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Oldenburger Graben – Flüsse in Schleswig-Holstein

Oldenburger Graben – Flüsse in Schleswig-Holstein

Über den Oldenburger Graben gibt es langatmige Abhandlungen, Aufsätze und akribische Recherchen. Aber ganz ehrlich – wer will das wissen? Wir fahren an einem Samstag durch Grube nach Heringsdorf, abseits der vielbefahrenen Strecke nach Fehmarn. Kurz hinter Grube passieren wir eine der unauffälligen Brücken und auf einmal sind wir mittendrin, im Oldenburger Graben.

Ehrlicherweise interessieren mich die wissenschaftlichen Studien und Gutachten zu Grashalmen und seltenen Schmetterlingen immer noch nicht, aber wir steigen aus und stellen uns auf die parallele Holzbrücke. Von hier aus schauen wir zum Horizont, dem Flussverlauf hinterher und finden es einfach nur schön. Spiegelglattes Wasser, ein sichtlich geschwungenes Flussbett und entfernt das kleine Pumpenhäuschen, rechts auf der Koppel weiden die Schafe. Am Ufer treffe ich zwei Angler, es ist so entspannt, beschaulich und immer noch schön.

Die Eiszeit war es, die uns diesen Graben hinterließ und damit hat sie die Region ganz entscheidend geprägt. Der Oldenburger Graben verbindet nämlich die Ostsee bei Weißenhaus mit der Ostsee bei Dahme. So wurde er schon vor 1200 Jahren durch die Slawen als ideale Wasserstraße benutzt. Denn die Gegend war dicht bewaldet, Wege in heutiger Form gab es einfach nicht. Über das Wasser konnten Menschen und Güter am schnellsten transportiert werden und das widerum sorgte dafür, dass sich die heutige Stadt Oldenburg schon im frühesten Mittelalter zu einer bedeutenden Hafenstadt entwickelte.

Zum Schutz vor feindlichen Angriffen entstand Oldenburg als zweitwichtigste Wallanlage im heutigen Schleswig-Holstein.

Eine spannende Entdeckungsreise bietet der Besuch im oldenburger wallmuseum

Insgesamt ist der Oldenburger Graben 22 Kilometer lang, an der schmalsten Stelle gerade einmal zwei und an der breitesten Stelle etwa 20 Meter breit. So schön dieser Fluss ist und so verlockend, ihn einmal mit dem Kanu zu befahren, so bleibt es doch ein Traum. Denn er gehört zu den bedeutenden Naturschutzgebieten und ist daher für Paddler gesperrt.

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