Der Elbe-Lübeck-Kanal – Kanäle in Schleswig-Holstein

Es ist einer der fast vergessenen Kanäle in Schleswig-Holstein. Dabei war der Kaiser persönlich angereist, den Elbe-Lübeck-Kanal als einer der zukünftigen Kanäle in Schleswig-Holstein zu eröffnen. Am 16. Juni 1900 eröffnete Kaiser Wilhelm II die damals modernste Binnenwasserstraße. Das Band wurde von der Lubeca, einem Dampfschiff, durchtrennt und der Elbkahn Nr. 57 brachte über diesen Weg die erste Kohle in den Lübecker Hafen.

Vier Jahre wurde am Elbe-Lübeck-Kanal gebaut, bis zu 3000 Arbeiter bewegten 105 Millionen Kubikmeter Erde, schufen einen Kanal von 62 Kilometer Länge bei einer Wassertiefe von 2,50 Meter. Sieben Schleusen wurden errichtet. Trotz der hohen Baukosten von 23 Millionen Reichsmark hat sich der Kanal gerechnet.

Allein Im Jahr 1939 wurden 2,5 Millionen Tonnen Güter über diese Wasserstraße transportiert und sorgte für zusätzlichen Aufschwung in der Region. Heute ist der Kanal nicht mehr zeitgemäß. Die Schiffe werden größer und können wegen der geringen Wassertiefe nur noch teilweise beladen werden. Die Schleusen sind zu klein und die Brücken zu tief.

Aber Schleswig-Holstein ist auch beliebt bei den Touristen und Ausflüglern. Sie wissen dieses Gewässer zu schätzen- mit ihren Freizeitbooten, Kajaks  und  Kanus auf dem Kanal und mit Fahrrad oder zu Fuß den Kanal entlang.> Ein Stück der beliebten und historischen Salzstraße führt am Kanal entlang. Zahlreiche Brücken überspannen das Wasser.  In Berkenthin führt die erste beheizbare Straßenbrücke Europas über die Wasserstraße.

Doch die schönste Querung, sie geht mit der Siebeneichener Seilzug-Fähre auf die andere Seite. Der Betrieb sollte eingestellt werden, das Amt hatte sich verspekuliert. Doch die Menschen am Kanal, sie lieben ihre Fähre und kämpfen um den Erhalt. Vielleicht kommt sie unter Denkmalschutz und wird dann ehrenamtlich betrieben. Der Elbe-Lübeck-Kanal hat im Transport an Bedeutung verloren, doch bei den Menschen, die ihn entdeckt haben, viel an Symphatie gewonnen. Zu schön ist die Umgebung, zu schön oft das Wetter, als dass es bereichert, hier her zu fahren.

Jede Schleuse ist ein Erlebnis und auch die malerischen Ufer mit ihren angrenzenden Dörfern, den Wiesen und Feldern.
Die Menschen, die hier leben, sie wissen um die Schönheit und sie kämpfen. Allein die Ausbildung zum Fährmann heit 90 Tage unter Aufsicht hier arbeiten. Das Funkerpatent, der Fragebogen mit 400 Aufgaben,  das Üben und lernen und alles geschieht ehrenamtlich. Die alte Messingglocke bimmelt und der Fährman weiss, nun muss er rüber. Denn die Menschen warten, auf diesen besonderen Moment, mit dieser Fähre aus dem Jahr 1900 einmal übers Wasser.

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