Maasholm im Amt Geltinger Bucht – Gemeinden in Schleswig-Holstein

Die Gemeinde Maasholm ist eine der Gemeinden in Schleswig-Holstein und eine der Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg. Hoch oben im Nord-Osten von Deutschland gelegen, im südlichen Angeln, ist Maasholm an der Mündung des Ostseefjord Schlei gelegen.

Wo liegt denn eigentlich Maasholm?

Maasholm ist etwa 12 Kilometer von Kappeln und etwa 44 Kilometer von  Schleswig entfernt. Nach Flensburg im Norden benötigt man ebenso 44 Kilometer. Nach Eckernförde im Süden gelegen sind es 40 Kilometer.

Der nächste Bahnhof befindet sich im 22 Kilometer entfernten Süderbrarup.

Gemeindedaten von Maasholm

Postleitzahl: 24404, 24376
Ortsteile der Gemeinde: Maasholm-Bad, Exhöft, Gute Oehe
Vorwahl: 04642
KFZ-Kennzeichen: SL
Gemeindebüro: maasholm.de
Amt: Amt Geltinger Bucht
Kreis: Schleswig-Flensburg
Einwohner ca: 590
Bevölkerungsdichte Einwohner / km²: 70 
Fläche: 8,4 km²
Höhe: 0 m über NN
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 142

Was macht denn Maasholm aus?

Maasholm ist ein ganz typisches, traditionelles Fischerdorf. Etwas abgeschieden wie auf einer Halbinsel liegend, liegt es auf dem Gebiet der Schleimündung. Hier treffen sich Camper, Segler, Spaziergänger und Fischbrötchenfans.

Die Nähe zum Wasser ist überall zu spüren. der Geruch von frisch gefangenem Fisch und Seeluft, das Klimpern der Tampen und Masten, sind allgegenwertig. Wasser, Strand und Wald, gute Wege entlang der historischen Kahnstellen für Fußgänger und Radfahrer bieten beste Erholungsmöglichkeiten.

Hier beginnt der „Wikinger Friesenweg“, einem Fernrad- und Wanderweg, der bis nach St. Peter-Ording führt.

Die Geschichte der Fischerei in Maasholm

Maasholm entlang des Hafens ist eine einzigartige Galerie. Überall zeigen sich historische Fotos. Sie werden begleitet von Texttafeln, die spannende Geschichten und Vorkommnisse aus dem früheren Leben der Fischer erzählen.

Das Naturerlebniszentrum

In erreichbarrer Nähe des großen Seevogelschutzgebites „Vogelfreistätte Oehe-Schleimünde“ entdecken wir das Naturerlebniszentrum (NEZ) Maasholm-Oehe-Schleimünde. Was sich so trocken anhört, ist eine grüne Oase, in der uns ein spannendes und informatives Angebot zu den Themen Schlei und Ostsee erwartet. Wir parken unseren Bull an Wanderparkplatz Exhöft an der Lanstraße 277.

Zu Fuß spazieren wir von den etwa 2 Kilometer langen Weg durch die herbe, eiszeitlich geprägte, Moränenlandschaft. Es stehen aber auch kostenlos Leihräder zur Verfügung. Allerdings lädt eine Dose zu einer Spende ein. Auf dem Weg zur NEZ erfahren wir spannendes über die Wikinger oder über die veheerende Strumflut von 1872.

Aber auch die Geschichte von Maasholm ist hier gut beschrieben. Informationen über die heimische Vogelwelt lassen unser Blicke von den Hinweistafeln in die Lüfte schweifen. Auf dem Hegebergangekommen, genießen wir den Panoramablick über die Schlei und bis zu den dänischen Inseln. Kinder toben sich in einem ganz besonderen Spielplatz- dem Wind-Wasser-Küsten-Spielplatz aus und stiilen mit uns ihre Neugierde in der Erlebnis-Ausstellung.

Auf dem Gelände stehen übrigens Übernachtungsmöglichkeiten im Umwelthaus und Kleingruppenunterkünfte zur Verfügung. Informationen unter lotseninsel maasholm

Die Marina von Maasholm

Der Sportboothafen von Maasholm gehört sicherlich zu den beliebtesten Marinas entlang der Ostsee. Von der Marina Maasholm aus führt der Weg direkt in das einzigartige Revier des Ostseefjord Schlei bis nach Schleswig.

