Tastrup im Amt Hürup – Gemeinden in Schleswig-Holstein
Die ehemalige Gemeinde Tastrup ist seit 2023 Ortsteil der Gemeinde Hürup als eine der Gemeinden in Schleswig-Holstein und eine der Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg. Hoch oben im Nord-Osten von Deutschland gelegen, im nördlichen Angeln, ist Tastrup gerade einmal fünf Kilometer vom Stadtzentrum Flensburg entfernt. In direkter Nachbarschaft grenzt der ähnlich klingende Ortsname Tarup, ein dörflicher Stadtteil von Flensburg.
Wo liegt denn eigentlich Tastrup?
Über gut ausgebaute Radwege und den Nahverkehr grenzt Tastrup auf der Ostseite an die Stadt Flensburg. Mit dem Auto ist Tastrup über die Flensburger Umgehung Osttangente gut zu erreichen.
Gemeindedaten alt von Tastrup
Postleitzahl: 24943
Ortsteile der Gemeinde: Tastrupfeld, Tastrup-Dorf, Kleintastrup
Vorwahl: 0461
KFZ-Kennzeichen: SL
Gemeindebüro: Tastrup
Amt: Hürup
Kreis: Schleswig-Flensburg
Einwohner ca: 420
Bevölkerungsdichte Einwohner / km²: 100
Fläche: 4,16 km²
Höhe: 14m über NN
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 101
Was macht denn Tastrup aus?
Tastrup ist ein Dorf. So ein richtiges Dorf. Mit Wiesen und Feldern, mit Bäumen und Bauernhöfen, mit Pferden und Kühen und mit einer Gastwirtschaft. Gut, eine Kirche fehlt und auch ein Laden und ein Bahnhof.
Aber das macht die Lage der Gemeinde Tastrup wieder wett. Denn überall hin führen kurze Wege. Vor allem für die Fußgänger und Radfahrer. Supermarkt, Drogerie, Post und Kirche und die Schulen liegen gerade einmal zwei bis drei Kilometer entfernt im Nachbarort Flensburg Tastrup. Und ins Grüne ist man von allen Positionen in wenigen Minuten.
Kein Verkehrslärm der nahen Stadt, keinen Stau, dafür eben entspanntes und streß-freies Dorfleben mit allen Annehmlichkeiten einer großen Stadt.
Tastrup ist die kleinste der Gemeinden im kleinen ländlichen Amt Hürup und eigentlich auch ganz neidlos der bezauberndste Ort.
Wer meint, dass so ein Dorfleben was für alte Menschen ist, bei denen das Leben nur noch vor dem Fernseher stattfindet, täuscht sich gewaltig. In Tastrup haben die Menschen ein agiles kulturelles Leben initiiert. Ob Krabbelgruppen, Jugend- oder Seniorentreff, jede Generation findet hier ihr passendes Angebot oder bietet ein eigenes an.
Die Geschichte des Tastruper Krug
Im Zentrum der kleinen eigenständigen Gemeinde Tastrup befindet sich der Tastruper Krug. Einst befand sich der Tastruper Hof weiter östlich an der Straße nach Hürup auf einem Bäckereigelände, bis zum Jahr 1901. Aber in jenem Jahr ging die Schmalspurbahn der Flensburger Kreisbahn. Man bot dem Gastwirt an, mit seinem Betrieb in den neugebauten Bahnhof umzuziehen und so gab der den alten Gasthof auf.
Ab sofort trafen sich die Menschen aus Tastrup im neunen Bahnhof am Tresen. Der Bedarf an Bewirtung wuchs und so baute man bereits 1903 einen weiteren Saal an. Für die Pferde der Gäste wurde links vom Gebäude ein Auspann eingerichtet, in dem die Pferde verweilen konnten.
Der Tastruper Hof überlebte die aktive Eisenbahnzeit in Tastrup, aber erst im JAhr 1986 übernahm die Gemeinde Tastrup den Bahnhof, verpachtet seitdem die Gastwirtschaft und nutzt dieses wunderschöne Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus.
Tastrup und die Schmalspurbahn der Flensburger Kreisbahn
Beachtet man die Straße vor dem Tastruper Hof, fällt die flache und gerade Trasse auf. Zwischen 1901 und 1938 verliefen hier Schienen der Flensburger Kreisbahn. Sie verkehrte parallel zur Hauptbahnstrecke auf dem Abschnitt Satrup-Flensburg.
Im Jahr 1938 wurde der Betrieb der Flensburger Kreisbahn eingestellt. Dann folgte der unsägliche Zweite Weltkrieg. Die Wehrmacht brauchte Waffen und somit jeden nur aufzubringenden Stahl. So quartierte man im nur noch als Gasthaus genutzten Tastruper Krug französische Kriegsgefangene ein und zwang sie, die Schienen der Schmalspurbahn abzubauen.
