Vom Südkap Norwegen zum Nordkap Norwegen
Der Traum eines jeden Norwegen-Urlaubers scheint das Nordkap zu sein. Für viele die Reise des Lebens oder ein unerreichbarer Traum. Aber wie ist es eigentlich am südlichsten Punkt Norwegens? Wir haben das Südkap Norwegen und damit die vielfältige Halbinsel Lindesnes besucht, um von hier aus ganz langsam gen Norden zu starten.
Die wohl kürzeste Route zum Nordkap beträgt wohl 2.518 Kilometer, Luftlinie sollen es 1702 Kilometer sein. Aber all das interessiert und gerade herzlich wenig, wir sind jetzt hier. Und wir sind berührt. berührt von der Umgebung, von der Küste, von der Weite.
Abstecher vom Nordsjøvegen
Straßen bieten ja immer die große Versuchung, ankommen zu wollen, wo auch immer. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, unterwegs anzukommen, man sollte dazu nur einfach mal abbiegen. Genau das haben wir gemacht, auf unserer Route über den Nordsjøvegen. Für uns ist das kein Umweg, sondern ein Abstecher, ein Ausflug. Und einer, den wir nicht bereuen.
Gerade Südnorwegen bietet landschaftlich und kulturell so viel Vielfalt, wie man sie im ganzen Land nicht wiederfinden wird. Fjorde und schroffe Gebirge, Meer und Wälder, Strände und raue Klippen, Städte und verlassene Dörfer. Fast überall mag man anhalten und weiß gar nicht, wie der nächste Eindruck noch zu steigern ist.
Nun bin ich etwa 50 mal in Norwegen gewesen, beruflich und privat. Ich kenne Orte, die mancher Norweger noch nie besucht hat, aber hier sind wir heute zum ersten mal- am südlichsten Punkt Norwegens, am Südkap Norwegen auf der Halbinsel Lindesnes. Im Gegensatz zum Nordkap.
Warum so weit weg, wenn die Schönheit so nah: am südlichsten Punkt Norwegens- am Südkap Norwegen auf Lindesnes
Aber so ganz sicher, ob wir uns hier nicht doch im äußersten Norden Norwegens befinden, sind wir auf einmal nicht mehr. Die Landschaft ist ähnlich spektakulär und karg wie im Norden, das Meer so rau wie es im Norden sein kann und die Weite und Stille wie…
Genau das meine ich, wenn ich schreibe, dass man in Südnorwegen einen Querschnitt des ganzen Landes findet, mit einer unvorstellbaren Küstenlinie von 25.800 Kilometer alleine auf dem Festland.
Aber nein, wir sind hier: auf dem 58. Grad nördlicher Breite, also am südlichsten Punkt Norwegens oder dem Südkap Norwegen. Rötlicher Granit prägt die Küstenlandschaft, deren Gestein sich unberechenbar bis weit in die Nordsee zieht. Manches Schiff ist hier gestrandet oder gar untergegangen, eh man sich entsann, das erste Leuchtfeuer in Norwegen genau an dieser Stelle zu bauen, den heutigen Leuchtturm Lindesnes. Das war im Jahr 1655. Nicht ohne Grund ziert er zahlreiche Kalenderblätter.
Überall, wo es ein Südkap oder ein Nordkap gibt, ist die Seefahrt präsent. Und so hat sich bei den Seefahrern der südlichste Punkt Norwegens, das Südkap Norwegen, fest eingebrannt. Die Seefahrt in dieser Region war schon immer sehr riskant, die schäumenden Wellen und mancher Sturm zeugen auch heute davon. Im 19. Jahrhundert aber war die Umgebung um den südlichsten Punkt Norwegens auch das Revier der Piraterie. Nur mit schweren Geleitzügen waren sichere Durchfahrten möglich.
Und auch im dritten Reich wusste die Deutsche Wehrmacht um die Bedeutung des Südkap Norwegen, von dieser Umgebung aus versuchte sie, die Einfahrt bis nach Skagen zu überwachen und zu steuern.
Die Zeit ist glücklicherweise vorbei und so genießen wir den südlichsten Strand Norwegens in einer der wunderschönen Buchten am südlichsten Punkt Norwegens, eh die Saison losbricht und Massen auf diese schöne Halbinsel einfallen. Denn der südlichste Punkt Norwegens soll auch zugleich an zweiter Stelle der meist besuchten Orte in Norwegen sein und kommt damit gleich nach dem Vigeland-Park in Oslo.
Leuchtturm Lindesnes fyr – südlichster Leuchtturm Norwegen
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