Sehr gut ausgestattet zeigt sich die Infrastruktur der Marina Maasholm. Die Wege ins Zentrum sind kurz. In teilen wird der Hafen von Maasholm noch immer von der Maasholm prägenden Fischerei genutzt. Zudem gibt es eine Werft und einen Hafenkran. 

Die kleine Kirche zu Maasholm

Die Fischer und ihre Familien versuchten neben ihrem kargen Leben auch am geistlichen Leben teilzunehmen. In der Motte des 18. Jahrhunderts übernahm die Kirchengemeinde Kappeln die Betreuung der Bewohner von Maasholm. So fuhren die Gläubigen bei Wind und Wetter über die Schlei nach Kappeln. Selbst zur Beerdigung kam der Sarg auf ein Boot und wurde nach Kappeln zum Friedhof gebracht. Schon lange träumten die Menschen von einer kleinen eigenen Kirche in Maasholm. Immerhin konnten sie für ihre Gottesdienste ab Mitt des 19. Jahrhunderts einen Raum in der Dorfschule von Maasholm nutzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche konkret. Maasholm schenkte ein Grundstück und beschloss einen Zuschuss in Höhe von 25.000 DM, was heute einer Summe von etwa 60.000 EUR entsprechen würde.

Am 22. November 1952 wurde die neue Petri-Kirche als eines der ersten kirchlichen Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg eingeweiht. Die kleine Petri-Kirche in Maasholm ist angelehnt an die Kapelle in Fargau am Selenter See in Ostholstein.

Die kleine Kirche in Maasholm ist so konzipiert, dass sie auch als Gemeindesaal für kirchliche und öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Dementsprechend  wurde auf Kirchenbänke verzichtet und die Petri-Kirche Maasholm mit losen Stühlen bestückt.

Das Altarbild zeigt passend zum von den Fischern geprägten Maasholm eine Bibelszene mit Jesus und dem Jüngern auf dem stürmischen See Genezareth. 

Der WOMO-Stellplatz in Maasholm

Der Wohnmobil-Stellplatz befindet sich gleich am Hafen von Maasholm. Er ist sicherlich einer der größten und modernsten der Umgebung, aber aufgrund der Attraktivität von Maasholm auch sehr gut gebucht. Es fehlt an nichts. Toiletten, Duschen, Abwasser, Frischwasser, Waschmaschine und Strom stehen zur Verfügung. Für einen Fischerort wie Maasholm selbstverständlich: überall gibt es nette und gute Fischlokale. Für die Kinder gibt es gleich neben dem Womo- Stellplatz in Maasholm einen großen und modernen Spielplatz.

weitere Infos auf der offiziellen Seite gibt es hier…

Der Wikinger-Friesenweg

Der Wikinger-Friesen-Weg verläuft entlang des alten Handelsweges der Friesen und Wikinger.  Er verbindet die Ostsee an der Schleimündung mit der Nordsee bei Eiderstedt mit St.Peter-Ording und Tönnig. Diesen historischen Handelsweg, den Wikinger-Friesen-Weg, kann man heute entspannt mit dem Fahrrad entdecken.

Anders als zu Zeiten des Mittelalters ist der etwa 180 Kilometer lange Wikingre-Friesen-Weg heute sehr komfortablen zu bewältigen. Zu jener Zeit waren die Wege schmal und voller Gefahren. Bei Wind und Wetter waren die Menschen in ihren Pferdegespannen oder auf den Gewässern unterwegs, um ihre Waren auszutauschen.

Heute haben wir die Möglichkeit, auf den Spuren der Friesen und Wikinger deren etwa 1000 Jahre alter Handelsverbindung zu wandeln und dabei manchen historischen Ort aus dem Mittelalter zu entdecken. Dabei gibt es streckenweise zwei Routen: die Nord- und die Südroute, die in der Regel nur wenige Kilometer auseinander liegen. Der Wikinger-Friesen-Weg ist sowohl für eine Radtour wie auch für eine Wanderung  gut zu empfehlen. Die Radtour oder Wanderung kann man auch in mehrteiligen Rundtouren gestalten.

Der Wikinger-Friesen-Weg ist heute eine Nord-Ostsee-Radtour durch die einige tausendjährige Kulturlandschlaft Schleswig-Holsteins, sie beginnt im malerischen und beriebsamen Fischerort Massholm an der Schleimündung, führt entlang des romantischen Ostseefjordes Schlei, durchstreift das vielfältige und spannende Binnenland, kreuzt das unvergesslich schöne Holländerstädtchen Friedrichstadt und eine der schönsten Hafenstädte, Tönning, eh er an an den traumhaften weitläufigen weissen Stränden von St. Peter-Ording endet.

