Seelenheimat Hop Kirke Skjånes
Man muss sich die ganzen Namen der vielen Fjorde nicht versuchen zu merken, aber jeder einzelne hat seine eigene mal stille, mal atemberaubende Schönheit. Viele Orte auf Nordkinn (Nordkyn) sehen sich sehr ähnlich und haben doch ihren ganz eigenen Charakter. Die Gefahr ist groß, dass man Kilometer abspult und die einzelnen Punkte knipst und abhakt. Wer sich aber auf den besuchten Ort einlässt, der darf sich hier zuhause fühlen und ein Bild in der Galerie seines Herzens mit sich nehmen. Für mich ist ein solches leises Bild hier entstanden. an der Hop Kirke Skjånes.
Gedankenreise in Skjånes
Vom früheren Fischreichtum der Nordmeere träumen die Fischer heute. Mit den riesigen Schleppnetzen ist ohne jegliche Nachhaltigkeit das Leben auch in der Barentssee stark dezimiert. Und doch zieht es besonders die Angler an des Hopsfjord, aber auch Wanderer und Kajakfahrer. Und so führt der Weg entlang dieses Meeresarmes, einem Seitenarm des Tanafjord bis zum Fischerort Skjånes. Hier wird auch heute noch von Fisch gelebt, allerdings entsteht er hier in einer großen Fischfarm. Diese trifft man sehr häufig in Norwegen an, auf unseren Verpackungen steht dann „Aus Aquakultur“. Da gibt es durchaus Für und Wider, die Menschen hier freuen sich jedenfalls über den Erhalt ihrer Lebensgrundlage.
Und so bietet sich in der kurzen Sommerzeit für uns sogar ein kleines Postamt, von dem wir beschließen, unsere Ansichtskarten in den Süden zu schicken. Von hier oben ist eben alles südlich. Ein kleiner Landhandel steht uns offen, in dem wir ein paar Kleinigkeiten für die Weiterfahrt einkaufen. Und genau das macht uns wieder einmal bewusst, wie ignorant und dumm es ist, wenn wir unsere Fahrzeuge in Deutschland mit Lebensmitteln bunkern, um hier oben Urlaub zu machen.
Wir bekommen eine grandiose Natur, eine für eine solch einsame Gegend enorme Infrastruktur und könnten uns doch zumindest mit einem kleinen Einkauf bei den Menschen in diesen Orten dafür bedanken.
Nun wieder aufgewacht aus meinem Gedankentrip an der Kasse erzählt man uns, dass es im Ort sogar eine Schule gibt. Ja, Skjånes ist ein recht lebendiges kleines Fischerdorf mit erstaunlicher Struktur. Und dazu gehört natürlich auch eine Kirche. Diese ist auch gar nicht zu verfehlen, der Ort hat nämlich kaum Straßen. Skjånes zieht sich um die kleine Bucht herum und liegt recht geschützt durch die nahen Berge, die rundlich geschliffen wie Wellen in die nördliche Einsamkeit übergehen. So liegt die Kirche auf einer grünen Ebene vor ihren traumhaft weiß-grauen Bergen. So schön, dass ich hier eine ganze Armee von Malern erwartet hätte.
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