Arnis in Schleswig-Holstein – Die kleinste Stadt in Deutschland
Arnis ist nicht nur die kleinste Stadt in Schleswig-Holstein, Arnis ist in der Tat die kleinste in ganz Deutschland. Gerade einmal 280 Einwohner hat sie, ragt als Halbinsel in die 35 Kilometer lange Schlei.
Früher war Arnis eine Insel mit einer kleinen Fischerhütte und vielen Bäumen. Zu der Zeit war Kappeln ein Flecken mit 700 bis 800 Einwohnern. Asmus von Rumohr hatte als Gutsherr von Roest das Sagen über Kappeln. Hatten die Kappelner zuvor gut im Schatten des Domkapitels leben können, waren sie nun der Gewalt und Willkür des Edelmannes ausgesetzt.
Arnis ist nicht nur die kleinste Stadt in Schleswig-Holstein, Arnis ist in der Tat die kleinste in ganz Deutschland. Gerade einmal 280 Einwohner hat sie, ragt als Halbinsel in die 35 Kilometer lange Schlei.
Früher war Arnis eine Insel mit einer kleinen Fischerhütte und vielen Bäumen. Zu der Zeit war Kappeln ein Flecken mit 700 bis 800 Einwohnern. Asmus von Rumohr hatte als Gutsherr von Roest das Sagen über Kappeln. Hatten die Kappelner zuvor gut im Schatten des Domkapitels leben können, waren sie nun der Gewalt und Willkür des Edelmannes ausgesetzt.
Verhielt sich sein Nachfolger Kay von Rumohr zwar humaner, war wiederum dessen Nachfolger rücksichtslos und grausam. Wiederholt verweigerten die Kappelner den Homagia-Eid, der sie zu Leibeigenen gemacht hätte, was sie zeitweise ins Gefängnis brachte.
Auch ein Prozess am 26. November gegen den dann herrschenden Detlef von Rumohr brachte keine Ruhe. So entschlossen sich 64 Kappelner Familien, etwa 300 Menschen, der Herrschaft zu entfliehen und gründeten ihr neues Zuhause in Arnis.
Der menschenfreundliche Herzog Christian Albrecht erlaubte ihnen die Ansiedlung. Nach Entrichtung ihres Abzugsgeldes in Höhe von einer Reichsmark stand ihnen dann der Weg offen für einen Neuanfang.
Am 11. Mai 1667 morgens um 8 Uhr leisteten sie Reitvogt Witthagen und Herzog Christian Albrecht den Huldigungseid. Der Herzog übergab noch im selben Jahr die Insel als Eigentum und mit ihm besondere Privilegien zum Flecken für Schiffer und Fischer.
Auf dem Mittelrücken entstand die heutige Lange Straße, auch Lindenallee genannt. 1669 stellten die Arnisser Bürger die Schifferkirche fertig.
Seitdem gab es viele Veränderungen, Häuser wurden umgebaut odet neu errichtet. Doch das Stadtbild, gerade in der Lange Straße, spiegelt heute den Zustand aus der Gründerzeit wieder. Diese Straße mit den anliegenden Gebäuden und den schmalen und länglichen Grundstücken, die beidseitig bis an die Schlei heranreichen, sind ortstypisch. Das Haus Lange Strasse 13 stammt noch aus dem Jahr 1712.
Von der Insel zur Stadt
War Arnis ja zunächst eine Insel, wurde sie im Jahr 1796 mit dem Festland verbunden. Ein Damm sorgte zwischen dem Kirchberg und Grödersby für den Anschluss. Der Sand für diesen Damm stammt wohl aus Kopenhagen, denn er wurde von den Handelsschiffen als Ballast mitgebracht und hier gelöscht.
Arnis war ein wichtiger Warenumschlag und Handelsplatz für Skandinavien und das Baltikum. Dabei gehörten schon immer der Schiffbau und die Fischerei zu den Haupteinnahmequellen der Stadt. Im Laufe der Jahre wurden weitere Landverbindungen geschaffen und Dämme erweitert. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Bürger von Arnis für den Tourismus zu werben.
Durch eine Gebietsreform im Jahre 1934 bekam Arnis das Stadtrecht. Dies war dem Umstand zu verdanken, dass es zuvor als „Flecken“ bezeichnet war und die Reform diese Bezeichnung verdrängte.
Da aber nun alle ehemaligen „Flecken“ das Stadtrecht bekamen, forderte der damals amtierende Bürgermeister vehement dieses Recht auch für diese kleine Gemeinde, mit Erfolg. Im gleichen Jahr übertrug die Matthias-Hübsch-Stiftung das ehemalige Wohnhaus von Matthias Hübsch an die Stadt, die es fortan als Rathaus nutzte. Als Gegenleistung verpflichtete sich die Stadt, die Gräber der Familie Hübsch unentgeltlich zu pflegen.
Heute sind wir von Lindaunis an der Schlei entlang nach Arnis gefahren. Auf dem großen Parkplatz vor der Stadt stellen wir den Bulli ab und los geht es, zu Fuß. Alles andere würde auch keinen Sinn machen, in welcher Stadt ist man schon gerne mit dem Auto unterwegs. Öffentlicher Nahverkehr heißt hier, dass man ganz öffentlich durch den Ort spazieren darf.
Auch in dieser Stadt gilt: Es gibt keine Chance, sich zu verlaufen. Die erste Frage stellt sich an der T-Kreuzung: Gehen wir nach rechts oder nach links, kehren wir in die Gastwirtschaft oder in die Bäckerei ein, oder halten wir eines der beiden Angebote für den Rückweg auf? Eines ist spürbar, das Tempo, der Puls, alles verlangsamt sich. Und so gehen wir die Lange Straße nach rechts bis zu Schifferkirche.
Die Schifferkirche
Die Schifferkirche wurde im Jahr 1673 fertiggestellt und ist heute das älteste Gebäude. Die Kirche entstand auf einer Anhöhe, die wohl aus der Wikingerzeit stammt, als einer der Wachposten der Schlei hier für die sichere Durchfahrt der Schiffe nach Haithabu sorgte.
Eigentlich sollte die Kirche als Backsteinkirche erbaut werden. Dazu entsandte man ein Schiff nach Gotland, um entsprechendes Material zu holen. Doch das Schiff sank. So erbaute man die Kirche aus Fachwerk. Über der Nordtür steht das Entstehungsjahr. Sie ist als Fachwerk erhalten geblieben, die anderen Seiten wurden bereits im Jahr 1733 mit gelben Backsteinen erneuert. Da der erste hölzerne Glockenturm baufällig wurde, riss man ihn ab und baute ihn im Jahr 1825 neu auf.
Dass die Kirche eine Kanzel aus dem Jahr 1573 hat, lässt nicht darauf schließen, dass man erst die Kanzel und 100 Jahre später die Kirche drumherum baute, vielmehr soll eine Kirche im Gebiet der Nordsee untergegangen sein, vermutlich infolge einer schweren Sturmflut. Der Altar wurde geborgen und fand hier seine neue Bestimmung. Im 18. und 19. Jahrhundert war es in norddeutschen Seefahrergemeinden üblich, als Dank für seine gesunde Rückkehr ein Votivschiff zu stiften. Solche hängen auch in dieser Kirche an der Decke. Eines dieser Exemplare, die „Ansul Arnis“, wurde dem Landesmuseum Schleswig überlassen.
Die Lange Straße
Der Länge nach durchzieht die mit Kopfsteinen gepflasterte Lange Straße die Stadt. Umsäumt von unter Naturschutz stehen Linden zählt sie 91 Hausnummern. An einem ihrer Enden ist die Schlei mit Blick auf Kappeln, am anderen Ende erreicht man die Schifferkirche und den Strand.

