Die Marienkirche – (evangelische) Kirchen in Flensburg

Die Marienkirche in Flensburg gehört zu den Kirchen in Flensburg und liegt unterhalb der Marienstraße gegenüber der Musikschule „Marienschule“. Die St. Marienkirche hat eine reiche Vergangenheit. Ursprünglich wurde an dieser Stelle im 12. Jahrhundert eine romanische Steinkirche errichtet. Im Laufe der Jahre erlebte die Kirche jedoch Veränderungen und Umbauten. Während des Bruderkriegs im 13. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Bau zerstört. Ein Gießlöwe aus dem 12. Jahrhundert, Überbleibsel dieser frühen Kirche, ist heute im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu bewundern.

Die Neue Marienkirche in Flensburg: 

Die heutige Marienkirche wurde erstmals 1284 erwähnt. Sie wurde von den Bürgern Flensburgs als gotische Backsteinkirche errichtet. Sie befindet sich in der Nähe des Nordermarktes und war in der vor-reformatorischen Zeit der Heiligen Maria gewidmet. Die Kirche ist ein beeindruckendes Beispiel für gotische Architektur und zählt zu den ältesten und größten Kirchen in Flensburg.

Architektonische Veränderungen: Im Laufe der Zeit wurde die Marienkirche mehrfach umgestaltet. Ursprünglich mit drei Schiffen ausgestattet, wurde sie um 1400 um zwei Joche nach Osten erweitert. An den Seitenschiffen wurden Kapellen hinzugefügt, von denen die größere als Taufkapelle genutzt wurde. Im Zuge der Reformation im Jahr 1526 und später im 16. Jahrhundert wurden Altäre und Bilder entfernt, und ein prächtiger Hochaltar aus der norddeutschen Spätrenaissance wurde eingeführt.

Besondere Merkmale: Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte stetig verändert. Ein Turm wurde hinzugefügt, und im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ein barockes Portal sowie ein charakteristisches Mansarddach. Der ursprüngliche Turm wurde im 19. Jahrhundert durch einen neugotischen Turm ersetzt, der der Kirche ein markantes Aussehen verleiht.

Die Marienkirche Flensburg zum Ende des Krieges:

Während der Luftangriffe auf Flensburg blieb die Kirche erfreulicherweise unbeschädigt. Im Mai 1945 zog sich die letzte Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik zurück. Ab dem 8. Mai fanden die Gottesdienste in der Heiliggeistkirche statt, da deutsche Truppen die Marienkirche als Notquartier nutzten. 

Einige der Fenster der Kirche wurden im Juni 1945 bei einer Munitionsexplosion im Flensburger Hafengebiet beschädigt. Die talentierte Flensburger Künstlerin Käte Lassen gestaltete sechs neue Fenster, die zwischen 1949 und 1957 angefertigt wurden. Der renommierte Glasmaler Hans Gottfried von Stockhausen schuf ab 1959/60 zusätzliche Fenster. Eine bedeutende Erweiterung des Gebäudes erfolgte 1958 mit einem Portalvorbau an der Südseite des Turmjochs. Im Jahr 1991 wurde eine neue Bronze-Glocke angeschafft, gefolgt von zwei weiteren im Jahr 1994.

Der Flensburger Denkmalstreit:

Im Januar 1967 begann der sogenannte „Flensburger Denkmalstreit“ (Nordkirche) oder auch „Flensburger Kirchen-Streit“ (Flensburger Tageblatt). Der Konflikt drehte sich um das Denkmal der „Steinernen Krieger“, welches von drei Pastoren aus der Marienkirche entfernt wurde. 

Diese Kontroverse brachte Flensburg bundesweit in die Schlagzeilen und führte zu einer tiefgreifenden Diskussion in der Gesellschaft. Die Auseinandersetzung spiegelte sich auch in Leserbriefen im Flensburger Tageblatt wider und stellte die CDU vor eine Herausforderung. Dieser Pastorenstreit wird oft als Vorläufer der Studentenrevolte Ende der 1960er-Jahre betrachtet, wobei die Flensburger Pastoren Jastram, Krause und Friedrichs zu Symbolen eines linken Aufbruchs wurden.

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