Lange Tische stehen in einer Reihe, daran ein Stuhl an dem anderen, eine Bank nach der anderen. Auf beiden Seiten der Tische, die gar nicht enden wollen.
Und dann der Kuchen und das süße und salzige Gebäck, so üppig, als träume man sich als Kind ins Schlaraffenland, wo die Schokolade ganzjährig an dem Baum wächst, unter dem ich gerade liege. Aufgefahren wird, was man nur auffahren kann. an Menge und Vielfalt.
So eine Kaffeetafel ist immer ein geselliger, fröhlicher Höhepunkt. Doch ist die südjütländische Kaffeetafel mit dem Beginn der deutschen (preußischen) Besatzung nach dem verlorenen Krieg 1864 entstanden und bot den dänisch Gesinnten eine kreative Möglichkeit, sich unbeobachtet auszutauschen. Denn Versammlungen und politische Kundgebungen waren schlicht verboten. Selbst dänische Lieder durften in der Öffentlichkeit nicht gesungen werden. In Versammlungshäusern war es ohne Schankgenehmigung ebenso untersagt, den traditionellen Kaffeepunsch zu sich zu nehmen und eine Schankgenehmigung erteilten die Besatzer schlicht nicht.
Also deckte man die Tische mit Kuchen und trank dazu Kaffee. Doch waren die Versammlungshäuser damit überfordert, so viele Kuchen bereit zu stellen, so brachten viele Besucher eben selbst Kuchen mit und stellten ihn zur Verfügung. Die Deutschen hatten so keine Handhabe, selbst, wenn politisch geredet oder gar gesungen wurde.
Wie man es von den eigenen Kaffeetafeln so kennt, so eiferten auch damals die engagierten Hausfrauen um die besten und leckersten Kuchen und brachten so eine fröhliche und leckere Vielfalt zutage. Daraus entwickelte sich eine Tradition, die bis heute ihren festen Platz gefunden hat. Heute aber sitzen Dänen und Deutsche in nachbarschaftlicher und freundschaftlicher Verbundenheit an einer solchen Kaffeetafel und genießen die dänische Vielfalt und Qualität.
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