Die Stör – Flüsse in Schleswig-Holstein

Den Stör kennen wir vom Angeln, aber da gibt es auch die Stör. Sie ist der größte Nebenfluss der Elbe. Und sie reicht als Marschgewässer weit bis ins Binnenland. Zu Unrecht ist sie der eher unbekanntere Fluss, doch bezaubert sie mit geschichtsträchtigen und malerischen Orten entlang des Flusses, wie man es kaum erwarten würde. Die Stör lädt ein zu einer spannenden Entdeckunsgreise durch das Marschland Schleswig-Holsteins.

Quelle der Stör

Etwa 15 Kilometer südöstlich von Neumünster entspringt die Stör nahe des Ortes Willingrade. Nach kurzem Weg wird die stör aufgestaut und versorgt seitjeher die ehemalige und mittlerweile denkmalgeschützte Papiermühle in Groß Kummerfeld. Der Ortsname hat übrigens seinen Ursprung in der Armut der damaligen Bevölkerung. Im Nachbarort, Klein Kummerfeld, zeigt sich im ehemaligen Bahnhof ein beschauliches kleines Eisenbahnmuseum mit erstaunlichen Details.

Willenscharen

Etwa 14 Kilometer südwestlich liegt am Rande des Naturparks Aukrug die kleine Gemeinde Willscharen an der Stör. Hier führt eine im Jahr 1990 eingeweihte Brücke über die Stör. Von besonderer Bedeutung ist Willscharen für sine frühgeschichtliche Burganlage, dem Wallberg. schon 1940 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt.

im Ort befindet sich das größte Heidelbeerfeld Deutschlands und in der Saison sind die Menschen herzlich eingeladen, hier die leckeren Früchte selbst zu pflücken.  Ein gesunder und toller Ausflug für die ganze Familie. Heidelbeeren sollen übrigens gut gegen Zahnstein sein, auch bei Hunden.

Informationen gibt es unter größtes heidelbeerfeld deutschlands.

Rensinger See

Dass Kellinghusen ein bedeutender Ort für die Keramikherstellung sein musste, davon zeugt der Rensinger See. Er ist künstlich, durch den Abbau von Ton entstanden und hat sich nunmehr zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Parallel zur Stör liegt er im Kellinghusener Ortsteil Rensing.

Umsäumt ist dieser klare See von Bäumen findet sich auf der Stirnseite ein kleiner Strand. Aber auch an anderen Stellen gibt es ideale Zugänge zum Baden. Allerdings erfolgt das Baden im Rensinger See auf eigene Gefahr. Ein Weg von fast zwei Kilometer Länge führt einmal um den See herum und ist beschildert mit einer „1“ auf einem blauen Schild. Parkmöglichkieten gibt es in unmittelbarer Nähe.

Kellinghusen

Kellinghusen eine eine kleine Stadt zwischen Geest und Marsch, die man immer mal wahrnimmt und doch irgendwie auch schnell wieder vergisst. Zu Unrecht, denn sie ist eine außergwöhnlich hübsche Kleinstadt. Südlich des Naturparks Aukrug ist sie zu finden, diese kleine Perle, Keramikstadt, Strochenstadt, das Amt – kurz: Kellinghusen.

Im Norden die Wälder des Liethang, der bis in die Stadt hinein reicht, auf der anderen Seite die wunderbare Auenlandschaft von Stör und Bramau. Kellinghusen hat gerade einmal 7.800 Einwohner, die sich hier ziemlich wohlfühlen und ganz entspannt ihrem Alltag nachgehen. Und auch die Störche möchten Kellinghusen gar nicht mehr verlassen, sie lieben in dieser Stadt selbst die grauen Wintertage.

Dann pflegt Kellinghusen eine mehr als 250 Jahre alte Keramik-Tradition. Die berühmten Kellinghusender Fayencen waren Anlass, dass sich auch heute noch vieles um dieses Steingut dreht. Ein Museum, ein Töpfermarkt mit ausgewählten Meistern des Faches sind nur zwei Beispiele dafür.

Kellinghusen ist auch Zentrum des gleichnamigen Amtes und versorgt die umliegenden Gemeinden. Kellinghusen lässt sich zu Fuß, zu Pferd, zu Wasser und per Pedes mitsammt seiner Umgebung auf zahlreichen ausgewählten Routen erkunden und ist der ideale Ausgangspunkt, um das vielleicht unbekanntere und so spannende Binnenland Schleswig-Holsteins einmal kennen zu lernen.

Im Mittelalter war Kellinghusen eine bekannte Hafenstadt an der Stör. Straßen gab es ja noch nicht, also reiste man meist zu Fuß oder mit dem Pferd, einieg wenige mit der Kutsche, was lange dauerte und nicht ohne Risiko war. Schiffe af den Kanälen waren die schnellste Möglichkeit, Waren und Menschen von A nach B zu bringen. Kellinghusen war an die Stör wie keine andere Stadt dafür geeignet.

Noch heute spielt die Stör eine besondere Bedeutung, allerdings trägt sie nun zu Erholung und Müßiggang bei. Bis hier her kommen oft historische Boote und auch bei Paddlern ist der Fluss mit dieser Stadt ein sehr beliebtes und geschätztes Revier. Weitere Informationen über Kellinghusen gibt es hier.

Breitenberg

Das kleine idylische Dorf direkt an der Stör hat gerade einmal 330 Einwohner. Um die Kirche mit ihrem eigenwilligen, kappelenförmigen Schnitt gruppieren sich die Einfamilienhäuser in dieser malerischen Landschaft. Breitenberg ist ein Kirchspiel für die umliegenden Moordörfer.

