Ruppersdorfer See in Ratekau – Seen in Schleswig-Holstein
Fahren wir die Autobahn A1 von Scharbeutz aus in den Süden, dann bietet sich uns in Höhe der Gemeinde Ratekau ein impressionistisches Bild auf den Ruppersdorfer See. Der liegt in Ostholstein udn zählt zu den unbekannten Seen in Schleswig-Holstein.
Ein See breitet sich in einer moorigen Landschaft aus, am gegenüberliegenden Ufer, eingewachsen in viel grünes Strauch- und Baumwerk, eine märchenhaft anmutende Feldsteinkirche mit rundem Turm. Es ist wie ein Bild aus einem Märchen, wie ein Schaufenster in eine Zeit vor 200 Jahren. Und gefühlt gleich neben der Autobahn dieser See. Still wirkt er und still ruht er.
Viel zu oft sind wir hier entlanggefahren, einfach vorbei. Doch mit jeder Autofahrt wuchs der Wunsch, nach Ratekau abzubiegen und genau diesen Ruppersdorfer See und die Gemeinde Ratekau zu entdecken. An den Ruppersdorfer See kommt man schneller, von der Autobahn ab geht es rechts entlang der Gleise bis zu einem Sperrschild. Von hier aus spazieren wir mit Hund und Kind eine kleine Privatstraße, die wohl zu dem abgelegensten Haus Ratekaus führt.
Auf einmal sind wir da, am See und Naturschutzgebiet „Ruppersdorfer See.“ Weil sich nicht jeder diesen Namen merken kann, ist er auch inoffiziell als Ratekauer See ein Begriff.
Seedaten Ruppersdorfer See
- Fläche: 22,6 ha
- Höhe über NN: — m
- Umfang: 2,42 km
- max.Tiefe: 2,00 m
- mittlere Tiefe: 1,50 m
- Länge: — m
- Breite: — m
- Zufluss: keiner
- Abfluss: über die Aalbek in den Hemmelsdorfer See
- Anliegende Orte: Ratekau
Fast wäre der Ruppersdorfer See in Vergessenheit geraten, denn er war bereits verschwunden. Die Menschen wollten ihn nicht, kaum verständlich. Wie so oft standen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Der Ruppersdorfer See, bis zum 19. Jahrhundert mit einer Fläche von 45 Hektar, wurde trockengelegt. In den vorigen Jahrhunderten war er allerdings zunehmend vermoort und verlandet. So sollte die gewonnene Fläche als Weideland dienen.
Doch in Ratekau erinnerte man sich an den Ruppersdorfer See. Zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein und naturnahen Verbänden wurden die Flächen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgekauft. Ab dem Jahr 1989 begann man, den See wieder aufzustauen, 1992 erreichte er seine heutige Größe. Hilfreich war sicherlich, dass der See selbst begann, sich aufzustauen, da genau zu dieser Zeit das Schöpfwerk (Pumpwerk zur Entwässerung) ausfiel. Das beschleunigte das Vorhaben, ohne auf die Genehmigungen warten zu müssen.
Im Ruppersdorfer See befindet sich eine Insel und darauf gibt es die Reste einer Burg. Diese mittelalterliche Burg in Form einer Motte oder auch Turmhügelburg wurde wohl im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet, noch heute gibt es hier den Turmhügel mit einer Größe von 55 x 30 Meter mit Resten der damaligen Gräben.
Die Rekonstruktion einer solchen Burg haben wir beschrieben unter turmhügelmuseum lütjenburg.
Der Ruppersdorfer See ist Teil des gleichnamigen Naturschutzgebietes, als Badesee kann er nicht genutzt werden. Dazu bietet der nahe gelegene Hemmelsdorfer See schönere Möglichkeiten.
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