Der Schirnauer See ist Geschichte. Er war einmal. Aber damit hat er auch eine bewegende Geschichte. Auch, wenn es den See nicht mehr gibt, so kommen die Menschen immer wieder gerne hier her und lernen die Menschen kennen, die hier zuhause sind.

Denn, der Schirnauer See war und ist eng mit der Fischerei verbunden. Es war der Lehrer Hans Brauer, der mit seiner Familie im Jahr 1804 nach Rade zog. Da gab es noch keinen Nord-Ostsee-Kanal. Das zu der Zeit karge Lehrergehalt reichte nicht für die Familie, so verdiente zusätzliches Geld als Schiffer zur See. Seine Nachkommen wurden Fischmeister und fischten bereits 1854 im Schirnauer See und der Obereider. Im Jahr 1870 wollte die Stadt Rendsburg ihre alleinigen Fischereirechte gegen die anliegenden Orte der Obereiderseen durchsetzen.  Doch das Reichsgericht in Berlin wies die Klage ab.

Dann stelle man sich vor, unmittelbar vor dem eigenen Haus wird plötzlich ein hundert Meter breiter Graben mit 12 Meter Tiefe gebuddelt und irgendwann mit Wasser gefüllt. Genau das ist hier passiert. Quer durch den See baute man den Nord-Ostsee-Kanal, der See verschwand.

Allderdings wurde das Gewohnheitsrecht der Fischerei zum ersten Mal auf einen Kanal übertragen und im Jahr 1922 in einem 12-jährigen Pachtvertrag mit dem damaligen Deutschen Reich als Besitzer des damals noch lautenden Kaiser-Wilhelm-Kanals festgeschrieben.

Doch die Brauers sollten noch einmal die Buddelei erleben, nämlich 1965, als der Kanal an dieser Stelle erweitert wurde. Mit der Erweiterung verschwand ihr kleiner Bootshafen und das Wohnhaus mit seinen angrenzenden Gebäuden.

Heute sind die Brauers als Kanalfischer eine echte Besonderheit an dieser Wasserstraße. Auf 400 Hektar dürfen sie die Fische aus dem Wasser holen. Und neben der Fischerei wissen sie auch, wie man den Fisch perfekt zubereitet. Unbedingt empfehlenswert ist ein Besuch von Brauers Aalkate.

Mehr Informationen dazu gibt es unter Brauers Aalkate.

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