Itzehoe

Itzehoe ist eine Stadt im Grünen. Sie liegt am Fluss Stör und ist umgeben von Wiesen und Wäldern. Der Flussverlaug, der wurde im Jahr 1974 an dieser Stelle gravierend verändert. Die ursprüngliche Flussschleife musste einer neuen Stadtplanung weichen. Dabei lässt vermuten, dass sich der Name der Stadt von „Weideland an der Flussbiegung“ ableitet.

Itzehoe ist ein wenig verrufen als häßliche Stadt. Diesen Eindruck kann man gewinnen, nimmt man die Umgehungsrouten in die Nachbarstädte. aber man verpasst wesentliches. Wir sind ausgescherrt, haben den Weg ins Zentrum genommen, die Stadt an der Stör einmal anders entdeckt und wirklich überrascht. Itzehoe hat Herz – ein richtig bezauberndes Herz.

Ausführliche Informationen zu Itzehoe gibt es hier.

Heiligenstedten

Drei Wahrzeichen prägen diesen Ort an der Stör, was schon mehrfach für seine Schönheit ausgezeichnet wurde. Die Kirche, die Klappbrücke über die Stör und das Schloss. Die Kirche St. Marien im historischen Zentrum des kleinen Ortes geht in ihrer Enstehung zurück in die Jahre 810 – 812. Das wunderschöne Gotteshaus mit seinem Glockenhaus und dem Dachreiter lockt selbst Heiratswillige aus der Ferne hier her.

Seit dem Jahr 1442 gibt es eine Brücke über die Stör, bis 1965 wra sie aus Holz. Heute dient eine moderne Holländerklappbrücke für die Querung über den Fluss.

Das imposante Schloss  wurde im Jahr 1796  vom dänischen Gesandten  Graf Otto von Blome im Barockstil errichtet. Im Jahr 1926 kaufte der Staat das Anwesen und nutzte es in den folgenden Jahren als Heim für Jugendliche, als Lazarett und als Altenpflegeheim.

Bis heute wird nach einem Konzept für die denkmalgeschützte Schlossanlage gesucht.

Kasenort

In Kasenort befindet sich die historische Schleuse an der Mündung der Wilster-Au in die Stör. Zusätzlich dient diese Schleuse als Entwässerungsanlage der Wilstermarsch. Bereits im 15. Jahrhundert schützte man das Binnenland durch Fluttore.

Im Jahr 1920 kam es zu einem bedeknklichen Zwischenfall. Der Segelfrachter „Pirat“ verkeilte sich in den Fluttoren, so dass diese bei einsetzender Flut nicht geschlossen werden konnten. Die ganze Marsch wurde überflutet.

Das Risiko einer Ünerflutung war zu groß und so zog man aus diesem Unglück seine Lehren. Im Jahr 1925 wurden die Fluttoren durch die heutige Schleuse ersetzt und verbesserte damit auch die Schiffbarkeit der Wilster Au.

Bei Niedrigwasser der Stör werden die Schleusentore durch das abgepumpte Wasser der Au selbständig aufgedrückt. Die Schleusenkammer ist 126 Meter lang und kamm Schiffe bis zu einer Breite von 6,70 Meter durchschleusen. Die Hubhöhe beträgt dabei 1,70 Meter.

Else

Else bringt Sie übers Wasser, das kann sie besonders gut. Else ist eine Kettenfähre und verbindet die Menschen zwischen Beidenfleth und Bahrenfleth. Mehr als 50.000 Fahrzeuge transportiert sie jedes Jahr zuverkässig über die Stör und erspart so den Fußgängern, Rad- und Autofahrern einen Umweg von 20 Kilometern.

Beidenfleth

Erinnern sie sich noch an die Blitzwürfel? Oder haben sie schon einmal eine Spraydosenkamera gesehen? Alte Filme, kurioses Zubehör und historische Kameras erzählen die spannende Geschichte der Fotografie in Beidenfleth.

Nahe des Fährhauses der Kettenfähre Else befindet sich das Kamu.Das Kamu, das Kamera-Museum hat geöffnet jeden Sonntag zwischen 13.00 und 16..00 Uhr.

Zu finden ist es in Beidenfleth, Unteres Dorf 12. Telefon: 04829 – 902 63 64

Wewelsfleth

Wewelsfleht war ein traditioneller Standort vieler Werften. Von ihnen hat eine Werft den Sprung in die neuzeit geschafft: die Peterwerft. Hier entstehen immer noch Neubauten und die Größe der hier gebauten Schiffe nimmt kontinuierlich zu.

Stör-Sperrwerk

Infolge der schweren Sturmflut im Jahr 1962 versuchte man, das Landesinnere zukünftig besser vor diesen Naturgewalten zu schützen.

So wurde auch an der Mündung der Stör in die gezeitenabhängige und damit sturmflutgefährdete Elbe ein Sperrwerk gebaut. Das Störsperrwerk liegt in der Gemeinde Wewelsfleht. Für den Bau wurde nördlich des ursprünglichen Mündungsverlaufes einr neuer gegraben, der alte Mündungsverlauf dient heute als Hafen. Über das Störsperrwerk verläuft die Bundesstraße 431, welche die Wilstermarsch mit der Krempermarsch verbindet.

Nahe des Sperrwerkes befindet sich ein Parkplatz, von dem man aus schnell auf die Marschdeiche und Marschwiesen gelangt und den imposanten Bau beobachten kann.

 

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