Auftanken im Landhandel Kongsfjord – Rast an der Eismeerstraße
Auf einer unserer vielen Reisen durch Skandinavien entdecken wir am Eismeer einen alten Landhandel. In solchen Läden gibt es wirklich alles. Von Benzin bis hin zur frischen Waffel. Wir entdecken den vielleicht nördlichsten und damit einen der wenigen verbliebenen Landhandel der Welt- den Landhandel Kongsfjord auf der Halbinsel Varanger.
Museum, Tankstelle, Café, Baumarkt und Lebensmittelgeschäft, kurz Landhandel Kongsfjord: kurz Halten. Oder ein bisschen länger
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, von der Europastraße E6 abzubiegen und den weiten Weg an die Nordspitze der Varanger-Halbinsel zu fahren. Erwartungen haben wir nicht viel an diese Umgebung an der Barentssee.
Doch schnell fasziniert uns diese karge und hügelige, fast sanftmütige Landschaft mit ihren weichen Formen. Wir folgen der einzigen Verbindungsstraße und blicken hinter einer Kurve auf Kongsfjord, einem kleinen Fischerort vor Berlevåg. Hier beginnt also die Eismeerstraße.
So faszinierend diese schon jetzt ist, entdecken wir im kleinen Ort den Landhandel Kongsfjord und damit vielleicht den nördlichsten Landhandel der Welt. Wir können nicht anders, als zu bleiben. Für einen langen Moment.
Alte Blechreklame und eine ebenso alte Zapfsäule an und vor dem weißen Holzhaus des Landhandel Kongsfjord gleich an der Eismeerstraße lassen mein Herz hüpfen.
Habe ich eh schon Sinn für außer-elektronische und simple Technik und Gestaltung, lässt mich diese Dekoration am Landhandel Kongsfjord alles andere als kalt.
Dabei handelt es sich um gar keine Dekoration, vielmehr um den Erhalt aus einer Zeit, wo all das zur Normalität des Landhandel Kongsfjord gehörte. Ich komme ins Träumen. Schnell habe ich meine Familie überzeugt, die Tour genau hier zu unterbrechen, irgendetwas brauchen wir bestimmt. Die Zapfsäule ist heute nicht mehr in Betrieb, aber die erinnert an die Zeit, in denen man doch etwas mehr Zeit füreinander hatte und nicht jede Krone und jeden Euro verglich.
Traumhaft real – Landhandel Kongsfjord
Diese Kombination begleitet uns die ganze Tour durch Norwegen und so sehr sie sich wiederholt, ist sie für uns an jedem Ort wieder besonders. Und so ist es fast eine Selbstverständlichkeit, auch hier Waffeln bestellen zu dürfen. Den Kaffee und das Eis für die Kleine nehmen wir selbst mit in die obere Etage und bestaunen die kleine Bildergalerie, die uns bei Aufstieg begleitet.
Oben angekommen richten wir uns an einem der Tische ein, aber können gar nicht anders, als herumzulaufen. Wir laufen entlang der Wände und tauchen ein in die kleinen Nachbarräume. Denn das kleine Café ist zugleich auch Museum des Landhandel Kongsfjord. Viele Alltagsgegenstände aus früheren Tagen dekorieren die mit Holz vertäfelten Wände, ganz gleich ob aus dem Tankstellenbetrieb oder der Fischerei. Bücher und kleine Artikel füllen die Regale, Öldosen wie Spielzeuge oder alte Magazine.
Die warmen Waffeln werden uns von der jungen Angestellten gebracht. Ja, im Sommer sei schon hier einiges los. Aber die meisten halten nur draußen, um die alte Zapfsäule zu fotografieren. Über den Winter aber würden sie schließen, dann kämen selbst zu wenige Einheimische. Selbst die Schule im Ort habe man zugemacht, weil es immer weniger Kinder gegeben habe. Doch der ein oder andere kommt zurück und baut hier zumindest sein Feriendomizil in einem der alten Hafengebäude. Aber woanders leben als hier, das könne sie sich nicht vorstellen.
Kurz später kommt ein norwegisches Ehepaar und genießt seinen Kaffee. Sie kommen aus Oslo und erzählen, dass sie jedes Jahr hier in den Norden kommen Und so kommen sie auch bei jeden Besuch hier, in den Landhandel Kongsfjord. Das volle Kontrastprogramm eben. Sie haben eine Ferienwohnung hier in der Gegend gebucht, wie jedes Jahr. Zwei Wochen werden sie in Kongsfjord verweilen. Eh sie mit ihrem BMW Kombi ohne Allradantrieb wieder nach Hause fahren, 3000 Kilometer südlich.
Erleben statt knipsen
In unserer Zeit im Landhandel Kongsfjord halten immer wieder Wohnmobile, deren Dächer fast auf unserer Tischhöhe sind, knipsen die alte Tanksäule vor dem Geschäft und brausen weiter. Schade eigentlich. Jeden dieser Touristen möchte man am liebsten hinterherrufen, hereinzukommen, einen Moment zu bleiben, ein Stück zu Hause zu genießen.
Ja, zu Hause fühlen wir uns für einen Moment hier, im Landhandel Kongsfjord. Und so werden wir fast hektisch, als es 18.00 Uhr ist. Und verlassen schnell diesen Laden. Hinter uns schließt die junge Frau ab. Der Ladenbesitzer des Landhandel Kongsfjord mit Sohn ist gekommen, die Kasse abzurechnen. Dann sitzen wir im Auto, alle angeschnallt und meiner Frau wird ganz schwindelig. Wir haben uns zu eingeladen gefühlt, dass wir vergessen haben zu bezahlen. Schnell poltert sie an die Tür des Landhandel Kongsfjord und lässt sich wieder aufschließen. Man dachte schon, wir …. Aber das ist das wenigste, was wir den Menschen hier im Landhandel Kongsfjord zurück geben dürfen, eine Selbstverständlichkeit.
Nun fahren wir weiter, die Eismeerstraße nach Berlevåg. Und auf dem Rückweg, das wissen wir schon jetzt, kommen wir genau hier wieder her, in den Landhandel Kongsfjord.

