Über 100 Jahre also haben die Gebäude hinter sich. Haben Orkan, Schnee, Frost und Regen und der nicht zu unterschätzenden Höhensonne ausgehalten. Ehrlich gesagt, das sieht man Blåhammarens Fjällstation an und genau das macht ihren Charme aus.

Den Namen hat die Bergstation vom Berg, auf dem sie steht. Blåhammarfjället ist Teil des Sylarna-Gebietes und bringt es mit seinem Gipfel, dem Blåhammarkläppen, auf 1164 Meter. Von der Hütte aus gesehen also fast nur noch ein Hügel. Auf der Sonnenterrasse sitzend beoachten wir die Wanderer, die hier am Nachmittag aus allen Richtungen erschöpft aber glücklich gemächlich eintrudeln. Die beliebteste Tour soll von Storeriksvollen hier her und dann wieder zurück sein. Diese sind wir in diesem Jahr gelaufen. Und nun hier gelandet.

Die Anmeldung erfolgt an der Rezeption, die auch mit einem kleinen Kiosk alle Versuchungen anbietet, denen man als erschöpfter Wanderer kaum widerstehen kann. Darüber hinaus gibt es aber auch einen großen und vielfältigen Proviantraum. Aber das Zeug muss auch irgendwie hier her und das schlägt sich gewohnt im Preis nieder.

Für die Übernachtung stehen Schlafsääle mit insgesamt 30 Schlafplätzen zur Verfügung. Einzelne Bereiche sind für Hund und Frauchen / Herrchen reserviert. Und das wird gar nicht so wenig genutzt. Nachdem wir uns in der großzügigen Selbstbedienerküche einen heißen Kakao zubereitet haben, werden wir auf der Sonnenterrasse freudig von zwei Huskys begrüßt. Später treffen wir ein Päärchen mit zwei Hunden, welche die gleiche Tour wie wir machen und hier im Sylarna (schwed.) /Sylan (norw.) fast zuhause sind. Er war als Soldat oft zum Training in diesem Gebirge. Nun kommen die beiden, in Trondheim lebend, immer wieder hier her.

Zwei Handwerker arbeiten hinter dem Hauptgebäude von Blåhamarens Fjällstation an einer neuen Terrasse.

Auch im „Schlafhaus“ gibt es eine große Küche mit Aufenthaltsraum, Spielen, Büchern und Zeitschriften.

Ein Junge bringt unverhofft unserem Sohn ein bisschen Weingummi. Ich kann es nur immer wieder sagen- die Gemeinschaft in diesen Gebirgshütten ist immer wieder ergreifend. Am liebsten möchte man sich wiedersehen.

Uns zieht es wieder nach draußen. Da entdeckt unser Sohn ganz aufgeregt die ersten Rentiere. Wir setzen uns ins Gras und halten ganz still. Langsam kommen die Rentiere immer näher. Der Bock läuft umher und passt auf. Glücklicherweise haben alle Wanderer ihre Hunde angeleint und diese offenbar gut erzogen. Kein Bellen ist zu hören.

Ich erkläre meinem Sohn den Hubschrauberlandeplatz und die Positionsleuchte, die ein wenig an einen Leuchtturm erinnert. Zeige ihm, wie die kleineren Gebäude mit Seilen vor den teils starken Stürmen gesichert sind. 

Früh geht es ins Bett. Die Vorhänge werden zugezogen. Denn im Sommer ist es einfach durchgehend hell. Vielleicht sogar hätten wir um Mitternacht einen Sonnenunter- und -aufgang erlebt, aber am anderen Morgen wollen wir entspannt zurück wandern. Im nächsten Jahr steht Blåhammarens Fjällstation wieder auf unserem Programm. Dann möchte unser Sohn mit Papa am liebsten zwei Wochen wandern. Es wird wohl wieder eine Woche, aber Blåhammarens Fjällstation ist fest eingeplant. Heute geht es ins 16 km entfernte Storeriksvollen zurück. Da werden wir auch das Pärchen mit den beiden Hunden wieder treffen.

Aber auch Storulvåns Fjällstaion (12 km entfernt), Sylarnas Fjällstation (19 km entfernt) sind sehr reizvoll. Ich kenne die Umgebung in tiefem Schnee. Zeit, sie im Sommer zu entdecken.

Ribe am Ribe Å ist die älteste Stadt in Dänemark. Leica Super Elmar M 3.4 / 21mm ASPH.

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