Flensburg – von der dänischen Fischersiedlung zu einer der schönsten deutschen Hafenstädte

Flensburg hat eine spannende und wechselvolle Geschichte hinter sich. Und Flensburg bietet auf einem Stadtrundgang auch heute noch viele historische Einblicke. Da ist die Adelbyer Kirche als einstige Kirche ohne Dorf. Von hier aus ging eigentlich die Entstehung der Stadt an der Flensburger Förde aus. Denn es folgten von Adelby ausgehend Fischersiedlungen wie die Süderfischerstraße im Johannisviertel. Der Sage nach soll Ritter Fleno hier seine Burg gehabt haben und zum Namensgeber der von Flenos Burg (Flensburg) geworden sein. Nachweisen lässt sich das nicht. Deswegen konzentrieren wir uns an dem, was wir mit Bestimmtheit weitergeben können.

Im Jahr 1284 erhielt die Siedlung von keinem Geringeren als dem dänischen König Erik Glipping das Stadtrecht verliehen. Damit begann Flensburg im Mittelalter seinen Aufstieg zur bedeutsamen Handelsmetropole. Dank seiner strategisch günstigen Lage am Zugang zur Ostsee über die Förde sowie den wichtigen Handelsstraßen nach Jütland, Angeln und Friesland, florierte Flensburg im Laufe der Zeit.

Flensburg, ursprünglich ein Teil des Königreichs Dänemarks, entwickelte sich zügig zu einer prosperierenden Stadt. Im Jahre 1240 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und nur 44 Jahre später erhielt sie das begehrte Stadtrecht von König Erik Glipping, welches später auch von Herzog Waldemar IV. von Schleswig bestätigt wurde.

Flensburg erlebte einen regen Handel, insbesondere mit gesalzenem Hering, der zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Kaufleute wurde. Flensburgs Bedeutung als Handelszentrum wurde jedoch im frühen 15. Jahrhundert durch Konflikte um die Vorherrschaft im Herzogtum Schleswig bedroht. Ein Krieg brach aus, in dessen Folge Teile von Flensburg zerstört wurden. Schließlich wurde das Herzogtum Schleswig dem Herzog von Holstein zugesprochen, womit Flensburg wieder unter dänische Herrschaft geriet.

Die Stadt Flensburg erholte sich von den Kriegswirren und erlebte im 16. Jahrhundert eine erneute Blütezeit. In dieser Zeit löste sich Flensburg von der wirtschaftlichen Dominanz Lübecks und wurde zur größten Handelsstadt der dänischen Krone. Die Flensburger Handelsflotte florierte mit rund 200 Schiffen und die Stadt weitete sich aus. Wichtige Bauwerke wie das Nordertor und das Mittelalterkaufhaus Schrangen wurden errichtet.

Die Wohlstandsepochen wurden jedoch durch Konflikte wie den Dreißigjährigen Krieg und die nordischen Kriege unterbrochen. Diese Ereignisse führten zu Zerstörung und wirtschaftlichem Niedergang. Dennoch gelang es Flensburg im 18. Jahrhundert, sich wiederaufzubauen und neue wirtschaftliche Standbeine zu finden. Der Handel mit Norwegen, der Walfang und der florierende Handel mit Tabak, Rum und Zucker aus Dänisch-Westindien brachten der Stadt eine zweite Blütezeit.

Trotz zwischenzeitlicher Herausforderungen blieb Flensburg eine Stadt im Wandel. Im 19. Jahrhundert endete jedoch die Phase des Aufschwungs. Der Verlust Norwegens als Handelspartner, der dänische Staatsbankrott und nationale Unruhen setzten der Blüte ein Ende. Infolge des Deutsch-Dänischen Krieges und der Eingliederung in das Deutsche Reich verlor Flensburg seine Unabhängigkeit.

Die Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1920 hatte einen erheblichen Einfluss auf die Flensburg. Die Nordschleswiger entschieden sich mehrheitlich für Dänemark, während die Flensburger und Mittelschleswiger ihre Zugehörigkeit zu Deutschland bekundeten. Dies führte zur Bildung einer neuen Grenze nur wenige Kilometer nördlich von Flensburg..

Flensburg blieb jedoch nicht nur eine grenznahe Stadt, sondern entwickelte sich zu einem Ort, an dem die deutsche und dänische Kultur auf harmonische Weise koexistieren. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung gehören zur dänischen Minderheit, was zu einer vielfältigen kulturellen Prägung Flensburgs führt. Heute ist Flensburg vor allem für den Maschinen- und Schiffbau, die mobile Kommunikation sowie den Tourismus und die Hochschulen bekannt. Die einstige Rolle als Rum-Stadt mag vergangen sein, doch einige historische Spuren und zwei traditionelle Rumspezialitäten produzierende Häuser erinnern noch an diese reiche Vergangenheit.

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