Ein Café, eine Brasserie, ein Museum: Das Herrenhaus Hoyerswort auf Eiderstedt

Auf der Halbinsel Eiderstedt im südlichen Nordfriesland steht eines der schönsten Renaissance-Bauten in Schleswig-Holstein: das Herrenhaus Hoyerswort bei Oldenswort.

Wir sind früh und wollen eigentlich den Außenbereich für eine kleine Portraitserie im keltischen Stil nutzen. Die Türen haben gerade geöffnet. Und so nehmen wir spontan die Einladung an, in aller Ruhe das Herrenhaus Hoyerswort auch von innen zu erkunden. 

Oft sind wir daran vorbeigefahren. An dem Schild auf dem Weg nach St. Peter Ording. Aber nun wurde es Zeit, Hoyerswort zu entdecken. Wir fahren durch den kleinen dichten Wald mit seinen hohen, gerade gewachsenen Bäumen. Am kleinen Parkplatz bekommen wir einen ersten, märchenhaften, Blick auf das verträumt wirkende Gutshaus. Hoyerswort ist der ehemalige Adelssitz auf der Halbinsel Eiderstedt. Das zweiflügelige Gebäude mit seinem achteckigen Treppenturm und den geschweiften Giebeln stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Hoyerswort gleicht einem kleinen Schloss und war ein Geschenk von Herzog Adolph von Gottorf an seinen Vertrauten und Berater Caspar Hoyer, der mit dem Gut auch 200 Hektar Land bekam. Caspar Hoyer wurde der reichste Mann auf Eiderstedt. Allerdings verstarb er bereits mit 54 Jahren. 

Das Gebäude von Gut Hoyerswort ist eines der ältesten Gutshäuser in diesem für Nordfriesland fast einzigartigen Stil. Mit der zugehörigen Haubargscheune und einem doppelten Wassergrabensystem steht es heute unter Denkmalschutz. Nun erwacht es wieder zu neuem Leben.

Ein besonderes Juwel ist sicherlich die kleine Marschtöpferei. Nach holländischem Vorbild entstehen hier in Handarbeit in der kleinen Werkstatt die friesischen Fliesen mit den alt bekannten Motiven. Heute wie früher wird jede Fliese von Hand bemalt. Einzeln kann man sie im Verkaufsraum von Hoyerswort erwerben. Zusammen mit ausgewählten Produkten des romantischen Landlebens.

Aber Hoyerswort darf man auch erleben, ein Stück in die Geschichte des Gebäudes und auch der Umgebung eintauchen. Viele Gegenstände und zahlreiches Mobiliar gilt es zu bestaunen. Ergänzt durch Exponate der frühen Besiedlungen auf Eiderstedt.

Und so wird das Landleben hier auch fühlbar. Denn zu einem Gut gehörten früher zahlreiche Tiere. Das ist auch heute auf Hoyerswort nicht anders. Bei Kaffee und leckerer Torte darf man sich der tierischen Gesellschaft also sicher sein.

Kulinarisch geht die Geschichte allerdings weiter. Im etwa 200 Jahre alten Wirtschaftsgebäude ist eine Brasserie eingezogen. Nordfriesland wird französisch. Zumindest innerhalb dieser Räume. Und da zeigt sich Frankreich von seiner schönsten kulinarischen Seite.

In der schönen Anlage von Hoyerswort befinden sich heute eine Töpferei, ein Museum und ein Café. Informationen gibt es unter Hoyerswort

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