Die Geschichte des U-Bootes U 995 in Laboe

Das Boot U-995 entstand bei Blohm & Voss in Hamburg und wurde am 16. September 1943 in Dienst gestellt. Getauft auf den Namen „Hecht“ gehörte es zum Typ VII C, welcher bis Ende des Krieges insgesamt 639 Mal produziert wurde. Am 25. April 1944 kam der Einsatzbefehl zum Auslaufen ins norwegische Eismeer.

Wer eine solche Nähe zu dem wunderbaren Land Norwegen hat wie ich, der wird traurig bei dieser Epoche. Nach der deutschen Kapitulation wurde es im norwegischen Drontheim am 08. Mai 1945 außer Dienst gestellt. Die Königlich Norwegische Marine übernahm das Boot zusammen mit zwei Schwesterbooten des gleichen Typs ab dem Jahr 1947 und setzte es am 1952 unter dem Namen „Kaura“ ein. Die offizielle NATO-Bezeichnung lautete „S-309“. Norwegen setzte die „Kaura“ als Schulungsboot und mit einer Besatzung von 45 Mann zur Küstenverteidigung ein.

An zahlreichen NATO-Übungen nahm das Boot teil. Wie geht man mit einem besiegten Feind um, der viel Leid und Tod über das eigene Land gebracht hat. Norwegen lag viel an der Aussöhnung mit Deutschland und so beschloss die norwegische Marine im Jahr 1965, als Zeichen der Versöhnung dieses Boot der deutschen Bundesmarine zu schenken. Der Schlepper mit dem bezeichnenden Namen „Fairplay 2“ trat am 14. Oktober 1965 den langen Weg nach Kiel an, mit der U-995 am Haken. In Deutschland suchte man einen geeigneten Ort, dieses Schiff aufzustellen und ein Konzept, es auch zu unterhalten.

Alle sahen die Kosten und kein Hafen oder Museum wollte das Boot haben. So kam es als Leihgabe an den Verein Deutscher Marinebund e.V. . Um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde es in den ursprünglichen Zustand gebracht. Vor Laboe baute man einen 500 Meter langen Kanal mit einer Tiefe von drei Metern und einer Breite von 42 Metern. So hing es am 13. Mai 1972 an den Seilen zweier Schwimmkräne, die es auf dem vorbereiteten Podest absetzten. Seit der Eröffnung dieses Technischen Denkmals kamen mehr als 12,5 Mio Besucher, um die beklemmenden Einsatzbedingungen der Soldaten zu verinnerlichen. Zusammen mit dem Marine-Ehrenmal soll es an die Grauen des Zweiten Weltkrieges mahnen.

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