Irgendwo entlang des Nordsjøvegen an der Südküste Norwegens zwischen Flekkefjord und Egersund verläuft die Landstraße RV 44 entlang des Jøssingfjordes. Schmal ist es hier und wir hoffen dringend, keinen Gegenverkehr zu haben, schon gar nicht in der Größe der teils gigantischen Wohnmobile. Denn klein und bescheiden ist hier eigentlich alles in dieser durchaus kargen Umgebung. Und so entdecken wir die beiden verbliebenen Häuser Helleren als Teil eines ehemaligen Hofes. Ihr Dach ist der darüberliegende Felsvorsprung. Hier also sind sie, die Originale vieler Kalenderblätter, die Häuser unter dem Helleren am Jøssingfjord.

Helleren am Jøssingfjord

Kleine Häuser irgendwo unterhalb eines steilen Felshanges in Norwegen, teils ohne Straßenanbindung, das habe ich schon oft gesehen. Jedes dieser Gebäude vermittelt das harte Leben der Landwirtschaft, der Menschen, die einen Acker bestellten, der kaum größer war als ein Garten oder, wenn sie Glück hatten, Weideland für ein paar Tiere fanden. Unter solchen Gebäuden eine Besonderheit sind die beiden verbliebenen Häuser unter dem 60 Meter vorspringenden Felsvorsprung Helleren am Jøssingfjord.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph. | © mare.photo

Der Jøssingfjord fällt bei den bekannten Fjorden aufgrund seiner überschaubaren Größe sicherlich hintenüber. Das hat aber den Vorteil, dass sich die Besucher hier durchaus in Grenzen halten und nicht gleich tausende Kreuzfahrttouristen innerhalb von Stunden alles niedertrampeln.

Wer hierher kommt, weiß die kleinen Juwelen Norwegens zu schätzen, und er ist bereit, auch mal ein paar Meter durch steinige Landschaften zu laufen. Die Landschaft hier im Süden ist hinter jeder Kurve spektakulär. Immer wieder mag man anhalten und einfach in diese Umgebung eintauchen.

Und irgendwo in dieser wilden und ursprünglichen Landschaft, unter riesigen den Felsen des Helleren am Jøssingfjord, das stehen sie, die beiden Häuser, eher sogar Hütten, die eher an ein Büro des Sprengmeisters eines Bergwerkes erinnern.

Als alles anfing unter den Helleren am Jøssingfjord

Schon in der Steinzeit, also, nachdem die Gletscher das Land frei gegeben hatten, wussten die ersten Menschen um den Vorteil, unter dem Felsvorsprung, dem Helleren am Jøssingfjord sich anzusiedeln.

Ab dem 16.Jahrhundert gab es unter dem Felsvorsprung des Helleren am Jøssingfjord dann wohl die erste nachweisbare feste Siedlung. Zumindest weist ein Bericht des Amtmann Bendix de Finne an den dänischen König in Kopenhagen im Jahr 1745 auf diese Häuser hin und darauf, dass deren Familien den größten Teil der von ihnen bestellten Felder für sich selbst nutzen.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph. | © mare.photo

Die heutigen beiden verbliebenen Häuser unter dem Helleren am Jøssingfjord stammen wohl aus dem 19. Jahrhundert, wobei Teile der Gebäude wohl wesentlich älter sind. Im 19.Jahrhundert gab es hier sogar drei Häuser. Sie wurden allerdings um 1900 geräumt, als die Jøssingfjord Manufacturing Company das Gelände und auch die etwa 10 Meter hohe Felsnische vom Helleren am Jøssingfjord für sich nutzte. Seit 2002 gehören die beiden verbliebenen Gebäude dem Dalane Folk Museum.

Besuch der Häuser unter dem Helleren am Jøssingfjord

Die beiden unter Denkmalschutz stehen Häuser unter den Helleren am Jøssingfjord haben nur ein provisorisches Dach. Mer ist auch gar nicht nötig, denn der etwa 10 Meter hohe Felsvorsprung bietet genug Schutz vor Wind und Regen oder Schnee. Der Felsen selbst wirkt also wie ein Dach.

Etwa fünf Minuten entfernt gibt es einen kleinen provisorischen Parkplatz, von dort kann man hier her kommen und in die Häuser und damit ein kleines Stück in die Lebenswelt der Norweger vor etwa 120 Jahren eintreten. Damit sollte aber jeder Besucher sehr sensibel umgehen und sich so als Gast verhalten, wie er es (wohlerzogen vorausgesetzt) auch bei Anwesenheit der Bewohner tun würde.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph.

Helleren, Jøssingfjord, Nordsjøvegen, Kodak ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph. | © mare.photo

Hausordnung unter dem Helleren am Jøssingfjord

Das Dalana Museum bittet uns Besucher, nur in ganz kleinen, familiengroßen Gruppen in die Hütten unter dem Helleren am Jøssingfjord einzutreten, nichts zu berühren und keine Souvenirs mitzunehmen, dafür aber eben unvergessliche Eindrücke. Natürlich soll man auch nichts da lassen als seine persönlichen Eindrücke und Grüße, die man im Gästebuch hinterlassen darf. Also Müll muss mit. Dass man bei nichtrauchenden Gästen nicht raucht, sollte auch angekommen sein. Das ist auch vom Dalana Museum keine Bitte, sondern Hausordnung. Ebenso, weil es für einen persönlich gefährlich ist, aber auch weil es gefährlichen Steinschlag verursachen kann, ist das Klettern am Helleren am Jøssingfjord ohne Wenn und Aber verboten

Wir jedenfalls sind sehr dankbar für das Vertrauen, hier in die Häuser unter dem Helleren am Jøssingfjord ungefragt eintreten zu dürfen

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