Gotland entdecken | Villa Kunterbunt (Villa Villekulla)
Pippi Langstrumpf auf Gotland in der Villa Kunterbunt (Villakulla) Wir kennen sie, wie lieben sie, die Pipi Langstrumpf aus den Astrid Lindgren-Erzählungen. Wer wollte als

Blende acht – die Sonne lacht | Fotografieren ohne Belichtungsmesser
Blende 8 – die Sonne lacht | Analog fotografieren ohne Belichtungsmesser Was passiert, wenn man plötzlich ohne Belichtungsmesser da steht und auf das Fotografieren mit

Treene in der Eider-Treene-Sorge-Region – Flüsse in Schleswig-Holstein
Treene – Flüsse in Schleswig-Holstein Die Treene ist einer der schönsten Flüsse in Schleswig-Holstein und ist Teil des größten zusammenhängenden Flussgebietes in Schleswig-Holstein. Auf ihrem

Flensburg macht der Kultur den Hof im Hof – Die Flensburger Hofkultur
Flensburg macht der Kultur den Hof im Hof – Die Flensburger Hofkultur Kennen wir nicht alle die Redewendung „“Jemanden den Hof machen“? Diese hat ihren

Dein individuelles Reisetagebuch, Dumont Reiseverlag
DEIN INDIVIDUELLES REISETAGEBUCH, Dumont Reiseverlag Mal ehrlich, das Leben ist doch analog am schönsten, oder? Statt von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu hetzen, den Insta-Kanal

Sulitjelma Gruve – Lost Place in Norwegen
Sulitjelma – Verlassen. Vergessen. Wieder entdeckt. Sultijelma liegt etwa 60 Kilometer östlich von Fauske entfernt. Und es liegt genau in der entgegengesetzten Richtung der Lofoten.

Das beste Reiseobjektiv? Mit Leica APO M 2.0 / 75mm ASPH. in Norwegen
Das beste Reiseobjektiv? Die beste Brennweite? Mit LEICA APO M 2.0 / 75mm in Norwegen Wir sind über Weihnachten in Norwegen. Genauer gesagt in Ringebu

Reisefotografie: Von Brennweiten, Kameras und Büchern
Welches ist die Brennweite in der Reisefotografie? Dumme Frage…. Leben ist, was man draus macht. Fotografieren ist genau das zu zeigen. Will ich nur abbilden?

Feines Porzellan aus Schleswig-Holstein
Up-art-Atelier in Sörup-Winderatt
Feines Porzellan aus Schleswig-Holstein:Zu Besuch im Up-art-Atelier in Winderatt, Sörup Wer an Porzellan denkt, dem kommen der Freistaat Sachsen, das Saarland, Berlin oder gar China

Für alle Fälle – Das Zoom Leica SL 2.8 24 – 70mm
Ein Zoom für alle Fälle – Leica SL 2.8 / 24 – 70mm ASPH. Seit zwei Jahren haben wir entgegen unserer Natur ein Zoomobjektiv im

Ringebu im Gudbrandsdalen (Gudbrandstal) – die kleinste Stadt in Norwegen?
Ringebu im Gudbrandstal (Gudbrandsdalen) – eine kleine Statt-Stadt Ringebu liegt an der berühmten E6 fast 60 km nördlich von Lillehammer eingebettet im malerischen Gudbrandsdal. Tatsächlich

Hashtag: Neues Seemannsgarn von Neunzehn72.de
Immer wieder ein kleines Überraschungspaket: Seemannsgarn von neunzehn72.de „Moin Leute…“, so kündigte Patrick Ludolph von neunzehn72.de vor wenigen Jahren sein neues Seemannsgarn an. Als Hamburger
Schreibe uns Deine Meinung