Der Schleisteig

Der Schleisteig ist ein recht junger Wanderweg, der sich in das Netz von Ostseesteig und Fördesteig einreiht. Etwa 13 Kilometer führt der Schleisteig vom Naturerlebniszentrum von Massholm nach Kappeln. Also gut an einem Tag ganz entspannt hin und her zu schaffen oder eine Tour mit dem Bu szu bewältigen. In Teilen ist der Schleisteig für Radfahrer unpassierbar.

Zwischen Maasholm und Gut Buckhagen ist der Schleisteig abgesehen von der kurzen Etappe entlang des Noor recht monoton. Aber das sind nur fünf Kilometer, anschließend kommt man aus seinem Lächeln gar nicht mehr heraus. Gut Buckhagen mit seinem englischen Park und dem imposanten Wassergraben bietet luxuriöse Ferienwohnungen in einer wahrlich märchenhaften Umgebung.

Und diese einmalige und für diese Region sicherlich unerwartete Postkartenidylle setzt sich im etwa zwei Kilometer entfernten Rabensund fort. Reet gedeckte Häuschen, ein kleiner feiner Sandstrand und ungestörte Ruhe verführen auf einen Blick in die Immobilienangebote. Aber so schön, wie Schleswig-Holstein ist, so viele Wohnungen kann man gar nicht  haben. Also genießen wir den Schleisteig einfach für diesem Moment.

Der Schleisteig endet schließlich an der Klappbrücke in Kappeln mit Blick auf den denkmalgeschützten Heringszaun. Zuvor aber hat man die kleine Hafenmeile von Kappeln genossen und erinnert sich vielleicht an so manche Szene aus der ZDF-Serie „Der Landarzt“.

Strand und Hundestrand

Maasholm ist ein Fischerdorf und kein Seebad. Aber es hat immerhin einen kleinen Strand. Der scheint für Maasholm auch wirklich ausreichend, denn er fügt sich in die weite Uferlandschaft ein, die in das Naturerlebnis-Zentrum übergeht. Hunde sind hier nicht erlaubt, eine Möglichkeit, Hunde ins Wasser zu schicken, besteht 500 Meter weiter nördlich. Über den Schleisteig ist der Hundestrand ganz entspannt zu Fuß zu erreichen.

Wann in Maasholm alles begann

Maasholm verrät mit seinem Namen, dass es einst eine Insel war. Wann immer man den Begriff „Holm“ liest, stößt man auf eine Insel. Heute gibt der Damm nach Maasholm einen Hinweis darauf. Denn über diesen gelangen wir nach Maasholm.

Die einstige Insel muss ziemlich feucht und moorig gewesen sein, denn in ihren ersten Erwähnungen im Jahr 1649 hieß das heutige Maasholm schlich Mås. Da merkt man wieder den dänischen Einfluss.  Auch das heute zu Maasholm gehörende Oehe war eine Insel, hier hatten die Wikinger sich in einer Siedlung niedergelassen. 

Die erste Fischersiedlung entstand im 17. Jahrhundert mit der ersten Besiedlung der Insel Mås.  Im Jahr 1701 gab man diese aber nach heftigen Überflutungen auf und baute am heutigen Platz eine neue. 

Besucht man das Naturerlebniszentrum, fallen unweigerlich die Dämme auf. Diese entstanden in ihren Grundzügen bereits 1798 und so wurden die Inseln dem Festland angebunden.

Bis 1864 gehörte Maasholm zu Dänemark, aber der zweite Schleswigsche Krieg 1864 zwischen Dänemark und Preußen machte Schleswig von Dänemark unabhängig. 

Die Rettungsstation der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Seit 1918 gibt es in Maasholm eine Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Das große imposante Gebäude, in dem das Rettungsboot über einen Schienenwagen untergebracht werden kann, befindet sich direkt im Fischereihafen.  Doch diese Ablaufbahn wird heute nicht mehr genutzt, da die modernen Rettungsboote ganzjährig im Einsatz sind. 

Vom Stützpunkt Maasholm aus befindet sich das Einsatzgebiet dieser Rettungsstation zwischen der Eckernförder Bucht im Süden und der Flensburger Förde im Norden. Erstes Gebiet aber ist die Schlei.

