Mitten in Dithmarschen liegt die kleine Stadt Heide. In der Kreisstadt Dithmarschens befindet sich der größte Marktplatz Deutschlands. Unbeschreibliche 46.000 Quadratmeter misst er und bietet Platz für einen mehr als üppigen Wochenmarkt.

Alle zwei Jahre wird an diesem Ort der „Heider Marktfrieden“ gefeiert. Dieses größte mittelalterliche Fest erinnert an die Zeit, als Heide im Jahr 1447 Regierungssitz der Bauernrepublik Dithmarschen wurde.

Wasserturm

So viel Superlative hätte man der kleinen Stadt gar nicht zugetraut, aber zugegebenermaßen hat sie auch mit 45 Metern den höchsten Wasserturm Schleswig-Holsteins. Neben Büros ist hier auch ein Trauzimmer untergebracht und so ist der Ort ein guter Start für alle, die in ihrer Ehe hoch hinauswollen.

St. Jürgen-Kirche

Die wunderschöne Kapelle hat ihren Ursprung im Jahr 1450. Doch schnell wird sie zu klein, so, dass sie schon 10 Jahre später erweitert wird. Die Gegend um Heide war im Mittelalter Durchzugsort dänischer und schwedischer Truppen. Nachdem die Dänen im Jahr 1559 unter Friedrich II. Heide eroberten, brannten sie die Kirche nieder und sprengten den Kirchturm. Die Kirche wurde bereits ein Jahr später auf den alten Fundamenten mit Feldsteinen wieder aufgebaut. Im Jahr 1611 erbaute man den 48 Meter hohen Kirchturm und fügte 1717 einen Dachreiter hinzu. Die alte Balkendecke hielt den Anforderungen in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr stand und wurde in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegen eine Kassettendecke getauscht. Früher wie heute ist diese Kirche ein besonderer Ort der Begegnung und der Flucht vor den Alltagssorgen. Herzlich eingeladen wird zu den sonntäglichen Gottesdiensten.

Altes Pastorat

Zu den am besten erhaltenen Gebäuden der Stadt gehört ohne Zweifel das alte Pastorat aus dem jahr 1739. Es bildet zusammen mit der St. Jürgen-Kirche und dem Dreetörn-Hus am Südermarkt eine besondere historische Einheit.

In den Mauern des alten Pastorats kam am 10. Februar 1809 die Dichterin Sophie Dethleffs zur Welt. Heute leider fast vergessen, gelangen ihre Gedichte langsam wieder an die Oberfläche. Arm und einsam verstarb sie am 13. März 1864 in Hamburg.

Heute befindet sich in dem Heider Pastorat die evangelische Gemeinde, die Tourist-Information und der Weltladen.

Dreetörn-Hus

Das älteste erhaltene Wohnhaus in Heide hat seinen Namen durch seine drei Türmchen, auch Fialen genannt. Gebaut hat es der aus Süddeutschland stammende Baumeister Johann Georg Schott. Aber Namen sind wie Schall und Rauch und so freuen wir uns an diesem für die Region etwas unüblichen aber wunderschönen Gebäude.

Postelheim

Es ist fast schon ein Palais, dieses große und besondere Stadthaus. Es war der Traum der Besitzerin Wilhemine Postel. Ihr Vater vererbte ihr als Arzt ein ansehnliches Vermögen. Mit dem Geld erfüllte sie sich ihren Traum und erschuf diese Villa. Nach dem Tod vererbte sie es an die Stadt Heide. So wurde es eine Zeit als Rathaus genutzt und ist heute die schönste Volkshochschule der Bundesrepublik.

Söhne der Stadt

Ein sehr berühmter Sohn der Stadt ist Johanns Brahms. Doch ihn selbst zog es nach Hamburg, in die große Stadt. Das Haus seiner Familie wird heute für Lesungen und Vorträge, kleine Hauskonzerte und Ausstellungen genutzt. Heide war auch das Zuhause des bekannten Dichters Klaus Groth. Zusammen mit Fritz Reuter gehört er zu den Begründern der neueren niederdeutschen Literatur. Klaus Groth hatte den großen Wunsch, das Plattdeutsche in die Literatur zu integrieren. Johannes Brahms und Arnold Schönberg gehörten zu den Komponisten, die Groths Gedichte und Lieder vertonten. Heute ist das Geburtshaus von Klaus Groth Teil der Museumsinsel Lüttenheid.

Zweiradsammlung

In Heide-Ostrohe kann man eine spannende Zweiradsammlung entdecken. Der gelernte und mittlerweile verstorbene Schlosser Walter Thede war in seinem Hauptberuf Bauer. Er sammelte 223 Motorräder aus den Jahren 1910 bis 1983 und 40 Fahrräder aus den Jahren 1870 bis 2000. Das besondere ist, dass jedes Fahrzeug voll funktionsfähig ist. Für die lohnende Besichtigung wird um kurze Anmeldung gebeten. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freuen sich die Aussteller. Informationen gibt es unter zweiradsammlung heide .

Stadt der Schuhmacher

In Heide hatte das Schuhhandwerk und die Gerberei Tradition. So gab es bis 1864 beeindruckende 158 Schuhmacher mit 166 Gesellen. Sie prägten die wunderschöne Altstadt Heides, sie lädt heute zu einem vielfältigen Kneipenbummel ein. Das Schusterdenkmal erinnert an die Handwerkszeit.

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