Zugegeben, eine Fischersiedlung oder, wie die Schweden sagen, Fiskeläge, gleicht der anderen. Die Anlagen stammen alle aus etwa den selben Epochen und unterscheiden sich auch zum Teil wenig von ihrer Architektur.
Und doch hat jede dieser Anlagen mit ihren mal rot gestrichenen und mal der Natur überlassenen Fischerhütten seine eigene Seele.
Schon lange wird nur noch ein Teil dieser Gebäude auch tatsächlich für die Fischerei genutzt, aber das kulturelle Leben gerade hier in Kappelshamn findet am Hafen genau um diese Häuschen herum statt. Sie wären aus der Hafenanlage nicht weg zu denken.
Wer großes Spektakel oder Shoppinggelegenheiten sucht, wird hier fehl am Platz sein. Wer aber eintauchen will in die Seele dieses kleinen Ortes, der kommt zum Hafen, besucht vielleicht im Juli das Traktoren- und Oldtimertreffen oder den Flohmarkt und spürt, wie das Leben in seinem Mikrokosmos hier pulsiert.
Schon um 1700 herum war der Hafen wichtiger Umschlagplatz, allerdings in erster Linie für den hier bis heute abgebauten Kalk und für das hier geschlagene Holz. Die Fischerei gehörte seit jeher zur Versorgung der eigenen Bevölkerung. Heute hat Kappelshamn mit seinem Hafen lange nicht mehr den Stellenwert. Aber davon sollte man sich wenig täuschen lassen und idealerweise Halt in diesem Ort machen und Muße haben, ihn mit seiner Ruhe, seiner Bescheidenheit und seinem Miteinander kennen zu lernen.
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