Im Jahr 1934 wurde das erste motorisierte Boot der DGzRS überhaupt, die Oberinspector Pfeifer aus dem Jahr 1911, an die Rettungsstation Maashom übergeben. Doch bereits zwei Jahre später wurde das offene Boot nach 25 Jahren Einsatzzeit außer Dienst gestellt. 

Zwischen 1948 und 2018 war die Rettungsstation Maasholm in der Regel mit einem großen und einem kleinen Rettungskreuzer bestückt. Doch bedeutete das langsame Auslaufen aus der eta drei Kilometer langen Schleimündung immer immensen Zeitverlust. So eröffnete die DGzRS im gegenüberliegenden Port Olpenitz eine neue, direkt an der Ostsee liegende Rettungsstation.  Die Rettungsstation Maasholm bekam im Jahr 2012 bereits den Prototyp der neuen 8,90 Meter Klasse. Dabei handelt es sich um ein leistungsstarkes Righ-Boot mit zwei Motoren und einer maximalen Geschwindigkeit von 38 Knoten. Das entspricht etwa 70 km/h. So kann dieses Rettungsboot in kurzer Zeit jeden Ort der Schlei auch unter den Klappbrücken hindurch erreichen un dim Notfall auch andere Rettungsbooote auf der Ostsee unterstützen.

Mehr Informationen und Möglichkeiten, die DGzRS zu unterstützen, gibt es auf deren offizieller Website hier…

Maasholm Gegenwart und Zukunft

Maasholm hat mehrfach erfolgreich am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen. Dieser Wettbewerb richtet sich an Orte mit bis zu 3.000 Einwohnern.

Maasholm hat sich zum Teil nachhaltig dem modernen Tourismus verschrieben und der Fischerei eine gute Struktur geboten.  So gelingt es, das echte Leben, von den Fischern geprägt, zu erhalten. Und gleichzeitig sich für die Gäste zu öffnen.

In Maasholm gelingt es, Geschichte und Gegenwart zu leben und zu entdecken. Allerdings auch unter dem Opfer, eines der schönsten Areale des Ortes den teils gigantischen Wohnmobilen zu überlassen. Es ist Akt zwischen Natur und Finanzen, den Maasholm ganz gut zu gelingen scheint. Das Ausmaß des Tourismus ist in diesem kleinen Fischerort Maasholm begrenzt und man hat früh den Investoren einen Riegel vorgeschoben. Den Maasholmern soll trotz Tourismus ihr Recht auf bezahlbaren Wohnraum erhalten bleiben. 

Was sollte man in und um Maasholm unbedingt entdecken?

Maasholm ist für uns, die wir dicht an Maasholm wohnen, natürlich ein tolles Ausflugsziel. Aber eben auch für jene, die auf den Halbinseln Angeln oder Schwansen Urlaub machen. Wer in Maasholm verweilt, dem bieten sich u.a. ein paar Ausflugsziele der Umgebung an.

  • Mit dem Boot zum Leuchtturm Schleimünde. Dieser ist etwa drei Kilometer entfernt und nicht über Land erreichbar. Das Gebiet dorthin ist aufgrund des Naturschutzes gesperrt. Von Kappeln aus fahren in der Saison dreimal täglich Boote zur Lotseninsel. Informationen zur Lotseninsel gibt es hier…
  • Kappeln ist fast ein Muss. Bekannt geworden ist Kappeln sicherlich durch die ZDF Serie „Der Landarzt“. Die historische Stadt mit ihren Schleidampfern und der Museumsbahn, ihrer Windmühle und dem berühmten Heringszaun lädt zum gemütlichen Verweilen in dieser bezaubernden Kleinstadt ein.
  • Lindaunis und Dekelsen, das ist der Dreh- und Angelpunkt der ZDF Serie „Der Landarzt“. Hier befindet sich die Praxis, welche aber heute mit leckeren Torten und einem wild romantischen Ambiente jeden Gast willkommen heißt.
  • Die Geltinger Birk ist eines der schönsten Naturschutzgebiete an der Flensburger Förde mit einer großen Herde von Wildpferden. In den Sommermonaten leider ziemlich überlaufen lädt die Geltinger Birk zu langen Spaziergängen auf ausgeschilderten Rundwegen ein. Zu jeder Jahreszeit ein Genuss.
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