Die Bibilothek mit 24 Stunden Öffnungszeit
Im Ortszentrum befindet sich die gemeindeeigene Bibliothek von Tastrup, mit prall gefüllten Bücherregalen und Zeitschriftenkörben. Das kleine rote Holzhaus bietet Sitzplatz für eine Person. Eingeladen ist jeder, sich zu jeder Tag- und Nachtzeit ein Buch herauszunehmen und gerne dafür ein anderen hinzuzufügen.
Wann in Tastrup alles begann
Ohne jetzt auf die einzelnen geologischen Funde einzugehen- es gab bereits Menschen im frühen und mittleren Steinzeitalter in Tastrup. Da war die Umgebung noch dicht bewaldet, einem Urwald ähnlich. Undurchdringliche Sümpfe und wilde Tiere, dafür aber keine Straßen und Wege machten das heutige Tastrup vielleicht noch ein wenig idyllischer. Aber ich bin schon froh, im Zeitalter eines Fotoapparates zu leben und Tastrup heute so vorzufinden wie es ist.
Aber zurück zur Entwicklung: In der jüngeren Steinzeit beschäftigten sich die Menschen vor allem mit der Haltung von Vieh, Schafen, Ziegen oder Schweinen. Der Hund gehörte auch schon dazu.
Das Gelände war so unwegsam, dass an Ackerbau gar nicht zu denken war. Erst mit der Entstehung der Klöster begann systematisches Roden und Trockenlegung der Sümpfe und Moore.
Einen ersten offiziellen Hinweis gibt es auf die Existenz einer echten Siedlung im Mittelalter, im Jahr 1423. Da gehörte Tastrup noch zum Königreich Dänemark und zum Kirchspiel Adelby. Denn Adelbyer haben Tastrup gegründet. So gehören die Christen in Tastrup auch heute noch zur ST. Johannis Kirchengemeinde in Flensburg Adelby.
Mit dem preußisch-dänischen Krieg im Jahr 1864 kam Tastrup zum ersten Mal nach Deutschland. Und die Volksabstimmung im Juni 1920 ließ die Menschen dann auch in diesem Land bleiben wollen.
Tastrup Gegenwart und Zukunft
Seit 1974 bildet Tastrup zusammen mit den Nachbargemeinden Ausacker, Freienwill, Großsolt,Husby, Hürup und Maasbüll das Amt Hürup.Seit 2023 ist Tastrup ein Ortsteil von Hürup. Dadurch konnte es der Einverleibung durch Flensburg entgehen. Denn immer stärker macht sich aber auch im direkten Umland die Expansion der Stadt Flensburg bemerkbar.
Das beginnt in der immer dichteren Bebauung und damit zunehmenden Bodenversiegelung und den damit einhergehenden explodierenden Immobilienpreisen. Es ist eine Frage der Zeit, wann noch vorhandene Grünflächen auch innerhalb von Tastrup in Bauland umgewandelt werden. Dem bezaubernden Charme der Gemeinde Tastrup wird das nicht gut tun. Nicht auszuschließen ist perspektivisch auch eine Eingemeindung nach Flensburg, da Flensburg an seine Kapazitätsgrenzen angekommen ist.
Tastrup ist aufgrund seiner Lage begehrt sowohl als Wohnort wie auch als Feriendomizil. Schöne Fereinwohnungen stehen im gesamten Gemeindebereich zur Verfügung.
Was sollte man in und um Tastrup unbedingt entdecken?
Tastrup ist ein Tochterdorf von Adelby. Denn Menschen aus Adelby hatten seinerzeit Tastrup gegründet. Möchte man auf den Spuren der Gemeinde Tastrup wandeln, bietet sich ein Ausflug nach Adelby ein, mit Besichtigung der Kirche, zu der traditionell Tastrup gehört.
Tastrup ist eine der Stationen des Rundum Flensburg Radweges und bietet sich daher als Einstieg zu einer ausgewiesenen Radtour in die Umgebung an. Unterwegs erzählen zahlreiche Informationsschilder zu allen erdenklichen Themen über die einzelnen Orte.
Von Tastrup aus ist man in 14 Kilometern bereits am Strand von Langballigau und kann vor dort mit dem Schiff ins dänische Sonderburg reisen.
Im Nachbarort Freienwill bietet sich mit den Holmarksee ein schönes familiäres Naturfreibad für diese Region. Aber auch zum Campusbad der Uni Flensburg ist es nicht weit.
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