Lütjenburg | © weites.land

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Wer die Beliebtheit einer Stadt anhand des Immobilienmarktes misst, wird bei Lütjenburg gründlich daneben greifen. Die Stadt mit ihren 5.500 Einwohnern hat es verstanden, ihre Historie erfolgreich mit der Moderne zu verbinden und sich damit eine einzigartige Identität zu bewahren. Lütjenburg ist es wert, ins Zentrum abzubiegen und entdeckt zu werden.

Lütjenburg ist eine mehr als 800 Jahre alte Stadt, wie sie dörflicher nicht sein kann. Alte, gepflegte Gebäude, der historische und gemütliche Marktplatz mit dem kleinen Brunnen, überall kleinste Parks und Gassen und eine Ausgeglichenheit und Ruhe, die für eine Stadt sehr untypisch sind. Alles wirkt leicht und unaufringlich. Ein echter Spielzeugladen, der Goldschmied, kleine Restaurants und Bäckereien, vor denen es sich die Gäste in der Sonne gemütlich machen, das Standesamt in der alten Färberei und das alte, historische Rathaus- man kommt aus dem Träumen gar nicht mehr heraus. Schnörkellos und warm, so empfinden wir die Atmosphäre unweit der Hohwachter Bucht mit ihren traumhaften Ostseeständen.

Barockes Rathaus

Bereits im Jahr 1790 als Handwerkerhaus erbaut, dient es seit 1860 bis heute als Rathaus. Das eingeschossige Backsteingebäude mit seinem geschweiften Ziergibel und dem Nasardendach ist typisch für die damalige Epoche. Wunderbar erhalten ist die oben bogenförmige Rokoko-Tür.

St. Michaelis Kirche

Lütjenburg | © weites.land

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Die Geschichte dieser einschiffigen Kirche reicht bis in das Jahr 1156 zurück. In dem spätromanischen Gebäude beeindrucken das großte späzgotische Triumpfkreuz, der wertvolle und einfach schöne Schnitzaltar aus dem Jahr 1467 oder auch die beeindruckende Renaissance-Kanzel aus dem Jahr 1608. Doch das eigentlich schöne dieser Kirchen ist, wenn zu Gottesdiensten Menschen dieses Haus lebeindig machen, sich so sehr freuen, dass sie ihren Glauben feiern und die wunderbare Umgebung als Geschenk annehmen. Neben den Gottesdienstzeiten ist die Kirche Dienstag–Freitag 09.00–16.00 Uhr und am Samstag 09.00–12.00 Uhr geöffnet.

Bismarck-Turm

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Es ist das Wahrzeichen der Stadt Lütjenburg und liegt hoch oben auf dem Vogelsberg: der Bismarckturm. Zu Ehren des Reichskanzlers Bismarck gebaut, wurde der Aussichtsturm am 02. September 1898 eingeweiht. Nur 33 Tage zuvor verstarb Bismarck. Insgesamt gibt es etwa 240 Bismarcktürme, in Lütjenburg steht einer der ersten.

Der Turm selbst ist 18,50 Meter hoch und liegt 60 Meter über den Meeresspiegel. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über Lütjenburg und weit über die Hohwachter Bucht. Zum Bismarckturm gehört ein Hotel und Restaurant, zu dessen Öffnungszeiten der Turm bestiegen werden kann.

Färberhaus

Das wunderschöne Färberhaus aus dem Jahr 1576 steht direkt am Marktplatz, der zugleich auch Mittelpunkt der Stadt ist. das fünfachsige Fachwerkhaus trägt den Namen, da es nahe der Straße steht, in dem zur Zeit seiner Erbauung die Färber zuhause waren. Heute ist in diesem romantischen Haus mit seinem reich verzierten Giebel das Standesamt untergebracht.

Turmhügelburg

Unter ständiger Aufsicht der Archäologen und Historiker entstand vor den Toren Lütjenburgs, in Nienthal die perfekte Rekonstruktion einer Turmhügelburg, die nun ein kleines Freilichtmuseum  bildet. Dieses Museum soll lebendig sein und so können interessierte Gruppen diese Anlage beleben.

Regelmäßig finden Mittelalterfeste und Märkte statt, aber auch außerhalb von Veranstaltungen kann man ungestört ein Gefühl dafür bekommen, wie man in den ersten Jahren der Christianisierung seinen Glauben gelebt hat, wie Ritter und Knecht untergekommen sind und wie eine solche Anlage auch im Verteidigungsfall funktionierte.

Über die Geschichte der Anlage, über die historische Entwicklung und über entsprechende Veranstaltungen oder Buchungsmöglichkeiten gibt es
Informationen unter turmhügelburg lütjenburg.

Eiszeitmuseum

An vielen Stellen in unserem Land finden wir riesige Steine. Wer hat sie mitgebracht? Die Eiszeit. Die vielen Seen in unserem Land, wer hat sie erschaffen? Die Eiszeit. Ach ja, dann haben wir ja noch Dünenlandschaften im Binnenland. Von wem sind die? Richtig, von der letzten Eiszeit. wir könnten dieses Spiel noch weiter führen, es zeigt, welchen Einfluss dieses Phänomen bei der Gestaltung unseres Nordens hatte.

Man stelle sich nur vor, dass ein etwa 3000 Meter dicker Eispanzer über Teile Skandinaviens lagen und die sich in unsere Richtung bewegt haben. Dabei haben sie eine Menge mitgebracht. An unseren stränden findet man unvorstellbare Zweimilliarden Jahre Erdgeschichte. Entsprechend mussten sich immer wieder die Tiere den Witterungen, dem Wasser und dem Land anpassen. Wer es nicht schaffte, starb aus.

Das Museumskonzept des Eiszeitmuseums Lütjenburg ist sehr spannend und bringt für Jung und Alt die komplexe Wissenschaft spielerisch näher. Hier begegnen sich Kinder wie Agrarwissenschaftler, Geologen, Landschaftsbauer und Hobbygärtner.

Informationen gibt es unter eiszeitmuseum lütjenburg.

Kinderfreundliche Stadt

Ohne viel Aufhebens zu machen, setzt sich die Stadt mit sozialen Aspekten auch in städtebaulicher Sicht auseinander. Das SOS-Kinderdorf Lütjenburg, aber auch die vielen, durch die Innenstadt verteilten modernen Spielgeräte, der vekehrsberuhigte Innenstadtbereich sind nur einige sichtbare Indizien. Die Stadt steht schon lange vor sehr großen Herausforderungen–wer Lütjenburg vor Jahren besucht hat, wird um diese wissen: hohe Arbeitslosigkeit, eine arme Bevölkerungsschicht, hoher Leerstand machten Lütjenburg für viele uninteressant. Aber in dieser Stadt wurden die Prioritäten richtig gesetzt und innovativ gestaltet.  Lütjenburg ist heute eine kinderfreundliche Kleinstadt, in der man sich ohne wenn und aber wohl fühlt.

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