Leuchtturm Vardø Fyr gefühlt am anderen Ende der Welt
Wir sind einige tausend Kilometer gefahren, um hier an der nördlichsten Küste die Finnmark zu entdecken. Das wir Vardø besuchen, stand schnell fest. Genauso die etwa 10 Minuten Bootsfahrt zur Insel Hornøya mit dem Leuchtturm Vardøfyr. Fyr ist im übrigen in Skandinavien immer die Bezeichnung für einen Leuchtturm.
Nun sind wir hier, auf der kleinen felsigen zur Gemeinde Vardø gehörenden Insel Hornøya, Straßen sucht man hier vergebens. Ein kleiner Pfad führt geradewegs vom Bootsanleger zum wenige hundert Meter entfernten Leuchtturm auf der karg bewachsenen Anhöhe.
Hier steht er, der Leuchtturm Vardø fyr, und sichert die Einfahrt in den Hafen von Vardø. Die Küste ist schroff und kaum 100 Meter nordwestlich liegt die deutlich größere und ebenso unbewohnte Insel Reynøya
Der Leuchtturm Vardø Fyr hat Sommerpause
Vergebens werden wir darauf warten, dass der Leuchtturm sein Signallicht sendet, denn zwischen April und August scheint die Sonne 24 Stunden. Umso wichtiger ist seine Funktion in der zum Teil sehr unwirtlichen Zeit, wenn die Dunkelheit den Tag bestimmt und Sturm und Schnee die andere Seite der polaren Region in der Barentssee zeigen.
Das erste Leuchtfeuer hier auf der Insel Hornøya wurde im Jahr 1896 in Betrieb genommen und ab 1937 durch einen weiter nördlich liegenden Leuchtturm abgelöst. Nachdem man die Tragödie des Zweiten Weltkrieges und die teils brutale Besatzung der deutschen Wehrmacht überstanden hatte, renovierte man das Leuchtfeuer 1947. Reste der deutschen Befestigungen aus dem zweiten Weltkrieg liegen immer noch sichtbar nahe des Leuchtturmes.
Doch die raue Umgebung setzte ihm und den dazugehörigen Gebäuden derart zu, dass man bis 1959 alle Bauten neu errichtete und in Betrieb nahm. Und genau so sind sie heute vorzufinden.
Vorzufinden allerdings nur in der Zeit zwischen dem 01.April und dem 15.Oktober, denn dann wird die Umgebung unpassierbar.
Vardø fyr und seine (gefiederten) Freunde
Hornøya, die Insel des Leuchtturmes Vardø fyr, ist Naturschutzgebiet. Nur ein kleiner Teil dieser Insel darf überhaupt betreten werden. Zumindest von uns Menschen. Denn wohnen tun hier ganz andere. Bis zu 88.000 Seevogelpaare nisten hier Jahr für Jahr. Und doch sollte man es sich nicht nehmen lassen, in der Hauptsaison zwischen dem 01. Mai und 15. Oktober hier auf der Anlage in einem der Gästezimmer zu übernachten oder zumindest den Ausblick vom Leuchtturm Vardø fyr aus zu genießen. Kontaktdaten am Schluss.
Die Technik des Leuchtturm Vardø fyr
Koordinaten: 70° 23′ 19,5″ N, 31° 9′ 22,9″ O
Die komplette Anlage stammt aus dem Jahr 1959. Der Leuchtturm besteht aus Vierkant-Winkeleisenkonstruktion und ist mit wetterbeständigem Eternit verkleidet. Die Architektur sowohl des Leuchtturmes wie auch der gesamten Anlage Vardø fyr ist einzigartig für an Land befindliche Leuchtfeuer, aber notwendigerweise an die hiesigen klimatischen Bedingungen angepasst.
Der Leuchtturm Vardø fyr steht auf dem höchsten Punkt der Insel Hornøya. Er liegt 60 Meter über dem mittleren Meeresspiegel, seine Feuerhöhe befindet sich 77 Meter über dem mittleren Meeresspiegel.
Leuchtturmkennung: Fl W 30s
Vardø fyr trägt sein weißes Licht 23 Seemeilen weit, das entspricht einer Sichtweite von 42,6 Kilometer. Er wird elektrisch betrieben und ist seit 1987 automatisiert.
Seit 1991 gibt es hier keinen Leuchtturmwärter mehr, im Jahr 1998 wurde Vardø fyr in die Liste des norwegischen Kulturerbes aufgenommen.
Übernachtung im Haus des Leuchtturmwärters von Vardø fyr auf Hornøya
Wer Lust hat, in der Saison an diesen außergewöhnlichen Ort zu übernachten, wendet sich an das Büro der Hafenverwaltung. Tägliche Öffnungszeiten 08:00 – 17:00 Uhr (Sonntags Ruhetag). telefon: +47 789 88 277 / mobil: +47 901 79 585
Die Boote zur Insel fahren wie folgt zur Insel:
Montag bis Freitag:
01.April -01. September:
09:00 Uhr, 10:30 Uhr, 11:30 Uhr, 13:30 Uhr, 15:00 Uhr, 17.00 Uhr (letzte Tour)
Samstag und Sonntag:
01. April – 31. Mai und
01. August – 01. September: 12:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:00 Uhr (letzte Tour)
01. Juli – 31.Juli: 12:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:00 Uhr (letzte Tour)
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