Nach unserem Besuch des kleinen Hafenortes Kjøllfjord fahren wir die einzige Straße gen Osten zurück und biegen bei nächster Gelegenheit nach links auf den Schotterweg. Nach etwa 10 Kilometern sind wir da, in der kleinen abgelegenen Fischersiedlung Stkøtningsberg.

Schroffes schönes Nordkinn: Skøttningsberg bei Kjøllfjord 

Mondlandschaften kennen wir ja schon, seitdem wir vom Nordkap kommend auf die Halbinsel Nordkinn gekommen sind. Da kommt es auf diesen Abstecher nach Skøtningberg auch nicht mehr an. Auf der großen Karte habe ich nr einen kleinen Hinweis entdeckt, man muss da schon genau hinschauen. Und so nehmen wir den schmalen mit Schotter belegten Weg.

Stellenweise ist diese Verbindung nur so breit, dass gerade mal ein Auto hier durch passt- nichts für größere Wohnmobile, vor allem nicht in dem seltenen Fall bei entgegen kommenden Verkehr.

Nun steuern wir auf die kleine Bucht von Skøtningberg zu mit den verstreuten wenigen Holzhäusern, zum Teil gezeichnet von der klimatischen Umgebung. So romantisch es hier aussieht, so fordernd ist es in den kühleren und stürmischeren Monaten. Hier kann es durchaus acht Monate lang schneien. so verwundert es wenig, dass neben dem Boot der Snowscooter die erste Wahl als Transportmittel auf dem Land ist.

Wir sind immer wieder fasziniert von der schroffen Landschaft, die immer wieder flache und zart grün bewachsene kleine Flächen zum Vorschein bringt. Von der Farbe hier oben im Norden, aber auch von schnellen Wechselspiel der Witterung. 

Im 15. Jahrhundert lebten in Skøtningberg etwa 200-250 Fischer mit ihren Familien, aber das ist ja nunmal lange her. Doch um 1694 sollen es hier nur noch sieben Männer ausgehalten haben. Solange die Fischer mit kleinen Booten hinaus fuhren, konnten sie mit diesen auch wunderbar wieder anlanden.

Doch als die Boote größer wurden, erst recht mit der einhergehenden Motorisierung, verlor der Platz in Skøtningberg endgültig an Bedeutung. Dazu kamen schwere Stürme in den Jahren 1918 und 1932,  die fast alle Boote auf dem Strand in Skøttningberg zerstörten. Die Menschen gaben diese Siedlung auf. Die Kirche, 1589 erbaut,  wurde aber nur bis 1735 als solche genutzt und dann abgerissen. Sie war nicht mehr zu restaurieren. Ihr Material konnte zum Teil aber für die Reparatur anderer Kirchen verwendet werden. Der genaue Standort ist nicht bekannt, vermutlich stand sie aber am Friedhof dieser Siedlung.

Heute sind in Skøtningberg aus den Fischerhäusern einige Ferienhäuser geworden, deren Gäste den großen Strand in dieser verlassenen Umgebung lieben. Andere Menschen leben hier nich noch während der hellen Jahreszeit. Hier findet sich auch im schroffen und felsigen Bereich das schwarze Loch, eine große Höhle.

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