Brunsbüttel ist auf der ganzen Welt bekannt. Es gibt keinen Kapitän der sieben Weltmeere, dem diese kleine Stadt zwischen Elbe und Nord-Ostsee-Kanal nicht geläufig wäre.

Nur uns Schleswig-Holsteinern ist das nicht immer ganz so bewusst. Dabei ist die Stadt einen Bummel und  eine Entdeckunsgtour wirklich wert. Das Kernkraftwerk wird abgewickelt und in die Schleusen wird endlich investiert. Das sind die beiden Schlagzeilen, die in Deutschland durch die Medien laufen. Zeit, sich mit der Stadt und mit ihrer spannenden und schönen Seite zu beschäftigen. Brunsbüttel ist die zweitgrößte Stadt der Region Dithmarschen  und liegt an der Elbe und am südlichen Beginn des Nord-Ostsee-Kanals. Die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt machte aus dem kleinen Hafenstädtchen eine wichtige Industrie- und Hafenstadt. Große Firmen haben sich hier angesiedelt und viele Arbeitsplätze geschaffen. Immer mehr gewinnt Brunsbüttel auch an touristischer Bedeutung, vieles wird unternommen, um den Gästen aus nah und fern einen tollen und unvergesslichen Aufenthalt zu bieten.

Die größte Schleusenanlage der Welt

Kommt man vom Süden, so benutzt man zwangsläufig die großen Kanalfähren über den Nord-Ostsee-Kanal. Es sind die größten dieser Wasserstraße und die Benutzung ist, wie auf dem ganzen Kanal üblich, kostenfrei. Von hier aus sieht man schon in die über 100 Jahre alte Schleusenanlage. Kaum übergesetzt, können wir unbedingt einen Besuch dieser Anlage empfehlen. Bis zu 130 Schiffe passieren hier täglich den Kanal, vom kleinen Segelboot über die großen Containerschiffe bis zum modernen Kreuzfahrtschiff ist entsprechend der Saison alles zu bestaunen. Regelmäßig trifft man hier auch die unterschiedlichsten Spezialschiffe, sei es ein Seenotrettungskreuzer, ein U-Boot oder ein gigantischer Schwimmkran.

Ein Rundweg bietet sich an, die Aufgaben und Funktionen der Schleusen mitzuerleben und zu verstehen. Zeit sollte man mitbringen und das Informationszentrum „Atrium“ gleich an der Schleusenanlage besuchen. Filme, historische Ausstellungsstücke und erklärende Schautafeln machen das Erlebnis spannend für die ganze Familie. Immer wieder erleben wir großes Staunen bei Kindern ebenso wie bei erwachsenen Menschen. Zur Zeit ist die Schleusenanlage eine Großbaustelle, sie wird bis ins Jahr 2020 saniert und erweitert.

Alter Hafen

Brunsbüttel ist auch in Sportbootkreisen ein guter Ausgangspunkt für Touren in die Nordsee geworden. So hat sich der Alte Hafen, ein naturbelassener Tiedehafen zum Treffpunkt von Yachten und Segelbooten entwickelt.

 Geschichte

Vor etwa 800 Jahren waren die Seeräuber in Brunsbüttel zu Hause. Handelsschiffe, die vollbeladen Hamburg ansteuerten oder gerade von dort kamen, waren die bevorzugte Beute. Aber die Dithmarscher wurden mit der Zeit auch friedfertiger und widmeten sich verstärkt der Fischerei, dem Handel und der Landwirtschaft. Denn sie hatten sich vertraglich verpflichtet, der Seeräuberei nicht mehr beizuwohnen. Die Nähe zur Nordsee war nicht immer so romantisch, wie wir es heute gerne haben. Schwere Sturmfluten brachen über Land und Stadt herein und hinterließen viel Leid und Zerstörung.

Eine dieser Katastrophen ereignete sich Weihnachten 1717, als in der Folge einer solchen Sturmflut die Deiche brachen und 173 Menschen ertranken. Aus dem Holz der daraufhin verlassenen Siedlung bauten die Menschen im heutigen Brunsbüttel-Ort ihre neue Heimat. Heute erinnert die Braake an diese Tragödie. Hatten die Menschen Erfahrung mit Armut und Entbehrung, änderte sich dies durch die Entscheidung Kaiser Wilhelms, zwischen Kiel und Brunsbüttel den Kanal zu bauen. Für Brunsbüttel begann eine neue Zeitrechnung. Am 08. Dezember 1948 wurden Brunsbüttel Stadtrechte übertragen.

Pauluskirche

Mit Unterstützung Kaiser Wilhelm II. entstand in den Jahren 1914–1915 in dunklem Backstein die Pauluskirche. Architektonisch fügt sie sich damit in den Stil des älteren Pastorats ein. Sie ist heute das älteste Gemeindezentrum in Dithmarschen.

Beamtenviertel

Brunsbüttel expandierte durch den Kanalbau und benötigte weiteren Wohnraum. So entstand in den Jahren 1909–1914 nach dem Vorbild englischer Gartenstädte eine neue Siedlung. In unterschiedlichen Haustypen lebten einfache und höhere Beamte, aber auch Arbeiter nebeneinander. Die großzügig anlegten Gärten sollten die Selbstversorgung der Menschen sichern.

Boje-Realschule

Wo große Menschen hinziehen, kommen die kleinen hinterher. So soll es ja sein und so war es besonders früher. So entstand im Jahr 1913 die Knaben- und Mädchen-Mittelschule.

Jakobskirche

Mitten auf dem alten Marktplatz steht seit 1679 die St. Jakobus-Kirche. Doch der einschiffige Saalbau aus Backstein wurde Opfer eines Bltzeinschlages und musste im Jahr 17276 wieder neu aufgebaut werden. Diese wirklich imposante Kirche hat in ihrem Inneren einen Holzaltar, der zu den schönsten in ganz Nordeuroa gehört.  Eigentlich war er für die Schlosskirche in Glückstadt gedacht. Doch wurde diese abgerissen. Da nun durch den Brand dieser Kirche auch ein neuer Altar benötigt wurde, schaffte man den nicht mehr benötigten Altar von Glückstadt nach Brunsbüttel – in diese Kirche.  Auffallend ist die Hängekanzel und die Fürstenloge auf der Empore.

Alter Marktplatz

Der Alte Marktplatz gibt ein Gefühl für das frühere Zentrum von Brunsbüttel. Die alten Fachwerkhäuser mit ihren auffallend verzierten Haustüren entführen uns in die Zeit ihrer Entstehung. Hier entstand das nach den schweren Sturmfluten und damit einhergehenden Landverlusten der neue Brunsbüttel-Ort. Heute markiert der Karkenstieg die Verbindung zum untergegangenen Alt-Brunsbüttel.

Elbeforum

Weit über die Grenzen hinaus ist das Veranstaltungshaus „Elbeforum“. Hier ist Raum für angesehene Ausstellungen und es ist ein Forum für nationale wie internationale Künstler.

Längste Autobrücke

Fährt man mit dem Auto wieder zurück über die B 5, so kommt man über eine der längsten Autobrücken Deutschlands und die längste Brücke des Nord-Ostsee-Kanals.  Sie ist 2831 Meter lang. Der weiche und stark nachgebende Grund von Marsch und Geest machten die langen Auffahrrampen erforderlich. Würde man alle Stützpfeiler nebeneinader legen, so käme man auf eine Länge von fast 21 Kilometern.

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