Das wiederbelebte Geisterdorf auf Vesteralen – Nyksund
Das wiederentdeckte Geisterdorf Nyksund auf den Vesteralen Wenn man heute verlassene Gegenden wiederbeleben will, muss man sie nur in den einschlägigen Foren als Lost Place

FOTOGRAFISCHES STORYTELLING – Rheinwerk-Verlag: Rezension
FOTOGRAFISCHES STORYTELLING – Rheinwerk-Verlag: Rezension Mit Bildern Geschichten erzählen ist genauso spannend wie die Bilder einer Geschichte einzuordnen und für sich persönlich zu werten. Diesem

Gamvik während des Zweiten Weltkrieges unter deutscher Besatzung
Gamvik / Ostfinnmark an der Barentssee während des Zweiten Weltkrieges unter deutscher Besatzung Die deutsche Besetzung Norwegens während des Zweiten Weltkrieges galt der Sicherung von

Berlevåg am Varanger an der Eismeerstraße
Über die Eismeerstraße (Ishavsvejen) nach Berlevåg Wir sind auf unserer Tour entlang der Barentssee im Zentralort Berlevåg angekommen, das Wetter zeigt uns in diesen Sommertagen

Die Geschichte der Taktik der Verbrannten Erde in der Finnmark
Taktik der Verbrannten Erde in Nordtroms und der Finnmark – ein Überblick Norwegen, zu Zeiten von Kaiser Wilhelm hochgeachtet, zu Zeiten von Adolf Hitler tief

Gespür für Schnee – Wie fotografiere ich Schnee?
Wie fotografiert man Schnee? Wir haben den Kodak Portra 160 mit ins winterliche Südnorwegen genommen und in unsere Leica M7 mit dem Elmarit M 2.8

Volvo Museum Schweden – Fahrzeuge im Museum fotografieren
Volvo Museum Schweden – Wie fotografiert man Oldtimer Wir sind im Volvo Museum Schweden, genauer gesagt in der neuen Volvo Värld in Mölndal bei Göteborg.

Sommertage im Kvitfjell (Gudbrandsdalen) in der Gemeinde Ringebu
Fast ein Lost Place – Das Kvitfjell Dem Namen nach ist das Kvitfjell ein weißer Berg. So jedenfalls die Übersetzung des Namens aus dem Norwegischen.

Die Geschichte vom Katthult-Hof der Heimat von Michel von Lönneberger
Die Geschichte vom Katthult-Hof – der Heimat von Michel aus Lönneberga Wer kennt ihn nicht, den kleinen vorwitzigen und tollpatschigen Jungen mit den blonden Haaren,

Heddal Stabkirche – die größte Stabkirche Norwegen
Heddal Stabkirche – Die größte Stabkirche Norwegens Wenn man mit Norwegen etwas verbindet, dann sind es neben den traumhaften Fjorden, den sagenumwobenen Trollen und dem

Interessiert mich die Bohne – Die Geschichte des Kaffees
Die Geschichte des Kaffees – Von der Entdeckung der Kaffeebohne bis hin zum beliebten Heißgetränk Die Anfänge der Geschichte des Kaffees geht zurück ins frühe

Bei schlechtem Wetter fotografieren – Nichts für Schönwetter-Knipser
Bei schlechtem Wetter fotografieren – so schön kann die Realität sein Schaut man sich zahlreiche Foren rund um das Reisen an, blättert man durch die Reisekataloge
Schreibe uns Deine Meinung